VSE-Nachrichten
Aktuelle Meldungen vom Eisenbahnmuseum Schwarzenberg
„Eiszeit“ im Eisenbahnmuseum beendet
„Kohle für die Lok 50 3616-5“, so heißt die aktuelle Spendenaktion des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde e.V., der das Schwarzenberger Eisenbahnmuseum betreibt. Dabei geht es bekanntermaßen um den betriebsfähigen Erhalt der 1940 gebauten Dampflok. Im Eisenbahnmuseum sind viele solche historische Exponate vorhanden. Kürzlich hat sich der Verein jedoch von einer sehr alten Anlage getrennt, ohne dass Wehmut aufkam – Öl statt Kohle, hieß dabei das Motto. Es ging um die Heizungsanlage des Betriebsgebäudes, eine Warmwasserumlaufheizung mit Kohlefeuerung. War sie historisch wertvoll? Für den Museumsbetrieb und das Wohlfühlgefühl der VSE-Mitglieder im Wohnheimbereich sicher weniger. Sie mussten die Briketts mühevoll per Handkorb vom Anlieferplatz in den Keller schleppen – und später die Asche wieder raus. Besonders in der im Erzgebirge häufig etwas kühlen Winterzeit war eine ständige Betreuung der Anlage erforderlich. Nachmittags noch einmal gegen 16 Uhr aufgelegt, war es am nächsten Morgen dennoch unangenehm frisch. Ruhetage – z. B. an den Weihnachtsfeiertagen – Fehlanzeige! Dazu kamen dann noch mehrere Undichtigkeiten im vergangenen Winter. Schließlich siegte die Erkenntnis – es geht so nicht weiter. Erste Recherchen nach Fördermitteln und „Sponsoren“ – wieder Fehlanzeige. Schließlich beschloss es der Vorstand und man stimmte sich in der Jahreshauptversammlung im Februar ab. Und was der Vorstand beschloss, wird sein. Der Verein beauftragte zwei regionale Firmen mit dem Abriss der Altanlage, dem Umbau des Heizungskellers und der Neuerrichtung einer Ölheizung mit Lagerbehältern. Während der Umbauzeit hielten sich die anwesenden Vereinsfreunde mit heißen Diskussionen und geistigen Getränken warm. Anfang Mai war es dann soweit: Inbetriebnahme der neuen Anlage (inklusive behördlichem Papierkram) erfolgreich abgeschlossen! Der Werkstatt-Teil kommt später dran, hauptsächlich in Eigenleistung. Und nun – kamen noch die (erwarteten) Rechnungen. Das zu stemmen, ist auch nicht leicht, schließlich mussten die Mittel bei anderen Projekten abgezogen werden. Damit fällt z.B. das geplante Besucherinformationszentrum ganz weg, auch wenn es hier anteilig Fördermittel gegeben hätte. Der Eigenanteil war aber nicht aufzubringen. Und geplante Mittel für Lok und Wagen des betriebsfähigen Bestandes können nicht gekürzt werden, das wären Einschränkungen der Betriebssicherheit – nicht zu akzeptieren. Immerhin, es ging ein lang gehegter Wunsch der Vereinsfreunde in Erfüllung. Und der abendliche Spruch: „Wenn Du frierst, geh doch selbst in die Heizung und lege Briketts auf“, gehört endlich in die Vergangenheit – ganz ohne Nostalgie!
Aktueller Zustand Dampflok 50 3616-5
Wie bereits in der vergangenen Ausgabe des PK berichtet, wurden nach der Winterpause Schäden im Bereich der Rauchkammer festgestellt, die so ohne weiteres nicht im Museum zu reparieren sind und eine intensivere Befundung notwendig machen, bevor Aussagen über Art und Umfang der notwendigen Arbeiten getroffen werden können. Mittlerweile erfolgte diese und die verantwortlichen Techniker schätzten ein, dass eine vorläufige Reparatur möglich und machbar ist. Diese wird jedoch keine „Wunderheilung“ bringen – eine grundlegende Instandsetzung bleibt der zukünftigen Hauptuntersuchung vorbehalten. In Abhängigkeit von der Finanzlage steht diese im Jahre 2017 an. Spenden dazu sind jederzeit willkommen – Einzelheiten dazu in der Spendenaktion. Übrigens, bis jetzt sind bereits rund 11 200 Euro zusammengekommen. In mehreren Wochenendarbeitseinsätzen erfolgte nunmehr die vorläufige Reparatur und der Ausstellungsbetrieb über Himmelfahrt sowie ein Einsatz als Zuglok des „Kindertags-Expresses“ am 31. Mai 2014 nach Schlettau sollten zeigen, ob die weitere Einsatzfähigkeit gewährleistet ist.
VSE wirbt beim Eisenbahnjubiläum in Dresden
Vom 7. bis zum 13. April 2014 fanden in der sächsischen Landeshauptstadt die Feierlichkeiten zum Jubiläum „175 Jahre Ferneisenbahn Leipzig – Dresden“ statt. Höhepunkte waren dabei vom 11. bis zum 13. April das 6. Dresdner Dampfloktreffen an der Zwickauer Straße und das Familienfest „Mobilität vereint Menschen“ auf dem Altmarkt.
Für den VSE war das natürlich eine willkommene Gelegenheit, die Vielzahl seiner Angebote einem breiten Publikum vorzustellen. Als Gast am Stand des Tourismusverbandes Erzgebirge e. V. warb der Verein mit dem Modell des Schienentrabis auf dem Altmarkt. Das Erzgebirge stellte hier seine touristischen Angebote vor. Im Rahmen der Bühnenpräsentation erhielten die Besucher auch eine kurze Vorstellung des gegenwärtigen Einsatzgebietes der beiden Schienentrabi-Originale – kommen diese doch vorwiegend auf der Strecke von Rochlitz bis zur Göhrener Brücke im Tal der Zwickauer Mulde zum Einsatz. Einen weiteren Infostand betrieb der Verein im ehemaligen Bw Dresden-Altstadt. Informationsmaterial über die Heimatstadt des Vereins, die „Perle des Erzgebirges“ Schwarzenberg, und über das Erzgebirge im Allgemeinen rundeten das Angebot ab. Viele Fragen galt es zu beantworten. Durch die Medienberichte der vergangenen Woche über die Zukunft der Eisenbahnstrecke Annaberg-Buchholz – Schwarzenberg und damit natürlich der Erzgebirgischen Aussichtsbahn stand dieses touristische Angebot vielfach im Mittelpunkt des Interesses. Am Sonnabend, dem 12. April, warb ein dritter Stand auf der Modellbahn-Kleinserienherstellermesse in der Landeshauptstadt unter den Freunden der kleinen Bahnen für das Vorbild und seine Heimat.
Neue Imagebroschüre des Vereins im Druck
In den vergangenen Monaten hat der Verein das Manuskript der Imagebroschüre aktualisiert, die den VSE, sein Eisenbahnmuseum und die Vereinsziele vorstellt. Das überarbeitete Heft befindet sich nun in der Druckerei und soll ab Ende Mai erhältlich sein. Der Vorstand dankt allen Helfern, die daran mit Texten und Aufnahmen mitgewirkt haben und nicht zuletzt Michael Sperl in Dresden, der das Material in einer ansprechenden Publikation zusammengefügt hat. Wer bei der Verteilung des Heftes mitwirken möchte, melde sich bitte beim Vorstand bzw. im Museum.
06.06.2014