VSE-Nachrichten
Aktuelles vom VSE und aus dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg im April und Mai 2007
Spendenaktion „Kohle für 50 3616“
Im März 1999 verließ unsere Museumslok die Hallen des Dampflokwerkes in Meiningen nach ihrer letzten Hauptuntersuchung. Inzwischen hat sie über 20 000 Kilometer meist vor unserem Museumszug und ohne nennenswerte Störungen zurückgelegt. Nach der letztmaligen Verlängerung der Kesselfrist im Frühjahr 2006 konnte 50 3616 eigentlich noch bis März 2007 betrieben werden. Doch sie wurde bereits zuvor abgestellt. Jetzt ist in einer Fachwerkstatt eine erneute Hauptuntersuchung von Kessel und Fahrwerk erforderlich, die erhebliche Kosten verursachen wird. Zwar konnte unser Verein in den letzten Jahren einige Rücklagen aus dem Erlös von Sonderfahrten bilden, diese reichen jedoch bei weitem nicht aus, um alle anstehenden Arbeiten an der Lokomotive zu finanzieren. Wir sind deshalb auf Ihre finanzielle Unterstützung angewiesen. Um 50 3616 auch in Zukunft unter Dampf präsentieren zu können, benötigt der VSE ca. 60 000 Euro. Bitte unterstützen Sie uns dabei durch Ihre Spende auf das Konto: 461 894 800, BLZ: 870 400 00, bei der Commerzbank Schwarzenberg, Kennwort: Kohle für 50 3616 Für alle Spenden über 50,- € erhalten Sie eine Spendenquittung zur Vorlage beim Finanzamt.
An der inzwischen angelaufenen Spendenaktion zur Wiederinbetriebnahme von 50 3616 haben sich zahlreiche Eisenbahnfreunde beteiligt, der aktuelle Kontostand beträgt: 14 416,85 Euro
Der VSE-Museumszug auf Tour
Am Osterwochenende startete der VSE-Museumszug – wie jedes Jahr – zu seiner ersten Ausfahrt. Da 50 3616 wegen des Fristablaufes und des im Oktober festgestellten Kesselschadens noch nicht wieder zur Verfügung steht, galt es, Ersatz für die Frühjahrssaison zu suchen. Dieser wurde bei der IGE „Werrabahn Eisenach e.V.“ gefunden, die 52 8075 für den Zeitraum ab Ostern zur Verfügung stellte. Eine Woche vor der Fahrt rollte die Reko-52 aus Eisenach an. Die Fahrtsaison begann gleich mit einem Höhepunkt, nach 2004 sollte es wieder Zugverkehr auf der Muldentalbahn geben, wenn auch nur auf dem Teilstück zwischen Glauchau und Waldenburg. Die Deutsche Regionaleisenbahn hat die Strecke inzwischen von der Deutschen Bahn übernommen, nach Prüfung der Unterlagen erwiesen sich die beim Hochwasser 2002 eingetretenen Schäden, die zur Einstellung des Zugverkehrs führten, als gar nicht so schlimm. Trotz Genehmigung des Landesbevollmächtigten für Bahnaufsicht des Freistaates Sachsen versuchten noch einige Dienststellen der DB AG, den Zugverkehr zu verhindern. Es hat nichts genutzt!
Mit fast 200 Reisenden traf der VSE-Museumszug in Waldenburg ein, wo er bereits von der Bevölkerung erwartet wurde. Ein eindeutiges Bekenntnis zur Bahn zeigten auch die fast 300 Reisenden der kurzen Pendelfahrt nach Glauchau, während die Fahrgäste aus dem Erzgebirge den Grünefelder Park besichtigten und die Kinder Ostereier suchten. Ein herzlicher Dank an den Förderverein Muldentalbahn und die Mitarbeiter der Deutschen Regionaleisenbahn, die mit der Bewuchsbeseitigung sowie der Inbetriebnahme der Sicherungsanlagen diese Fahrten möglich gemacht haben.
