Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Parkeisenbahn Cottbus
Am Wochenende 2./3. Oktober 2021 fand bei der Parkeisenbahn Cottbus ein Dampfloktreffen mit internationaler Beteiligung statt. Dafür trafen Ende September aus Weißwasser, Polen sowie aus der Tschechischen Republik mehrere Dampflokomotiven sowie verschiedene Wagen ein. Dabei handelte es sich aus Polen um die in Białośliwie (Weißenhöhe) betriebsfähig unterhaltene zweiachsige LOWA-Dampflok (LKM 1951/26004) und um einen etwa 1895 in Görlitz gebauten zweiachsigen gedeckten Güterwagen, der vor einigen Jahren in Polen zum Personenwagen umgebaut worden ist. Aus dem ostböhmischen Žamberk (Senftenberg) nahmen die zweieiachsige B70-600 (Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik Prag 1940, Fabriknummer 1858) und die im Jahr 2014 gebaute dreiachsige O & K-Nachbaulok teil. Die Waldeisenbahn Muskau und Steffen Nauk aus Falkenberg beteiligten sich mit passenden Wagen an dem Treffen. Eine Überraschung war die Wiederinbetriebnahme der Cottbuser Brigadelok 2257 am 2. Oktober, so dass diese ans Reichsbahn-Schema angelehnt auch zwei Schilder als 99 0001 tragende Dampflok ebenfalls unter Dampf am Fahrzeugtreffen teilnahm.
Für die im 20- bis 30-Minuten-Takt verkehrenden Züge galt der reguläre Fahrpreis, am Samstagabend fuhren sie bis in die Nacht hinein. Nach dem Wochenende kehrten die Gastfahrzeuge auf ihre Heimatstrecken zurück. Wagenpark
Die Parkeisenbahn Cottbus besitzt gegenwärtig nur einen geschlossenen Personenwagen, der auch im Winterhalbjahr einsetzbar ist. Dieser 600-mm-Wagen (Salonwagen) traf 1996 von der Berliner Parkeisenbahn im Tausch gegen ein anderes Fahrzeug in Cottbus ein. Da hier seit Jahren der Wunsch nach weiteren geschlossenen Personenwagen besteht, steht die Parkbahn seit längerem mit der Wengernalpbahn (WAB) in der Schweiz in Kontakt, um von dort freiwerdende 800-mm-Wagen zu erhalten. Anfang Dezember 2020 traf ein erster solcher Personenwagen in Cottbus ein. Es handelt sich um einen vierachsigen Steuerbeiwagen in Leichtbauweise für den Zahnradbetrieb. Der Wagen mit der WAB-Nr. 270 wurde im Jahr 1967 von der Firma SIG in Neuhausen am Rheinfall für die Wengernalpbahn gebaut und besitzt 36 Sitzplätze. In Cottbus werden an diesem Fahrzeug nun zunächst das ehemalige Zahnradbremsdrehgestell und das Laufdrehgestell auf 600 mm Spurweite umgebaut. Am Wagenkasten und im Innenraum sind geringfügige Änderungen erforderlich, die sich hauptsächlich auf die elektrische Anlage, die Heizung, die Türen sowie die Kupplung beziehen. Damit derartige Wagen aus der Schweiz in Cottbus fahren können, sind nur geringe Anpassungen an den Bahnanlagen notwendig. Das ergab eine Kontrollfahrt mit einem dafür gebauten Dummy-Fahrzeug zur Profilkontrolle. Bei einem erfolgreichen Umbau und Zulassung des ersten Wagens ist die Übernahme und der Umbau von zwei weiteren Wagen aus der Schweiz vorgesehen.
18.10.2021