Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
würden wir es kurz machen, könnten wir das Jahr 2020 schnell zu den Akten legen und die Hoffnung auf 2021 setzen.
Doch das wäre zu kurz gesprungen, denn trotz der erheblichen Einschränkungen im Vergleich zum „Normalbetrieb“ wurde im vergangenen Jahr Unglaubliches geleistet. Weniger Öffnungstage oder weniger Zugverkehr bedeuteten zwar auch weniger Besucher bzw. weniger Fahrgäste, aber deshalb gab es nicht gleichzeitig weniger Engagement der Vereine, Einzelkämpfer oder Unternehmen. Weil die Arbeiten unter geringerer Beobachtung durch die Öffentlichkeit erfolgten, stand mitunter viel mehr Leistung dahinter. Engagierte Menschen nahmen Ungemach und das Risiko der persönlichen Infektion in Kauf, um für ihr Hobby oder notwendige Tätigkeit einzustehen – nicht zu vergessen die zusätzlichen Belastungen durch „Home-Schooling“ und Kinderbetreuung. Trotz einer unvorhergesehenen Situation ging es mit viel Motivation voran – das sollten wir von 2020 gemeinsam in Erinnerung behalten. Dafür können wir uns alle auf die Schulter klopfen. Was zu einem Jahresanfang ebenfalls dazugehört, ist das Hinterfragen von Ressourcen und Kapazitäten, um die nächsten Ziele zu setzen.
Für die „Preß’-Kurier“-Redaktion bin ich sehr froh und stolz, schon über einen langen Zeitraum mit einem guten Team zusammenarbeiten zu können. Es gibt inzwischen Abläufe, die eingeübt sind und funktionieren – uns aber dennoch nicht immer gänzlich fehlerfrei gelingen. Denn unsere Arbeitsbelastung bei der Zusammenstellung einer neuen Ausgabe ist über einen Zeitraum von jeweils rund drei Wochen aller zwei Monate sehr hoch. Unterstützung beim Verfassen oder Aufbereiten von Texten bis hin zur Hilfe bei der Bildbearbeitung und beim Layout ist deshalb willkommen! Mit 56 oder 60 Seiten hat unsere Zeitschrift einen Umfang erreicht, den wir dauerhaft nur mit redaktioneller Verstärkung auch in Zukunft ehrenamtlich stemmen können.
Die Vereine und Bahnen vor Ort stehen ihrerseits vor der Herausforderung, die regelmäßige Berichterstattung sicherzustellen. Lücken in der Artikelfolge sind selten damit verbunden, dass dort zwei Monate lang nichts passiert ist, sondern meistens waren dann die zeitlichen Möglichkeiten der Presseverantwortlichen nicht gegeben. Daher ist auch „an der Basis“ vielerorts redaktionelle Unterstützung gern gesehen.
Nach diesem Aufruf noch eine positive Nachricht: Dank der durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur bewilligten Förderung in Höhe von 17,75 Millionen Euro kann der Aufbau des „Digitalen Testfeldes Bahn“ im Erzgebirge und auf der Strecke Annaberg-Buchholz – Schwarzenberg richtig Fahrt aufnehmen. Damit sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, moderne technische Lösungen für den Bahnverkehr umfassend zu testen. Das ist auf jeden Fall ein Lichtblick, sollte aber auch nicht davon ablenken, dass das Geld auch schnell ausgegeben ist. Sobald es wieder möglich ist, fahren Sie bitte wieder mit einer Dampfeisenbahn oder kommen Sie in die Museen und Ausstellungen. Sie werden dort freudestrahlend erwartet.
Glück Auf
13.02.2021