VSE-Nachrichten
Meldungen und Informationen vom August und September 2018
Stand HU von 50 3616-5
Nach einem Besuch von VSE-Mitgliedern im Dampflokwerk Meiningen mit umfangreichen Diskussionen über Einzelheiten der Kesselaufarbeitung gingen ein Protokoll und ein überarbeitetes Angebot für die Kesselinstandsetzung in Schwarzenberg ein. Erhöhter Aufwand ergibt sich u. a. durch die erforderliche Erneuerung eines ganzen Kesselschusses und durch größere Flicken auf dem Langkessel. Zur Absicherung dieser Zusatzkosten legte der Vereinsvorstand den Spendenbaustein 4 auf – siehe Seite 34 in diesem PK. Es bleibt noch Papier- und Diskussionsarbeit, da der externe Kesselprüfer einzelne Positionen anders bewertet als die zuständigen VSE-Fachleute. Trotzdem soll mit der Kesselinstandsetzung bald begonnen werden. Die geplante Fertigstellung der Lok wurde auf das zweite Quartal 2019 verschoben, doch der VSE hofft auf einen Termin zuvor.
Mal so nebenbei …
Anfang des Jahres 2018 erreichte der ehemalige Aufenthaltswagen des Auer (zuletzt des Zwickauer) Hilfszuges der Deutschen Bahn das Eisenbahnmuseum Schwarzenberg. Dieser soll dem Lokpersonal bei zukünftigen Einsätzen der Dampflok 50 3616-5 eine ordentliche Übernachtungs- und Aufenthaltsmöglichkeit bieten. Die Pflege des Wagens obliegt den Vereinsfreunden, die sonst mit dem Unterhalt und Betrieb der Lok betraut sind. Schnell wurde beschlossen, den Wagen wieder in sein ursprüngliches äußeres Aussehen zurückzuversetzen. Der Zeitplan war jedoch eng gestrickt, da das Fahrzeug Ende Mai 2018, zu Pfingsten, erstmals zum Einsatz kommen sollte. Nun musste jede freie Minute bei schönem Wetter für die Außenarbeiten genutzt werden. Nach dem Lokalisieren der Schäden am Wagenkasten, der Reparatur einzelner Rostlöcher und dem Spachteln von Schadstellen stellte sich das Schleifen des Wagenkastens an den Frühlingswochenenden schon fast als sportliche Herausforderung dar. Parallel dazu lief der Innenausbau mit dem Ersetzen von Spinden durch Betten, dem Instandsetzen der Elektrik sowie einer grundlegenden Reinigung. Das Ausstatten des Wagens mit „Dingen des täglichen Bedarfs“ schloss diesen Teil der Arbeiten ab. Den letzten Kraftakt stellte die teilweise Neulackierung des Wagenkastens dar. Aufgrund des guten Zustandes verzichteten die Vereinsfreunde dabei auf Arbeiten am Dach und am Fahrwerk. Während der Vorbereitung auf die Schwarzenberger Eisenbahntage im Mai kam der Wagen einige Tage in den Lokschuppen. Dort wurden die zuvor roten Bereiche des Wagens mit Rolle und Pinsel grün lackiert, der Rahmen schwarz. So stand das Fahrzeug farblich passend zum VSE-Museumszug für seinen ersten Einsatz zu den Pfingstdampftagen nach Neuenmarkt-Wirsberg bereit. Im Juni und Juli folgte das Beschriften des Wagens, diese Angaben orientieren sich am historischen Vorbild, benennen jedoch auch die Herkunft und den jetzigen Betreiber. Der VSE-Vorstand dankt allen Vereinsfreunden, die dieses Projekt mit Arbeitskraft und finanziellen Mitteln unterstützt haben. Auf diese Weise blieb die Vereinskasse durch diese Arbeiten weitestgehend unberührt. TZC
