Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
kennen Sie auch das Gefühl, dass die Menge der Arbeit immer mehr wird und man sich im Hamsterrad wähnt, aus dem es kein Entkommen gibt? Wenn man an vielen Projekten gleichzeitig arbeitet und trotzdem den Eindruck gewinnt, hinter jedem bewältigten Berg türmt sich das nächste Gebirge auf? Und dabei will man ja auch noch eigene Ideen angehen und umsetzen. Na dann willkommen im Club.
In solchen Zeiten kommt dann meist die Information über das Geleistete zu kurz, obwohl gerade das für Außenstehende die einzige Gelegenheit ist, an den Projekten teilzuhaben. Dass in den vergangenen Wochen bei der Preßnitztalbahn auf rund 400 Meter Streckenlänge eine extreme Dichte gleichzeitiger Baustellen eingerichtet war, müssen wir deshalb hier im Heft etwas ausführlicher in Bildern aufarbeiten. Die aktuelle Berichterstattung im Internet hat leider bei keinem der Beteiligten mehr in den täglichen Zeitplan gepasst. Noch besser ist es natürlich, Sie kommen bei nächster Gelegenheit wieder mal vorbei und schauen sich an der Strecke parallel zur Ausstellungs- und Fahrzeughalle um – Sie werden einiges kaum wiedererkennen.
Die Reaktionen – erwartete wie unerwartete, konstruktive wie polemische – auf meinen Kommentar zur Perspektive für die Dampfloktechnik in der letzten Ausgabe des PK zeigen ganz deutlich, dass eine fachlich fundierte und nicht ausschließlich von Emotionen geführte Diskussion sinnvoll und notwendig ist. Doch wenn die notwendigen Informationen nicht verfügbar sind, braucht man sich nicht zu wundern, wenn Diskussionen polemisch oder gar nicht geführt werden und politische Entscheidungen auf Unwissenheit basieren. Ich bin schon mal gespannt, wie der Diskurs weiter geht. Sollte er einschlafen, melde ich mich wieder. Versprochen.
Man mag es ja kaum noch glauben, aber am 19. Mai wurde mit der Bereitstellung von insgesamt 15 Millionen Euro der offizielle Startschuss für den Wiederaufbau der Weißeritztalbahn zwischen Dippoldiswalde und Kurort Kipsdorf bekannt gegeben. Bis Ende 2015 sollen die Arbeiten insgesamt, zuvor bis Ende dieses Jahres die Sanierung bzw. Erneuerung von fünf Brücken und 24 Stützbauwerken abgeschlossen sein. Wir lassen uns also gern vom Optimismus anstecken, über 13 Jahre nach der Hochwasserwelle wieder bis Kipsdorf fahren zu können.
Und wenn in den kommenden Wochen die Sommertemperaturen wieder steigen, vergessen Sie bitte nicht, Ihrem Eisenbahn-Museum, der Museumsbahn oder auch dem mit der Erhaltung bestimmter Erinnerungen an die Bahnen befassten Verein einen Besuch abzustatten und ein paar Euro in den Spendentopf zu werfen.
Glück Auf
06.06.2014