VSE-Nachrichten
Aktuelle Meldungen vom VSE und vom Eisenbahnmuseum Schwarzenberg im Juni und Juli
Nachrichten aus dem Eisenbahnmuseum
In den vergangenen Monaten prüfte der Vereinsvorstand regelmäßig die Möglichkeiten zur baldigen Öffnung des Eisenbahnmuseums für den Besucherverkehr. Grundlage dazu bildeten die jeweils aktuellen Corona-Verordnungen des Freistaates Sachsen sowie die Informationen der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen. Der Schutz der Besucher vor einer Ansteckung liegt dem VSE dabei genauso am Herzen wie der Gesundheitsschutz der Angestellten sowie der Mitglieder. Zur Lenkung der Besucher und Gewährleistung der Sicherheitsauflagen (Einhaltung eines Mindestabstandes zwischen Besuchern von mindestens 1,5 m, Betreten aller geschlossenen Räume nur mit Mund-Nasen-Bedeckung sowie ausschließlicher Einlass derjenigen Personen ohne COVID-19-Symptome) ist das Museum seit einiger Zeit deshalb zunächst nur für Gruppenbesuche nach rechtzeitiger Voranmeldung geöffnet. Derzeit wird an einer Öffnung für den allgemeinen Besucherverkehr ab Mitte August – zunächst an Sonnabenden – gearbeitet. Hier sind insbesondere die ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder zur Absicherung der Öffnungszeiten gefordert. Die in den Vorjahren im Rahmen von Minijobs beschäftigten Museumsmitarbeiter stehen in diesem Jahr nicht zur Verfügung. Besucher beachten bitte die aktuellen Hinweise auf der Internetseite www.vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de. Gruppenbesuche können unter folgender Telefonnummer bzw. E-Mail-Adresse angemeldet werden: • 0160 97464686 (Axel Schlenkrich) • info@vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de (Geschäftsstelle und Vorstand) Der Verein bittet für diese Einschränkungen um Verständnis!
Nach längerer Vorbereitung gab es im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg Anfang Juni eine MDR-Aktion mit Besonderheiten. Für die Sendung „Schlager meiner Heimat“ drehte ein Filmteam etliche Szenen mit Ross Antony. Dazu dienten der Lokschuppen, die Drehscheibe und auch die Kleinlok 100 537-0 als Kulisse, auf letzterer fuhren die Gäste sogar mit. Für den Dreh des nächsten Erzgebirgskrimis hat der VSE Eisenbahnrequisiten beigesteuert. Nach Abstimmung mit der Filmfirma NFP – neue film produktion Berlin – wurden etliche Ausstellungsstücke ausgewählt, die im ehemaligen Empfangsgebäude Hartenstein echte Eisenbahnatmosphäre erzeugten. Alle Teile sind trotz krimineller Umgebung wieder sicher ins Eisenbahnmuseum zurückgekommen. Ein Sendetermin steht noch nicht fest.TSD, ASS
Sonderzüge und Veranstaltungen
In Anbetracht der jeweils aktuellen pandemiebedingten Verordnungen war in den zurückliegenden Wochen keine langfristige Planung möglich, die jedoch für die ehrenamtliche Organisation und Durchführung einer Sonderzugfahrt oder größeren Veranstaltung unerlässlich ist. Für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Vorbereitung der am 27. Juni 2020 vorgesehenen Fahrt mit dem VSE-Museumszug „Ein Zug – zwei Ziele“ nach Bečov nad Teplou (Petschau) und Loket (Elbogen) erhöhte sich dieser Aufwand nochmals. Zwar zeichneten sich manchmal Lockerungen der Einschränkungen ab, jedoch blieben die Abstandsregelungen weiterhin bestehen. Ein für die Kostendeckung notwendiger Verkauf von weitaus mehr als der Hälfte aller Sitzplätze im Zug schloss sich dadurch aus, weitere Restriktionen für die Gäste hätten den Reisegenuss zusätzlich eingeschränkt. Unklarheit herrschte ferner über eine mögliche Bewirtschaftung im mitgeführten Speisewagen, die einen wichtigen Bestandteil des Flairs einer solchen Fahrt ausmacht.
