VSE-Nachrichten
Erzgebirgische Aussichtsbahn im April und Mai 2013
Saisonstart auf der EAB
Am 10. April unterzeichneten die Partner der Projektgruppe EAB den Vertrag zur Durchführung der nunmehr fünften Fahrtsaison. Die bewährte Zusammenarbeit der Anrainerkommunen Annaberg-Buchholz, Crottendorf, Schlettau, Scheibenberg, Raschau-Markersbach und Schwarzenberg sowie der DB RegioNetz Erzgebirgsbahn, des Tourismusverbandes Erzgebirge e. V. und des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde e. V. erlebt damit eine Fortsetzung. Über 20 000 Fahrgäste in den vorangegangenen Jahren geben den Bemühungen der Organisatoren Recht und lassen die Bestrebungen um einen Ausbau des touristischen Angebotes auf und entlang der Gleise weiter voranschreiten. Die wohl augenscheinlichste Neuerung erwartete die Fahrgäste in Sachen Fahrzeugeinsatz. Am ersten Fahrtwochenende kam statt der gewohnten Triebwagen der Museumszug des VSE zum Einsatz. Gezogen wurde er von der Diesellok 112 565-7 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH (PRESS). Für vereinseigene Fahrten war diese Lok aus den 1970er Jahren schon oft im Einsatz und hat dabei viele Fans, auch wenn „König Dampf“ unangefochten auf dem Spitzenplatz regiert. Die Organisatoren versprechen sich vom künftigen häufigeren Einsatz des lokbespannten VSE-Museumszuges abwechslungsreichere Zugbildungsmöglichkeiten, die hoffentlich zur Steigerung der Attraktivität beitragen werden. Außerdem erhöht sich der Fahrkomfort und bei Gruppenanfragen kann eine flexiblere Sitzplatzbereitstellung erfolgen. Über die Zugbeschallung der Museumswagen dürften auch die Ansagen der Landschaftserklärer verständlicher sein und im durchgehend begehbaren Zug können alle Fahrgäste die Toiletten erreichen, ohne beim nächsten Halt umsteigen zu müssen. Im mitgeführten Büfettwagen bietet das VSE-Serviceteam eine kleine Imbiss- und Getränkeauswahl heimischer Spezialitäten an, welche auf Wunsch jederzeit um warme Speisen und Getränke erweiterbar ist.
Mit Beginn der Saison 2013 ist die EAB auch Akzeptanzstelle der ErzgebirgsCard und ergänzt somit das Angebot an Fahrten mit historischen Bahnen. Inhaber dieser Karte können eine Fahrt mit der Erzgebirgischen Aussichtsbahn auf der Bahnlinie Annaberg-Buchholz – Schwarzenberg ohne Zuzahlung genießen (Ausnahme ist lediglich der Dampfzuschlag bei Einsatz des Dampfzuges am letzten Fahrtwochenende der Saison 2013). Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.erzgebirgscard.de.
Der Fahrkartenvorverkauf begann am 15. April 2013 in den Tourist-Informationen entlang der Bahnstrecke. Eine komplette Übersicht über die Vorverkaufsstellen ist im Internet unter www.aussichtsbahn.de eingestellt. Der Annaberger Künstler Thomas Bartels hat die graphische Gestaltung dieser Fahrkarten durch individuelle Bleistiftzeichnungen der zum Einsatz kommenden Züge unterstützt. Kurzentschlossene Fahrgäste erhalten ihre Fahrkarten auch weiterhin in den Zügen vom freundlichen Zugpersonal, selbstverständlich ohne Aufpreis. Ausschließlich für Besucher des Eisenbahnmuseums verkehren während der Öffnungszeiten die Züge wieder bis zum bzw. ab dem Museumsgelände, das damit ganz bequem und stilecht erreicht werden kann.
