Regelspur- und Museums-Nachrichten
Sächsisches Eisenbahnmuseum e. V. Chemnitz-Hilbersdorf
Am 11. Juli 2020 fand die Eröffnung der 4. Sächsischen Landesausstellung statt. Die Präsentationen stehen in diesem Jahr unter dem Motto „BOOM“ und widmen sich der Industrie- und Verkehrsgeschichte in Sachsen – siehe PK 171 Seiten 40/41.
Als „Schauplatz Eisenbahn“ beteiligen sich das Sächsische Eisenbahnmuseum (SEM) und das Technikmuseum Seilablaufanlage Rangierbahnhof Chemnitz-Hilbersdorf an der Landesausstellung. Das SEM-Gelände hat dabei bis zum 1. November 2020 jeweils donnerstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zu besichtigen gibt es neben der Technik der ehemaligen Seilablaufanlage des Rangierbahnhofes auch das Bahnbetriebswerk Chemnitz-Hilbersdorf. Im vorderen Bereich des Ausstellungsgeländes befördert der „Schauplatz-Express“ die Besucher zwischen den Museumsteilen. Unter diesem Namen kommt der bisher als Maschinenhausexpress eingesetzte SKL24 samt Beiwagen des Technikmuseums Seilablaufanlage in diesem Jahr zum Einsatz. Im hinteren Teil des SEM sind die Gäste an allen Samstagen, Sonntagen und Feiertagen zu einer Mitfahrt auf dem rund einen Kilometer langen Feldbahnrundkurs eingeladen. Dort können dann auch die Fortschritte bei der betriebsfähigen Aufarbeitung der vereinseigenen Hanomag-Feldbahndampflokomotive besichtigt werden. Bei dem B-Kuppler vom Typ „Spunterei“ (Baujahr 1923, Fabrik-Nr. 9332, bis 1965 im Steinbruch Weiland bei Schwarzkollm eingesetzt) handelt es sich um das einzige erhaltene Fahrzeug dieses Typs. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Aufarbeitung, verlor sie doch während ihrer Zeit als Spielplatzlok in Hoyerswerda (von 1969 bis 1994) viele Originalteile. Diese werden nun mit großem Aufwand nachgebaut. In den vergangenen Monaten erfolgte der Einbau der Federpakete, auf denen der Rahmen auf den beiden Radsätzen aufliegt. Nach Anbau der Achslagergleitplatten begann probeweise die Montage der Radsätze. Am 28. Juni 2020 zeigte sich der B-Kuppler erstmals seit mehr als 20 Jahren aufgeachst. Nach Montage der Achsstellkeile und der Achsgabelstege begannen die Feldbahnfreunde mit vorsichtigen Rollversuchen, bei denen keine Probleme auftraten.
Für den Herbst hat das SEM folgende Sonderfahrten geplant: Am 26. September unter dem Motto „Dampf trifft Wein“ zum Meißner Weinfest. Die Fahrt führt von Chemnitz über Freiberg und Nossen nach Meißen. Für Meißen-Touristen und Anwohner wird es während des Aufenthaltes der Fahrgäste aus Chemnitz in Meißen eine Pendelfahrt nach Dresden geben. Die Rückfahrt nach Chemnitz führt über Dresden und Tharandt. Am 27. September findet unter dem Motto „Herbst im Zschopautal“ eine Familiensonderfahrt statt. Dann führt die Dampflok 50 3648-8 den VSE-Museumszug entlang des Zschopautales nach Hainichen. Am 3. und 4. Oktober findet das 29. Heizhausfest im üblichen Umfang statt. Für den 17. Oktober war ein Sonderzug nach Weißwasser bzw. Bad Muskau in Vorbereitung, dieser entfällt. Dafür strebt das SEM nun eine Vogtlandrundfahrt von Chemnitz über Plauen, Adorf und Falkenstein an. Als Zuglok ist die Glauchauer Dampflok 35 1097-1 vorgesehen.
12.08.2020