Eisenbahn-Geschichte
Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 (BUGRA)
Auf dem Gelände der heutigen Alten Messe in Leipzig-Thonberg fand im Jahr 1914 die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (BUGRA) statt. Der amtliche Führer der BUGRA warb damals u. a: Wer den körperlichen Anstrengungen nicht gewachsen ist, oder wer schnell von Ort zu Ort, von Halle zu Halle kommen will, der benutze die reizende Ausstellungsrundbahn, die durch das ganze Gelände dahinfährt. Sie geht durch die Straße der Industrie, dann an den Maschinenhallen vorüber, über den Bahneinschnitt, dann zum Ulkhaus und dem Tanzpalast, vorbei zu „Oberbayern“, von dort vorüber an dem „Akademischen Viertel“, an der Rückseite des Hauptcafés, an „Deutschland im Bild“, fährt zwischen „Österreich und Sachsen“ hindurch über die Straße der Nationen, zwischen „Rußland“ und „England“ hindurch, am Internationalen Kollektivpavillion und der Schule vorbei, erreicht bei der Papierindustrie die Straße der Industrie wieder und kehrt so zum Haupteingang zurück. Diese Ausstellungsrundbahn mit 600 mm Spurweite hatte eine Streckenlänge von 2,4 km und der Fahrpreis betrug 20 Pfennig für eine Rundfahrt. Die aus zweiachsigen offenen Personenwagen mit jeweils 18 Sitzplätzen gebildeten Züge zogen drei Benzollokomotiven mit 14 bis 23 PS Leistung. Diese stammten aus der Fertigung der Maschinenfabrik MONTANIA AG, vormals Gerlach & König, in Nordhausen. Diese gehörte ab Sommer 1912 zur Berliner Vertriebsfirma Orenstein & Koppel – Arthur Koppel AG.
13.02.2021