VSE-Nachrichten
Muldentalgruppe
Anfang August brannte die Sonne immer noch unerbittlich und verlangte Menschen sowie Maschinen alles ab. Am Freitagabend, dem 3. August, meldete sich ein Fernsehteam an, das im Auftrag des MDR eine Wandersendung produzieren und dafür den Schienentrabi zwischen Wechselburg und Rochlitz filmen wollte. Am Sonnabend sollte die erste Fahrt dazu genutzt werden. Doch wieder einmal war das Produktionsteam erst später zur Stelle und so wurde es die zweite Fahrt in Richtung Rochlitz. Der Kl 2001 spannte deshalb extra in Wechselburg aus und wartete auf das Team. Als durch die Sendung Führenden hatte man den Radiomoderator Thomas Böttcher verpflichtet. Wer ihn schon einmal erlebt hat, der kann sich vorstellen, wie unterhaltsam die Fahrt verlief. Nach Ankunft der anderen GKR aus Göhren übernahm der Kl 2001 wieder einen Beiwagen und setzte sich als erster in Richtung Rochlitz in Bewegung. Meister Böttcher wurde dann auch mit diversen Aufgaben betraut, so z. B. als zusätzlicher Sicherungsposten an den zu sichernden Bahnübergängen. In einem kurzen Gespräch gab der Moderator zu, seine sächsische Heimat doch nicht so gut zu kennen, da er noch nie zuvor von den Schienentrabis gehört hatte. Eine glatte Bildungslücke bei dem Spaß, den er auf der Fahrt hatte – und bei seiner Bewunderung für die Fahrzeuge. Auch für die überraschten Fahrgäste war der Besuch von Thomas Böttcher eine Bereicherung. Das Wochenende 11./12. August war Gruppenfahrten im Rahmen von Schulanfangsfeiern vorbehalten. Am Sonnabend standen zwei auf dem Programm und am Sonntag hatten die Verwandten eines ABC-Schützen den Schienentrabi für ihn und seine Gäste reserviert. Am 25./26. August sollte wieder Amerika im Mittelpunkt der Fahrten stehen, aber der Förderverein Muldentalbahn hatte bereits Anfang Juli signalisiert, dass an dem Wochenende kein Personal zur Verfügung steht. Somit wäre es sinnlos gewesen, Pendelfahrten von und nach Amerika anzubieten, ohne dass dort jemand die Fahrgäste empfängt und bewirtet. Um den Abschnitt der Muldentalbahn dennoch zu befahren, begannen an diesem Wochenende die Fahrten in Amerika und hatten Wechselburg zum Ziel. Dort konnte während des Umrangierens der Beiwagen das Stellwerk besichtigt werden. Im September waren neben zwei Fahrtwochenenden ab Rochlitz zum letzten Mal Fahrten auf der Strecke zwischen Lommatzsch und Ziegenhain vorgesehen. Im Gegensatz zu den Fahrten im Mai erfreuten sich diese eines sehr guten Zuspruchs. Im kommenden Jahr ergeben sich für den Förderverein Eisenbahn in der Lommatzscher Pflege e. V. – kurz FELP – ganz neue Möglichkeiten, da die Strecke wieder für den regulären Güterverkehr von der Nossen–Riesaer Eisenbahn-Compagnie GmbH reaktiviert wird. Somit können auch Sonderzüge für den FELP verkehren. Diese sind jedoch in der Organisation und Werbung wesentlich anspruchsvoller als die Schienentrabifahrten, die mit vergleichsweise wenigen Fahrgästen bereits eine Kostendeckung erreichen. Zum Saisonabschluss am 15./16. September standen noch einmal alle drei einsatzbereiten Schienentrabis im Dauereinsatz. Auf der Messe „modell-hobby-spiel“ Anfang Oktober in Leipzig lag dann schon die Werbung mit den Terminen für die Saison 2019 aus. Demnach wird es im nächsten Jahr keine größeren Einsätze außerhalb der Muldentalbahn geben.
11.10.2018