Bücher-Markt
Rezensiert: ZC Kilometer 27,1
Gottfried Bartsch
ZC Kilometer 27,1
176-seitige Broschur im Format A5 mit Klebebindung mit mehr als 200 teils farbigen Illustrationen Eigenverlag, Friedersdorf (OL) 2020. ISBN: (ohne) Preis: 11 Euro (inklusive Versand)
ZC km xy klingt kryptisch, weist aber Kenner der sächsischen Eisenbahnen sofort auf die 1895 vollendete Strecke Zwönitz – Chemnitz hin. Im km 27,1 befindet sich seit 1908 der Haltepunkt Adorf (Erzgeb) – und dieser steht im Mittelpunkt einer Fleißarbeit von Gottfried Bartsch, die er im Eigenverlag mit viel Herzblut produziert hat und vertreibt. Im Vorwort schildert er, dass diese Broschüre auf seine Vorveröffentlichungen zu den Jubiläen „850 Jahre Adorf/Erzg.“ sowie „125 Jahre Würschnitztalbahn und 111 Jahre Haltepunkt Adorf“ aufbaut, in denen er jeweils beschreibt, wie Adorf zu seinem Eisenbahnanschluss und zur City-Bahn kam. Wer diese Aufsätze kennt und schätzt, weiß wie viel Gutes in Bartschs Arbeit liegt. Denn der Autor schrieb nicht stupid aus Sekundärquellen ab, sondern forschte in Archiven und bei Zeitzeugen. Im Ergebnis berichtet er über die anfänglichen Pläne zum Bau einer Schmalspurbahn, den Bau des Haltepunktes, seiner Hochbauten und die Entwicklung dieser Betriebsstelle bis etwa zum Jahr 2005. Viel Anerkennung gebührt Bartsch für die Bandbreite seiner Darstellungen, die sich eben nicht auf eine Aufzählung eingesetzter Baureihen beschränken, sondern mannigfaltige Aspekte der Eisenbahn- und Heimatgeschichte äußerst angenehm beleuchten. Selbst Fahrkarten und Bahnhofsuhren widmet sich der Autor. Es macht daher Freude, seinen „Wälzer“ zu lesen, auch wenn ganz wenige Aussagen nicht korrekt sind. Unter den Illustrationen befinden sich zahlreiche Raritäten, wenngleich die Bildwiedergabe das Amateurniveau selten übersteigt. Dennoch verdient diese Veröffentlichung viel Lob – und ausdrücklich viele Käufer!
13.02.2021