An folgenden Wochenenden besteht noch die Möglichkeit der Mitfahrt:
- 22./23. Juni: Fahrten zum Crottendorfer Bahnhofsfest am Museumsbahnhof Walthersdorf
- 27./28. Juli: Mit der Erzgebirgischen Aussichtsbahn zur Internationalen Mineralienbörse in der Silberlandhalle Annaberg-Buchholz
- 17./18. August: Fahrten zum 20. Schwarzenberger Altstadt- & Edelweißfest
- 5./6. Oktober: Nach dem großen Erfolg des Dampfzug-Wochenendes im Oktober 2012 wird auch dieses Jahr unter dem Motto „Goldener Herbst – Mit Volldampf entlang der Aussichtsbahn“ der Sonderzug, gezogen von der Dampflok 50 3616-5 des VSE, zwischen Schwarzenberg und Annaberg-Buchholz unterwegs sein.
Erste Fahrten auf der Aussichtsbahn
Am 27. und 28. April startete die Erzgebirgische Aussichtsbahn in die nunmehr fünfte Fahrtsaison. Unter dem Motto „Auf in den Frühling“ nutzten 569 Fahrgäste dieses touristische Angebot im oberen Erzgebirge. Erstmals gelangte dabei anstatt der historischen Triebwagen der mit 112 565-7 bespannte VSE-Museumszug zum Einsatz. Petrus schickte pünktlich zur ersten Fahrt am Sonnabend ein eher herbstlich-kühles Nieselwetter statt des erhofften Frühlingssonnenscheins. So konnten die trotzdem froh gelaunten Fahrgäste die sich aus den Wagen bietenden hervorragenden Aussichten nur bedingt genießen. Der guten Stimmung konnte das keinen Abbruch tun, sicher hat auch der mitgeführte Büfettwagen dazu beigetragen. Hier konnte man sich bei einem typisch erzgebirgischen Imbissangebot mit Speisen und Getränken aus der Region stärken und für neue Eindrücke rüsten. Nicht wenige Fahrgäste lobten den durchgehend begehbaren Zug, konnten doch erstmals alle Reisenden ohne Umstieg in einen anderen Wagen zur Toilette gelangen. Die Neuerung der Akzeptanz der ErzgebirgsCard probierten am ersten Wochenende gleich die ersten Gäste aus und zeigten sich begeistert von diesem erweiterten Angebot.
„Mutzbratenexpress“ am 11. Mai
Bereits weit vor dem Fahrttermin wurden die Fahrkarten für den „Mutzbratenexpress“, den der VSE am 11. Mai 2013 auf die Reise schickte, sichtlich knapp, so dass einige Tage vor dem Termin nur noch einige wenige Restkarten vorrätig waren. Erstmals galten die im Vorverkauf erworbenen Fahrkarten auch als Eintrittskarte zu den 21. Schwarzenberger Eisenbahntagen. Der überwiegende Teil der Fahrgäste nutzte dieses erweiterte Angebot ab dem Vormittag schon zum Besuch des Festgeländes und am Nachmittag zur Sonderzugfahrt nach Walthersdorf (Erzgeb). Traditionell begannen die Dampfschnupperfahrten bereits am Bahnsteig des Eisenbahnmuseums. Nach ausgiebigem Museumsbesuch bestiegen dort die meisten der über 200 Fahrgäste den Sonderzug, der nach erfolgter Reparatur wieder von der vereinseigenen Dampflok 50 3616-5 gezogen wurde. Am Bahnhof Schwarzenberg gesellte sich dann 107 018-4 am Zugschluss noch dazu. Das trübe und regnerische Sonnabendwetter konnte die gute Stimmung unter den Fahrgästen nicht vermiesen. Wie so oft avancierte der Büfettwagen zu einem Hauptanziehungspunkt im Zug und die Gäste verkosteten ausgiebig die vom VSE-Serviceteam angebotenen erzgebirgischen Imbiss- und Getränkespezialitäten. Neben der schwarzen Lok an der Zugspitze hatte unter anderem Fiedlers Dampflokbier eine große „Fangemeinde“. Über die aussichtsreiche Strecke ging die beschauliche Reise mit einem kurzen Halt am Bahnhof Schlettau – mit standesgemäßer Begrüßung durch den dortigen Eisenbahnverein – weiter zum Museums-Bahnhof Walthersdorf (Erzgeb). Dessen Eigentümer, Claus Schlegel, hat „seinen“ Bahnhof in jahrelanger Arbeit in den historischen Zustand der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen zurückversetzt und im Empfangsgebäude, den Nebengebäuden sowie im Freigelände ein kleines feines Museum eingerichtet. Hier tauchen die Museumsbesucher in das Bahnhofsleben Anfang des 20. Jahrhunderts ein. Für die Fahrgäste, die selbstverständlich die Ausstellung besichtigen konnten, stand nach dem kulturellen Erlebnis noch ein deftiger Mutzbratenimbiss vorm Bahnhof auf dem kulinarischen Fahrplan. Mit vielen schönen Eindrücken versehen, traten die froh gelaunten Entdecker im Museumszug die Rückfahrt nach Schwarzenberg an. TSD
Wandern entlang der Aussichtsbahn
Am 25. und 26. Mai befuhr die Erzgebirgische Aussichtsbahn das zweite Wochenende in diesem Jahr die Gleise zwischen Schwarzenberg und Annaberg-Buchholz unt Bf. Trotz des nicht gerade frühlingshaften Wetters wurde das touristische Angebot gut angenommen – 403 Fahrgäste nutzten die historischen Züge. Erfreulich hoch war der Anteil von Reisegruppen. Zwei Reiseveranstalter reisten mit insgesamt 141 Besuchern an. Eine Firma kam erstmals aus Leipzig und war dann auch gleich an beiden Tagen dabei. Die „Neulinge“ verbanden die Fahrt mit der Aussichtsbahn auch noch mit einem Besuch des Eisenbahnmuseums Schwarzenberg. Der andere Reiseveranstalter aus Baden-Württemberg weilte mit seinen Gästen für mehrere Tage in der Region und stattete allen historischen Bahnen im Erzgebirge einen Besuch ab – da durfte natürlich die EAB nicht fehlen! Unisono lobten Veranstalter und ihre Fahrgäste die interessante Verknüpfung aus historischer Eisenbahn und eindrucksvollen Ausblicken über die Tourismusregion Erzgebirge.
Die Wanderwochen „echt Erzgebirge“ des Tourismusverbandes waren ein willkommener Anlass, Bahnfahren und Wanderlust erstmalig an beiden Fahrtagen der EAB zu verbinden. Zwei geführte Wanderungen durch die erzgebirgische Landschaft nutzten die Aussichtsbahn zur Rückfahrt der Wanderfreunde. Am 25. Mai führte die erste Tour über 14 Kilometer vom Bahnhof Schwarzenberg zunächst zu Fuß den Emmlerweg entlang zum Bahnhof Scheibenberg. Von hier brachte die EAB die Wanderer zum Ausgangspunkt zurück. Unter dem Motto „aktiv & bequem durch unser aussichtsreiches Erzgebirge“ lud Wanderführer Jürgen Lang am 26. Mai zu einer Tour ein. Vom Dorfplatz im Crottendorfer Ortsteil Walthersdorf starteten die Wanderfreunde trotz Dauerregens zu einer 18 km langen Entdeckung des Erzgebirges zu Fuß. Interessantes und Kurzweiliges vom Wanderleiter dargeboten, ließ die Zeit wie im Fluge vergehen. Dabei erfuhren die Gäste auch viel Neues über die Heimat bzw. die Urlaubsregion. Auf der Rückfahrt im warmen und trockenen Triebwagen der Aussichtsbahn konnten die Wanderer sich dann erholen und aus dem Zugfenster ganz andere Ausblicke auf die Landschaft genießen.
Das nächste Mal gehen die Schienenbusse am 22. und 23. Juni 2013 auf die Reise. Unter dem Motto „Mit der Aussichtsbahn zum Crottendorfer Bahnhofsfest am Museumsbahnhof Walthersdorf“ steht damit erstmals die Gemeinde Crottendorf im Mittelpunkt eines Fahrtwochenendes. Rund um den Museumsbahnhof erwartet die Fahrgäste ein buntes Programm aus Spiel, Musik und Gesang. Für das leibliche Wohl ist mit deftigen und süßen „Verführungen“ aus Crottendorf und Umgebung bestens gesorgt. Und natürlich kann man das Festgelände ganz bequem und direkt mit den Zügen der EAB erreichen. Aus Richtung Crottendorf gibt es ergänzend einen Pendelverkehr auf der Straße.
09.06.2013