Am Ostersonntag startete der Museumszug von Schwarzenberg über Chemnitz nach Nossen, wo wahlweise ein Besuch des Klosters Altzella oder des Dampfloktreffens im Bahnbetriebswerk auf dem Fahrtprogramm standen. Die Waldbrandwarnstufe 5 in Brandenburg verhinderte dabei die Anreise von 03 1010 und 03 204, mit sieben Lokomotiven unter Dampf – darunter auch 18 201 – wurde der Fangemeinde aber dennoch allerhand geboten. Auch der VSE-Speisewagen mußte einen Ansturm überstehen, da die gastronomische Versorgung den Besuchermassen nicht gewachsen war. Über die Zellwaldbahn und Freiberg ging es anschließend zurück ins Westerzgebirge. Am Ostermontag folgte dann noch eine Charterfahrt durchs Vogtland, so daß über 900 Fahrgäste am Osterwochenende mit dem Museumszug unterwegs waren. Für die Fahrt zur BUGA am 6. Mai 2005 mußte allerdings wieder auf Diesel zurückgegriffen werden, da die Waldbrandgefahr wegen anhaltender Trockenheit immer kurz vor Erreichen der Stufe 5 pendelte. Die vor kurzem in Reichsbahnfarben zurücklackierte 112 326 der Pressnitztalbahn GmbH bewältigte dies mit Bravour, zahlreiche Fotofreunde entlang der Strecke bewiesen gleichzeitig, daß inzwischen auch historische Diesellokomotiven gefragt sind.
Der VSE im Fernsehen
Der Mitteldeutsche Rundfunk war am Festwochenende gleich mit zwei Kamerateams im Eisenbahnmuseum aktiv. Am Freitag, dem 18. Mai, drehte das Team von MDR-Bahnzeit die Moderation und einige Aufnahmen für das Rahmenthema Baureihe 86, am Samstag, dem 19. Mai 2007, war die Redaktion „Donnerwetter“ im Eisenbahnmuseum aktiv. Hier die Sendezeiten:
- MDR-Bahnzeit: Freitag, 8. Juni 2007, 16.30 Uhr
- Donnerwetter: Donnerstag, 14. Juni 2007, 19.50 Uhr
Der besondere Fotogüterzug
In diesem Jahr entschloß sich der VSE, auf der BSg-Linie Schwarzenberg – Annaberg Fotozüge mit historischen DR-Dieselloks anzubieten. Dazu wurde einerseits die V180 118 770 der „IG Traditionslokomotive 58 3047 e.V.“ aus Glauchau vorbestellt, andererseits nahm das Organisationsteam die seit wenigen Monaten wieder im DR-Stil lackierte 112 326 der Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH ins Programm auf. Im Februar 2007 begann die Werbung für diese Veranstaltung. Doch nur zögerlich liefen die Teilnehmerbeiträge ein. So mußte zum Stichtag am 17. April der vorgesehene zusätzliche Einsatz der VSE-Lokomotiven 106 992 und 118 776 gestrichen werden. Nur etwa 60 Teilnehmer hatten sich zu diesem Zeitpunkt angemeldet, womit die Veranstaltung noch nicht finanziert war. Trotzdem stellten die VSE-Mitglieder das Fahrtprogramm auf die Beine.
Obwohl die Verladezeit der Militärfahrzeuge auf Eisenbahnwagen am Himmelfahrts-Donnerstag in Aue nicht veröffentlicht worden war, fanden sich hier dennoch schon die ersten Fotografen ein. Die elf Kraftfahrzeuge (Typen Ural, Sil, W50, Trabant) konnten reibungslos (rückwärts) auf die fünf Flachwagen verladen werden. Außerdem wurden zwei gedeckte Güterwagen für die Begleiter in ihren NVA-Uniformen beigestellt. Auch der Wagenmeister hatte bei der Abnahme der Ladung nichts zu beanstanden. Gegen 17 Uhr wurde die Fuhre nach Schwarzenberg gefahren. Schon hier gab es erstaunte Blicke der Anwohner. Am Veranstaltungstag fanden sich weitere kurzentschlossene Teilnehmer ein. Zuerst mußte noch ein Triebwagen der Erzgebirgsbahn die Strecke passieren. Um 8.47 Uhr startete dann 112 326 mit einem Personenzug, 118 770 mit dem Militärzug folgte darauf. Nachdem früh noch einige Wolken am Himmel standen, klarte das Wetter bald auf und es wurde ein sonniger Fototag. Insgesamt verfolgten über 100 ehrliche Teilnehmer die Fotozüge auf der BSg-Linie. Das Programm endete gegen 18 Uhr, anschließend wurde wieder in Aue entladen. Auch hierbei waren wieder zahlreiche Fotografen anwesend. Die Veranstaltung zeigt, daß ein Programm ohne Dampflok auch ein Erfolg werden kann. Die Teilnehmer, die NVA-Sammler, die Lok-Personale und auch die VSE-Helfer erlebten einen abwechslungsreichen Tag. Vielleicht läßt sich darauf aufbauen, um in den nächsten Jahren ähnliche Fotofahrten anzubieten. Natürlich möchte sich der VSE-Vorstand bei allen Mitstreitern, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, herzlich bedanken.
29.05.2007