VSE-Nachrichten
Aktuelles vom VSE im April und Mai 2006
Osterdampf 2006
Nach der langen Winterpause und der erfolgreichen letztmaligen Verlängerung der Kesselfrist konnte am Ostersamstag der VSE-Museumszug in die neue Saison starten. Dank rechtzeitiger Absprachen mit den Kollegen vom Sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz gingen diesmal zwei Dampfzüge auf die Strecke von Schwarzenberg nach Annaberg-Buchholz. Gegenseitige Überholungen und längere Aufenthalte ermöglichen dabei den Fahrgästen, diesmal auch die Dampfzugüberfahrt über den Markersbacher Viadukt zu fotografieren. Kurzfristig hatten die Chemnitzer Kollegen uns einen Sitzwagen zur Verfügung gestellt, um den Andrang im VSE-Zug bewältigen zu können. Da das Umsetzen an den VSE-Zug erst auf der Rückfahrt in Schlettau möglich war, erhielten die Spätbucher diesmal eine persönliche Reiseleitung, um in Schlettau den Umstieg in den VSE-Zug nicht zu verpassen. Während der SEM-Zug in Schlettau verblieb, machte sich der VSE-Zug auf den Weg nach Annaberg-Buchholz. Vor dem Schwedenkiefern-Einschnitt hinter Walthersdorf hieß es Aussteigen zur vier Kilometer langen Osterwanderung, bei der der Osterhase einige Überraschungen versteckt hatte. Auf der Rückfahrt legte der VSE-Zug noch einen kurzen Aufenthalt im Bahnhof Schlettau ein, wo die Möglichkeit bestand, das Stellwerk und die Ausstellung der Eisenbahninitiative zu besichtigen.
Ein tolles Gefühl war es schon, aus dem Dampfzug bei der Überfahrt über den Markersbacher Viadukt den Chemnitzer Zug unterhalb im Bahnhof betrachten zu können. Wer hätte dies nach 1997 wohl jemals gedacht? Am Ostersonntag ging es zunächst von Schwarzenberg und Aue über die Zwönitztalbahn nach Chemnitz. Als besondere Gäste bei dieser Fahrt konnten wir eine Reisegruppe aus England begrüßen. Besonderes Interesse rief dabei zunächst die Fahrt über die Bogenkehren von Lößnitz hervor. In Chemnitz wartete bereits der SEM-Sonderzug, fortan ging es gemeinsam entlang des unteren Zschopautales bis nach Döbeln. Nach dem Fahrtrichtungswechsel, bei dem 50 3616 wieder die Zugspitze übernahm, ging es zunächst weiter bis nach Westewitz-Hochweitzschen. Von dort führte die Osterwanderung entlang der Freiberger Mulde bis nach Klosterbuch, wo eine Besichtigung des ehemaligen Klosters auf dem Programm stand. Trotz einsetzendem Regen hielt sich die gute Laune bei allen Fahrgästen. Die englischen Eisenbahn-Freunde verblieben im Zug bis Leisnig, wo die Loks durch die Jugendfeuerwehr mit Wasser versorgt wurden. Nach drei Stunden ging es wieder zurück, wobei der Zug in Döbeln geteilt wurde. Während die Chemnitzer über Nossen zurückfuhren, machte sich der VSE-Zug auf den direkten Rückweg über Waldheim. Trotz einiger Probleme mit dem linken Kuppelstangenlager, die inzwischen beseitigt werden konnten, wurde Schwarzenberg pünktlich erreicht. Hier war jedoch noch nicht Feierabend, denn unsere englischen Eisenbahnfreunde wollten auch noch den Lokschuppen besichtigen. So gab es dann noch eine gute Dreiviertelstunde sächsische Eisenbahn- und Lokomotivgeschichte – natürlich in Englisch! Mit 500 Fahrgästen an zwei Tagen wurde für das Osterwochenende übrigens ein neuer Fahrgastrekord erreicht! Ein Dank deshalb an alle Beteiligten.
An der Saale hellem Strande
Am 7. Mai 2006 startete der VSE-Museumszug zu einer besonderen Fahrt. Zunächst beförderte 50 3616 den Zug von Schwarzenberg nach Leipzig. Dort stand bereits die E44 044 aus Dessau bereit, die den Sonderzug ins Saaletal weiterbeförderte. Pünktlich erreichte der Sonderzug mit 220 Fahrgästen Bad Kösen, von wo aus eine Gruppe zur Schiffsanlegestelle aufbrach, um mit den Schiff an das Saaleufer unterhalb der Rudelsburg zu fahren. Nach dem steilen Anstieg konnte dann ein phantastischer Ausblick ins Saaletal genossen werden. Viel zu schnell vergingen hier die vier Stunden. Die zweite Gruppe genoß den Aufenthalt bei frühlingshaftem Wetter bei einer Stadtführung mit Besichtigung von Gradierwerk und Romanischem Haus. Pünktlich ging es dann auf die Rückfahrt – bis Großkorbetha. Hier entschied die DB-Betriebsleitung - ohne Rücksprache - aufgrund von Bauarbeiten den Sonderzug ersteinmal stehen zu lassen und Planzüge vorzuziehen! So summierten sich dann bis Leipzig Hauptbahnhof die Verspätung auf gut 20 Minuten! Dank einiger Reserven im Fahrplan konnte jedoch Schwarzenberg pünktlich erreicht werden.