Sommer im Eisenbahnmuseum
Die Sommermonate nutzen die Vereinsmitglieder traditionell zu Außenarbeiten im Museumsgelände. In den zurückliegenden Monaten reparierten sie die Wasserkräne an den Gleisen 23 und 25. Bei ersterem war das Auslegerrohr größtenteils zu erneuern. Nach den Reparaturen bekamen beide Wasserkräne eine neue Lackierung. Das Gebäude der ehemaligen Lehrwerkstatt erhielt Dachrinnen aus Kunststoff. Im Lokschuppen sortierten die Vereinsfreunde die Lokomotiven neu. Die Gleise 1 bis 4 sollen nun besser zum Unterhalt der Kleinloks nutzbar werden. Gleichzeitig wurden die betroffenen Bereiche einer Grundreinigung unterzogen. An der Diesellok vom LKM-Typ N4 (ex VEB PAKA Raschau) setzten die Mitglieder die betriebsfähige Aufarbeitung fort und für die im Herbst geplanten Gleisbauarbeiten erfolgten einige Vorarbeiten. Seit einigen Wochen ist ein vereinseigener vierachsiger Rekowagen (Gattungszeichen Bghw) im Museum „in Arbeit“. Im Rahmen der erforderlichen Untersuchungen führten Mitarbeiter des DB-Werkes Chemnitz kürzlich in Schwarzenberg die Ultraschallprüfung der Radsätze aus. Ziemlich umfangreichen Papierkrieg galt es abzuwickeln, u. a. forderte die in Dessau sitzende Prüfaufsicht mehrere Zeichnungen der Radsätze, die der VSE über Bekannte und Kollegen aus „alten Reichsbahn-Beständen“ beschaffte. Praktisch gestaltete sich das Freilegen der Achswellen als aufwändig, denn neben den Schwingungsdämpfern waren die Achslagerdeckel und diverse Anbauteile sowie der Generatorantrieb und -geber dafür abzubauen. Manche Schrauben leisteten lange Widerstand, doch mittels Hebeltechnik und Verlängerung gelang es, alles Erforderliche zu lösen. Am 13. September war dann der Prüfer vor Ort und konnte nach etwa 1,5 Stunden das Ergebnis bekanntgeben: kein Fehler-Echo = keine Mängel – die Radsätze können weiter verwendet werden. Nach dem Wiederzusammenbau der Einzelteile sind noch einige Restarbeiten erforderlich, bis der Wagen wieder im Museumszug rollen kann.
Vereinsausflug nach Plzeň
Die tschechischen Kollegen des DKV Plzeň (Pilsen), sie waren ja bereits oft mit ihrer Diesellok T435.0145 in Schwarzenberg zu Gast und auch vor dem VSE-Museumszug im Einsatz, hatten bereits mehrfach eine Einladung zu einem Besuch ihres Lok-Depots ausgesprochen. Am 4. August nahmen sich nun einige VSE-Mitglieder und ihre Partnerinnen die Zeit und reisten mit einem Kleinbus in die westböhmische Stadt. Während die Frauen dem historischen Zentrum einen Besuch abstatteten, brachte der Bus die männlichen Fahrgäste zu den Objekten ihres Interesses. Hier erwartete Kollege Michál Heindl seine deutschen Freunde zu einer ausgiebigen Führung durch das Depot-Gelände. Auf der Rückfahrt legten dann alle Fahrgäste noch einen gastronomischen Zwischenstopp in der Brauerei Chodovar ein. Wenige Wochen später stand der Ort bekanntlich im Sonderfahrtenprogramm und so konnten die örtlichen Gegebenheiten gleich erkundet werden.