Was bis wenige Tage vor dem geplanten Termin ebenfalls nicht absehbar schien, war die nunmehrige Wiederöffnung der Grenze zum Nachbarland auch für den Tourismus. In Abwägung aller offenen Fragen hatten sich die Vereinsmitglieder letztendlich schweren Herzens entschieden, auf die Sonderzugfahrt zum geplanten Zeitpunkt zu verzichten. Der Gesundheitsschutz der Fahrgäste und die Gewährleistung eines zumindest annehmbaren Reisekomforts liegen dem VSE genauso am Herzen wie auch der Schutz der Vereinsmitglieder. Um für beide Seiten die Arbeit zu erleichtern, behalten die Bestellungen ihre Gültigkeit und werden auf den voraussichtlich am 26. September 2020 fahrenden „Sonderzug ins böhmische Bierparadies Plzeň (Pilsen)“ umgebucht. Wer an diesem Tag verhindert ist oder aus anderen Gründen nicht mitreisen möchte, gibt bitte Bescheid unter „fahrkarten@vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de“. Der Verein bedankt sich im Voraus für das entgegengebrachte Verständnis und freut sich, seine Fahrgäste am 26. September 2020 im Museumszug begrüßen zu dürfen.TSD
Erzgebirgische Aussichtsbahn
Die Organisatoren der Erzgebirgischen Aussichtsbahn sagten die Juni-Termine ab. Nach Redaktionsschluss gehen die Züge am 15./16. August 2020 erstmals in diesem Jahr zwischen Schwarzenberg und Annaberg-Buchholz auf die Reise. Allerdings wird statt der vorgesehenen Ferkeltaxis ein moderner Triebwagen der Baureihe 642 von der DB-Erzgebirgsbahn zum Einsatz kommen und die Fahrten unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln übernehmen. Das September-Fahrtwochenende entfällt. Dafür soll im Oktober dann der VSE-Museumszug hinter einer Dampflok der Baureihe 86 der PRESS zum Einsatz kommen. Für die „Licht´lfahrten zum Jahreswechsel“ ist dann der traditionelle 642 eingeplant.TSD
Neues Kunstwerk in Schwarzenberg
Die Idee, das Tor des ehemaligen Eisenbahntunnels Schwarzenberg mit einer, wenn auch nur gemalten Lokomotive zu verschönern, kam Axel Schlenkrich schon vor längerer Zeit. Zur Umsetzung gab es noch einige Diskussionen in den Gremien der Stadt Schwarzenberg, bis alle Fragen geklärt waren. Im Zuge der Neugestaltung des Gebietes um den Hammerparkplatz bekam nicht nur die dort aufgestellte ehemalige Werklok des Waschgerätewerkes Schwarzenberg einen neuen Farbanstrich, sondern es darf nun auch eine Dampflok aus dem seit 1951 nicht mehr befahrenen Tunnel schauen. Die bildliche Umsetzung übernahm das künstlerisch tätige VSE-Mitglied Peter König, beruflich als Lokführer bei DB Regio beschäftigt. Den Entwurf übertrug Stefan Schlenkrich im Juli mit seinen Freunden auf das Tunneltor. Die Geschichte der auf dem Bild dargestellten Dampflok 86 056 ist eng mit der „Perle des Erzgebirges“ verknüpft, wurde sie doch im Jahre 1932 als Erstzuteilung im Lokbahnhof Schwarzenberg stationiert. Den damaligen beruflichen Aktivitäten von Axel Schlenkrich ist die Rückkehr der bis Mai 1987 als Werklok des Raw Dresden genutzten 86er in das Westerzgebirge zu verdanken. Die ab 11. Mai 1987 in Aue beheimatete Maschine kehrte so für mehr als ein halbes Jahr in den Streckendienst zurück. Am 23. Januar 1988, ihrem letzten Betriebstag, beförderte sie die Züge zwischen Schlettau und Crottendorf. Später als Heizlok in Annaberg-Buchholz Süd ihr Gnadenbrot verdienend, schien sich ihre Dienstzeit dem Ende zuzuneigen. Im Jahr 1992 entdeckte die Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) die inzwischen in der Schwarzenberger Lokschuppenruine ohne Zylinder abgestellte Lokomotive, erwarb sie und brachte sie in ihr Vereinsdomizil. In Ampflwang bei Linz wartet sie noch immer auf bessere Tage.
12.08.2020