Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
mit einem sehr umfangreichen Programm an Zügen, fünf Dampfloks im Betriebseinsatz sowie mit beinahe durchgängigem gastronomischen und kulturellen Angebot von Samstagvormittag bis Pfingstmontagabend feierte die Preßnitztalbahn ihren 115. Geburtstag.
Dank der unzähligen Helfer und Mitstreiter konnten die zahlreichen Dienstposten abgesichert werden, um den Fahrgästen und Besuchern wieder ein rundum attraktives Angebot zu unterbreiten. Und dieses Angebot setzt sich in den Sommermonaten fort, wenn wieder bis Anfang September jedes Wochenende durch ehrenamtlich tätiges Personal „Dampfromantik pur“ angeboten wird. Das sollte man im Wettbewerb der sächsischen Schmalspurbahnen immer einmal wieder deutlich herausstellen.
Zu einem Wettlauf ganz anderer Art gestaltet sich weiterhin das Vorhaben „Wiederaufbau der Weißeritztalbahn“. Nach erfolgter Ausschreibung der Bauleistungen für den Abschnitt Freital-Hainsberg – Dippoldiswalde läuft Mitte August die Bindefrist der Angebote ab. Sollte bis dahin die Auftragsauslösung immer noch nicht erfolgt sein, ist die nächste Runde des Wettlaufes verloren.
Am 5. Juni hat sich dennoch etwas bewegt: Nach langer Verhandlungsstarre zwischen der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft mbH (SDG, bis Mai 2007 BVO Bahn GmbH), den beteiligten Landkreisen und dem Verkehrsverbund Oberelbe übernahm letzterer von der SDG 35 % der Gesellschaftsanteile und gab eine Haftungsfreistellung für den Wiederaufbau der Weißeritztalbahn ab. Ob die Beteiligung eines Aufgabenträgers an einem Verkehrsunternehmen letztendlich eine glückliche Konstellation ist, wird die Zukunft zeigen. Viele Fragezeichen bleiben dabei momentan bestehen. Daß der Landkreis Weißeritzkreis jedoch die Infrastruktur der Strecke übernehmen soll, ist sicher hinsichtlich einem kontinuierlichem Engagement der Kreispolitik nur hilfreich.
Für den VSE gestaltete sich die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten zu einem sehr umfangreichen Dauerlauf. Veranstaltungen folgten eng aufeinander, ein besonderer Höhepunkt war natürlich das 86er-Treffen in Schwarzenberg. Ganz wichtig für den Verein sind neben Fahrgästen in den Sonderzügen auch hier die Besucher im Museum und natürlich die Unterstützung für die Spendenaktion „Kohle für 50 3616“ – wo es nicht so sehr um selbige in schwarz, sondern um das notwendige Kleingeld für die Hauptuntersuchung von Kessel und Fahrwerk geht. Mit der in original Reichsbahn-Farbgebung lackierten 112 326 der Press GmbH steht inzwischen auch eine klassische Diesellok im Einsatz vor Sonderzügen (besonders natürlich als Ersatzfahrzeug bei hoher Waldbrandstufe), jetzt wird auch diese Diesellokomotive schon von vielen Eisenbahnfreunden als attraktive Bespannung angesehen.
Glück Auf!
29.05.2007