Neues aus dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg
Nach der Winterpause konnten nun endlich auch die Arbeiten am Kohlenkran fortgesetzt werden. Anfang Mai wurde der Drehkranz mittels Ankern auf dem bestehenden Restfundament fixiert. Nach Setzen der Schalung und dem Einbringen der Bewehrung soll als nächstes der neue Fundament-Kopf gegossen werden. Für den Sommer sind noch umfangreiche Arbeiten zur Restaurierung des Auslegers geplant.
Weiterhin wurden die Arbeiten an der Restaurierung der A4M420 fortgesetzt. So wurden am Führerhaus und Vorbau alle Leisten montiert, um die Lok für das Lackieren vorzubereiten. Der BDghws-Wagen wurde für seinen neuen Verwendungszweck als behindertenfreundlicher Wagen im Eisenbahnmuseum vorbereitet. Gegen Sommerende soll das Fahrzeug für größere Instandsetzunsarbeiten am Wagenkasten dem ehemaligen Ausbesserungswerk Delitzsch zugeführt werden. Über die 14. Schwarzenberger Eisenbahntage sowie den Fotogüterzug am 26. Mai 2006 berichten wir in der nächsten Ausgabe.
Vorschau Sommer 2006
- Juni 2006 – CD-Eisenbahnmuseum Luzna u Rakovnika: Mit dem Desiro der Vogtlandbahn von Zwickau über Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt zu den Museumstagen nach Luzna in der Nähe von Kladno, Restkarten verfügbar
- Juli 2006 – Kulturlokschuppen im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg: Chorsingen mit den Chören der Chorgemeinschaft Schwarzenberg und dem Chor der Volkssolidarität Schwarzenberg, Beginn: 19 Uhr
- Juli 2006 – Kulturlokschuppen im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg: Deftiges aus dem Erzgebirge mit den „Krippelkiefern“, Beginn: 20 Uhr
- und 30. Juli 2006 – Sommerdampftage: Fahrzeugausstellung rund um den Schwarzenberger Lokschupen – nicht nur für Urlaubsgäste !
- August 2006 - Sommeroldies in Zwönitz, Dampfsonderzug ab Schwarzenberg zu den Sommeroldies nach Zwönitz und Pendelfahrten zwischen Zwönitz und Thalheim
- August 2006 – 5. Elbe-Nostalgie-Dampftag: Mit Dampflok und Dampfschiff durchs 800jährige Dresden, Dampfsonderzug von Schwarzenberg über Aue und Chemnitz nach Dresden, zusätzlich Rundfahrt ab Dresden Infos: www.eisenbahnmuseum-schwarzenberg Fahrkartenbestellung: VSE, c/o Olaf Gläser, Schloßteichstraße 9, 09113 Chemnitz, Tel. (0371) 3302 696
Spendenaktion „Kohle für 50 3616“
Im März 1999 verließ unsere Museumslok die Hallen des Dampflokwerkes in Meiningen nach ihrer letzten Hauptuntersuchung. Inzwischen hat sie über 20.000 Kilometer meist vor unserem Museumszug und ohne nennenswerte Störungen zurückgelegt. Nach der letztmaligen Verlängerung der Kesselfrist im Frühjahr 2006 kann die 50 3616 noch bis März 2007 betrieben werden. Im Anschluß ist in einer Fachwerkstatt eine erneute Hauptuntersuchung von Kessel und Fahrwerk erforderlich, die erhebliche Kosten verursachen wird. Zwar konnte unser Verein in den letzten Jahren einige Rücklagen aus dem Erlös von Sonderfahrten bilden, diese reichen jedoch bei weitem nicht aus, um alle anstehenden Arbeiten an der Lokomotive zu finanzieren. Wir sind deshalb auf Ihre finanzielle Unterstützung angewiesen. Um 50 3616 auch nach dem März 2007 weiter unter Dampf halten zu können, benötigt der VSE ca. 60.000 Euro. Bitte unterstützen Sie uns dabei durch Ihre Spende auf das Konto: 461 894 800, BLZ: 870 400 00 bei der Commerzbank Schwarzenberg, Kennwort: Kohle für 50 3616 Für alle Spenden über 50,- € erhalten Sie eine Spendenquittung zur Vorlage beim Finanzamt.
31.05.2006