VSE-Nachrichten
Muldentalgruppe
In den Wintermonaten ist das Baugeschehen die vorrangige Beschäftigung der aktiven Mitglieder. Für sie ist es entsprechend schön, wenn dieser allwöchentliche Rhythmus einmal durch eine Veranstaltung unterbrochen wird. Zu einer solchen Abwechslung gehörte das Winterfest des Fördervereins Muldentalbahn e. V. in Amerika am 9. Februar 2020. Um auch etwas Bewegung auf die Gleise zu bringen, sollte die Schöma-Diesellok von Andreas Wende für Führerstandsmitfahrten am Bahnsteig bereitstehen. Mit ihrer Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h dauert eine Fahrt bis zum Steinbruch Amerika und zurück eine gefühlte Ewigkeit. Zur ordnungsgemäßen Durchführung des Fahrbetriebes war wie bisher das EVU des VSE zuständig und informierte den seit Januar 2020 neuen Eigentümer des Abschnittes Glauchau – Rochlitz Muldenbrücke (km 0,8 bis 38,0) der Muldentalbahn. Dabei handelt es sich um die MB Muldentalbahntrasse Invest GmbH & Co. KG. Nach einigem Schriftwechsel, in dem u. a. Versicherungsfragen geklärt wurden, erhielt der Eisenbahnbetriebsleiter gerade noch rechtzeitig die Zustimmung von Dr. Norbert Scholz, dem Geschäftsführer der neuen Eigentümergesellschaft. Dafür ein herzliches Dankeschön an ihn. Für den kulturellen Teil der Veranstaltung sorgten die Lucky Train Line Dancers aus Schneeberg mit ihren Tanzeinlagen, die so manchen Gast zum Mitmachen animierten. Auf dem Anschlussgleis des ehemaligen VEB Alwo Altenburger Wollspinnerei rangierte ein Zweiwegetraktor vom Fortschritt-Typ ZT 300. Trotz des für den Nachmittag und Abend angekündigten Sturmes lockte das Winterfest überraschend viele Besucher in das kleine Örtchen.
Die in diesem Winter relativ vielen Stürme sorgten für reichlich Aufräumarbeiten an der Strecke. Die zwei vergangenen, zu trockenen Sommer hatten den Baumbestand links und rechts des Gleises stark geschädigt. Gerade bei den Birken führte das zu einem massiven Absterben der älteren Bäume. Einen ganzen Tag nahmen die Instandsetzungsarbeiten der durch Unbekannte stark beschädigten Bauzaunabsperrung am Bahnübergang in Göhren in Anspruch. Am neuen Standort der Schienentrabis in Rochlitz gab es für die Aktiven in den vergangenen zwei Monaten ebenfalls noch genügend Arbeit. Die zum Anschluss des zweiten Containers eingebaute Drehscheibe stellte sich als ungeeignet heraus und wurde wieder entfernt. Als Ersatz kommt nun eine Konstruktion ähnlich einer Kletterweiche zum Einsatz. Nach dem Gleisbau ist nun die angrenzende Fläche wieder mit den zuvor ausgebauten Gehwegplatten zu belegen. Ende März begannen die Arbeiten zur Wiederinbetriebnahme der drei Schienentrabis. Wann der Fahrbetrieb tatsächlich aufgenommen werden kann, hängt von den aktuell geltenden Einschränkungen ab. Rings um das Museumsstellwerk in Wechselburg hatte der Sturm ebenfalls seine Spuren hinterlassen und einige ältere Bäume zu Fall gebracht. Auch hier gibt es in nächster Zeit noch Einiges zu tun. Neben dem Stellwerk ging kürzlich auch das angrenzende ehemalige Kleingartengelände in das Eigentum des Fördervereins Muldentalbahn e. V. über. Auf dem verwilderten Grundstück befinden sich u. a. zwei abbruchreife Gartenlauben und noch reichlich Unrat, den es nun durch die Freunde der Muldentalbahn zu entsorgen gilt.
13.04.2020