VSE-Nachrichten
Aktuelles vom VSE und dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg
Arbeitsergebnisse
Die zurückliegenden Wochen standen ganz im Zeichen der Vorbereitung der 19. Schwarzenberger Eisenbahntage. Die beim Verein Beschäftigten und auch die Vereinsmitglieder haben die Zeit genutzt, das Museum herauszuputzen. Für den Bahnsteig wurden neue Bahnsteigbänke angefertigt. Rechtzeitig vor der Ausstellung schritt die Komplettierung der Dampflok 58 3049 ein weiteres Stück voran: Die bereits seit vielen Jahren im Museum lagernde Bremswelle wurde nach der Anfertigung passender Lagerschalen wieder am Rahmen unter dem Führerhaus montiert. An der V100 erfolgten Farbarbeiten im Bereich des Führerhauses und des Motorraums.
VSE-Ostersonderzug
Traditionell waren die VSE-Museumswagen, diesmal komplett mit Lok 50 3616, am 24. April 2011 bei fast sommerlichem Wetter zur ostersonntäglichen Dampfzugfahrt unterwegs. Fast bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt, ging es an diesem Tag ins Vogtland, genauer nach Jocketa. Dort angekommen hieß es aussteigen und den Weg durch die landschaftlich reizvollen Täler der Elster und der Trieb, vorbei am Mosenturm sowie der Talsperre Pöhl, zurück zum Ausgangspunkt zu Fuß zu bewältigen. Für viele Fahrgäste war auch besagter Turm kein Hindernis und sie erfreuten sich an den schönen Ausblicken über das Vogtland. Auch der Osterhase wurde rechtzeitig bestellt und versteckte süße Überraschungen, die von den kleinen Fahrgästen mit großem Hallo erspäht und restlos eingesammelt wurden. Während dessen fuhr der Zug leer weiter nach Plauen. Die Lokomotive faßte dort mit Hilfe der örtlichen Feuerwehr am Hydranten Wasser. Rechtzeitig zur Abfahrt war der Sonderzug dann am Nachmittag wieder in Jocketa zur Stelle, nahm alle Fahrgäste auf und dampfte zurück ins heimatliche Erzgebirge. Viele zufriedene Gesichter (nicht zuletzt durch den Einsatz des Speisewagenpersonals) sowie persönliche Dankesworte kündeten am Ende der Fahrt von einer rundum gelungenen Veranstaltung.
Berliner Eisenbahnfreunde zu Gast im Schwarzenberger Museum
In der zweiten Maihälfte war die Dampflok 52 8177 aus Berlin-Schöneweide das erste Mal im Schwarzenberger Museums-Bw – genau wie etliche der 180 Fahrgäste. Am 21. Mai traf der Sonderzug über Chemnitz im Erzgebirge ein, wo er bis zum 23. Mai blieb. Am ersten Tag war in Schwarzenberg nicht viel Zeit eingeplant, so daß die Führung durch das Museumsbahnbetriebswerk und die Stellwerksbesichtigung vergleichsweise kurz ausfielen. Das Interesse der Besucher war jedoch groß, zumal es besondere Fotomotive gab, denn mehrere sonst im Heizhaus deponierte Lokomotiven standen aufgrund der Vorbereitung zur Abendveranstaltung im Freigelände. Deshalb mußten die Gäste mehrmals zum Einsteigen in die Busse in Richtung Jöhstadt ermahnt werden. Der Zug fuhr dann als Leerfahrt nach Chemnitz zurück, da die BSg-Linie derzeit wegen Bauarbeiten gesperrt ist.
Zurück ließen die Berliner einen großen Berg Schlacke von der 52er, aber auch Hochachtung für das vom VSE im Museum Geschaffene. In die Heimat nahmen die Gäste viele schöne Eindrücke aus dem Erzgebirge sowie 15 Kubikmeter gutes Gebirgswasser im Tender der Lok mit.
Veranstaltungsreihe „Art Montan“ am 21. Mai 2011 in Schwarzenberg
Am „Großkampftag“ des VSE fand außer der Sonderzugveranstaltung zum 950. Jubiläum von Eger und der Betreuung des Berliner Sonderzuges auch noch eine große Abendveranstaltung im Lokschuppen statt: „Art Montan“ heißt die Reihe, die der Kulturbetrieb des Landkreises Erzgebirge an stets ungewöhnlichen Orten veranstaltet.
Der Kulturbetrieb des Landkreises Erzgebirge veranstaltet im Rahmen der Reihe „Art Montan“ Konzerte an ungewöhnlichen Orten. Am 21. Mai trat die Hamburger Band „Men in Blech“ im Schwarzenberger Lokschuppen auf.