Mit Hektorsound über den Erzgebirgskamm
Ein bewährtes Duo aus zwei Maschinen der Baureihen T435/V75 übernahm am 25. August die Beförderung des VSE-Museumszuges über das Erzgebirge hinweg. Wie bereits im Vorjahr zogen die Diesellok T435.0145 und ihre Schwesterlok V75 018 aus Deutschland den Sonderzug zunächst auf der Strecke Johanngeorgenstadt – Karlovy Vary (Karlsbad) über den Erzgebirgskamm. Begann die Fahrt in Schwarzenberg noch im Regen, so lachte nach dem Passieren des höchsten Punktes bei Pernink (Bärringen-Abertham) die Sonne über dem Zug mit den Ausflüglern. Über Karlovy Vary ging die Reise zunächst bis Mariánské Lázně (Marienbad). Dort unternahm ein Teil der Gäste einen Stadtbummel durch das Kurbad. Mit den im Zug verbliebenen Fahrtteilnehmern ging die Reise weiter bis nach Chodová Planá (Kuttenplan). Bei einer Führung durch die dortige Brauerei erfuhren sie viel Wissenswertes über den hier gebrauten Gerstensaft „Chodovar“ und im Anschluss konnten sie diesen im Restaurant genießen sowie sich mit böhmischen Gerichten stärken. Auf der Rückfahrt legte der Zug in Kynšperk nad Ohří (Königsberg an der Eger) einen Fotohalt ein, bevor beide Loks wiederum alles gaben, um die Steigungen zum Erzgebirge hinauf zu bewältigen. TSD/ESD
50 Jahre SVT 175 015-7/016-5
Für den 8. September lud die BSW-Freizeitgruppe „SVT 175 Berlin-Lichtenberg“ Mitglieder und Freunde zum 50. Jubiläum des in ihrer Betreuung befindlichen Schnelltriebwagens der DR-Baureihe 175 ein. Seit langer Zeit regelmäßig mit einem Info- und Souvenirverkaufsstand bei den Schwarzenberger Eisenbahntagen zu Gast, entwickelten sich bald freundschaftliche Verbindungen zwischen der Berliner BSW-Gruppe und dem VSE, u. a. aus der Gemeinsamkeit resultierend, dass beide Vereine ihre jeweils 98 m unter freiem Himmel abgestellten Wagenzuglängen bisher erfolgreich gegen Korrosion und Witterungseinflüsse verteidigten. So war es den beiden angereisten VSE-Mitgliedern eine Herzensangelegenheit, die besten Wünsche des gesamten Vereins für die nächsten 50 Jahre einschließlich eines kleinen Geschenkes zu überbringen. Bei herrlichem Sommerwetter und bester Bewirtung tagten sie bis in den frühen Morgen und die Schwarzenberger berichteten den meist aus der Berliner Umgebung erschienenen Gratulanten viel über die Aktivitäten des VSE und die Eisenbahnen im Erzgebirge. Die vierteilige Garnitur aus 175 015-7/315-1/415-9/016-5 ist einer der drei erhaltenen Triebzüge dieser Baureihe. Die Deutsche Reichsbahn hatte zwischen 1963 und 1968 zehn derartige Garnituren für den hochwertigen Schnellzugdienst vom Waggonbau Görlitz beschafft. Der Jubiläumstriebzug erhielt am 2. September 1968 als VT 18.16.08 a bis d seine Endabnahme. Bis Anfang der 1980er Jahre als „Karlex“, „Karola“, „Vindobona“, „Neptun“ und „Berlinaren“ nach Karlovy Vary, Wien, Kopenhagen und Malmö sowie anschließend im Messe-Sonderverkehr sowie als Schnellzug zwischen Berlin und Bautzen im Einsatz, wurde dieser SVT im Jahr 1985 abgestellt und 1989 zunächst der Berliner Pioniereisenbahn zur Pflege und Nutzung übergeben. Seit den frühen 1990er Jahren kümmert sich besagte BSW-Gruppe um den mittlerweile dem DB-Museum gehörenden Triebzug, der zuerst im Wriezener Bahnhof stand und nach dessen Auflassung seit 1999 im Bahnhof Berlin-Lichtenberg zu bestaunen ist. Während sich der Motorwagen 175 016-5 samt Großraumabteil und der anschließende Speisewagen 175 315-1 noch weitgehend im Originalzustand befinden, sind im ehemaligen Abteilwagen 175 415-9 Klub- und Übernachtungsräume sowie im folgenden Motorwagen 175 015-7 eine Ausstellung zur Geschichte der Schnelltriebwagen und eine Werkstatt untergebracht.ESD
Filmaufnahmen im Erzgebirge
Am 13. September fanden im Bahnhof Grün-städtel und im Anschluss der Scholz Recycling GmbH Filmaufnahmen eines regionalen Filme- machers statt. Es ist seit längerer Zeit eine Produktion über die Eisenbahnen im Erzgebirge in Arbeit. Neben diversen Sonderzugszenen sollte diesmal auch der planmäßige Verkehr, hier speziell die Anschlussbedienung durch DB Cargo, in Szene gesetzt werden. Der VSE unterstützte u. a. beim Beschaffen der Genehmigungen bei der DB AG und beim praktischen Filmgeschäft, ist doch der Geschäftsführer des VSE auch als Anschlussbahnleiter bei der Schrottfirma tätig. Diese ist neben der Nickelhütte in Aue einer der letzten Güterverkehrskunden hier in der Region.ASS
11.10.2018