Diesmal war das Schwarzenberger Heizhaus die extravagante Kulisse für ein ca. 2,5stündiges Konzert der Gruppe „Men in Blech“ aus Hamburg. Die Männer und zwei Frauen spielten jedoch keinesfalls Blech, sondern hervorragende Interpretationen meist bekannter Titel mit dafür ungewöhnlichen Instrumenten. Als nach Ankündigung eines alten russischen Volksliedes durch den Bandleader alle gespannt auf die ersten Akkorde lauschten – folgte Smoke On The Water von Deep Purple – und tosender Beifall. Rund 300 Gäste aus der Region und viele von auswärts (Chemnitz, Zwickau, Dresden) waren beeindruckt, zumal es für die Organisatoren auch die erste Zusammenarbeit mit der Band war. Viele Gäste waren das erste Mal im Schwarzenberger Bw und natürlich auch vom einmaligen Ambiente des Lokschuppens begeistert. Aus etlichen Gesprächen war zu entnehmen, daß sie auch wegen der Loks einmal wiederkommen würden. Das war durchaus beabsichtigt. Für den VSE gab es (wie immer) die meiste Arbeit vorher und hinterher, waren doch der Lokschuppen zu beräumen und vorzubereiten und die Wiese zum Behelfs-Parkplatz herzurichten. Am Sonntagmorgen wurden dann die Fahrzeuge wieder zurückrangiert, damit pünktlich 10 Uhr der normale Museumsbetrieb weitergehen konnte. AS
19. Schwarzenberger Eisenbahntage vom 2. bis zum 5. Juni 2011
Der Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde e. V. veranstaltete in seinem Eisenbahnmuseum vom 2. bis 5. Juni die 19. Schwarzenberger Eisenbahntage. Bei schönstem Sommerwetter erlebten die ca. 2100 Besucher nicht nur historische Eisenbahnen. Erfreulich auch, daß viele ausländische Gäste zum Beispiel aus der Tschechischen Republik und den Niederlanden das Museum besuchten. Neben den vereinseigenen Fahrzeugen konnten drei Gastfahrzeuge aus Halle (Saale) besichtigt werden. Neben der ersten Neubauelektrolok der Deutschen Reichsbahn, der E11 001, und dem ehemaligen Präsidententriebwagen VT 135 110, gehörte die einzige erhaltene kohlenstaubgefeuerte Dampflok 52 4900 zu den ausgestellten Exponaten. Als Vertreterin der „modernen Traktion“ war eine Diesellok der Baureihe 204 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH zu sehen. Besonders leuchteten die Kinderaugen, wenn sie auf dem Führerstand der vereinseigenen Dampflok 50 3616 das Erlebnis der Mitfahrt genießen konnten. Vielen Vätern erging es ähnlich. An drei Tagen kam als Zubringer vom und zum Bahnhof Schwarzenberg eine rote „Ferkeltaxi“-Garnitur aus Trieb- und Steuerwagen (VT 771 056 und VS 972 771) der Firma „Eisenbahnnostalgie Vogtland“ zum Einsatz. Erstmals in Schwarzenberg zu sehen war eine Sammlung von Oberbauformen, die Johannes Lehmann aus Dresden zusammengetragen und museal aufbereitet hat. Historische und moderne Schienenprofile einschließlich ihrer Befestigungen demonstrierten anschaulich die Entwicklung eines wichtigen Teils der Eisenbahn, der zu unrecht im Schatten der Lokomotiven und Wagen steht und ohne den ein Bahnbetrieb überhaupt nicht möglich wäre. Am Sonnabend informierten die Verkehrsverbünde Vogtland und Mittelsachsen sowie die DB Erzgebirgsbahn über ihre Angebote. Der Modellbahntauschmarkt im Lokschuppen bot viele interessante Angebote für die Freunde der kleinen Eisenbahnen. Für einige Zeit war auf dem Pufferträger von 75 501 auch eine kleine Schwester in der Nenngröße 1 aufgestellt. Wolfgang Loos aus Chemnitz hat in vielen Stunden ein perfektes Modell der Tenderlokomotive 75 515 geschaffen. Der Sonntag gehörte den Familien: „Die kleinste Bühne der Welt“ bot nicht nur Unterhaltung für Kinder. Zur Freude nicht nur der kleinen Besucher drehte eine Gartenbahn vor der Lehrwerkstatt ihre Runden. Höhepunkt beider Wochenendtage war jeweils um 14 Uhr die traditionelle Fahrzeugparade mit fast allen betriebsfähigen Triebfahrzeugen des Eisenbahnmuseums, diesmal verstärkt durch den Triebwagen aus Halle und die Press-V100. Ein Sonderpostamt bot einen Sonderbriefumschlag mit dazugehörigem Sonderstempel an. Im Museumsgelände präsentierten sich historische Straßenfahrzeuge aus den ehemaligen sozialistischen Ländern. Trabis nebst Wohnwagen, Tatra und Kleintransporter B1000 gaben sich ein Stelldichein.
Allen Mitwirkenden, deren einzelne Aufzählung sicherlich unvollständig werden würde, ein herzliches Dankeschön für ihren Beitrag zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der gelungenen Veranstaltung. Besonderer Dank gilt den Betreuern der Gastfahrzeuge aus Halle, der PRESS GmbH, der DB Erzgebirgsbahn, der Firma „Eisenbahnnostalgie Vogtland“ und den aktiven Vereinsmitgliedern einschließlich deren verständnisvollen Angehörigen.
13.06.2011