VSE-Nachrichten
Neuigkeiten aus dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg im Juni und Juli 2019
Eisenbahnmuseum Schwarzenberg
Unmittelbar nach den diesjährigen Schwarzenberger Eisenbahntagen führte ein Fachbetrieb Anfang Juni die alljährliche Vegetationskontrolle auf der Anschlussbahn des Museums durch. Dazu befuhr ein Zweiwegefahrzeug die Gleisanlagen. Am 6. Juli 2019 hatten die Stadtwerke Schwarzenberg ihre Mitarbeiter zum Familientag ins Eisenbahnmuseum eingeladen, mehr als 60 Gäste folgten der Einladung. Nach einer Führung vom Geschäftsführer durch das Museum gab es ein Kaffeetrinken, Sonderfahrten mit dem LVT zum Bahnhof und zurück sowie anschließend Deftiges vom Grill. Unterstützung erhielt der Verein für die Bewirtung der Stadtwerke-Mitarbeiter vom Gastronomiekollektiv des „Piccolo“ aus Schwarzenberg, das einen Großteil der abwechslungsreichen Versorgung übernommen hatte. Bei den Führungen wurden auch die Sonderfahrten des VSE und der EAB beworben. Etliche Gäste äußerten, dass sie das erste Mal seit langem wieder mit dem Zug gefahren wären.
Pfingstdampftage im DDM
Am Freitag vor dem Pfingstfest machte sich der VSE-Museumszug auf die Reise nach Franken. Die Diesellok 107 018-4 von Railsystems RP brachte den Zug nach Zwickau, dort kam die Glauchauer Dampflok 35 1097-1 samt Begleiterwagen dazu. Sie ersetzte die noch in Meiningen weilende vereinseigene Dampflok 50 3616-5 sowie die ursprünglich als Ersatz eingeplante 52 8079-7, die seit Mai schadhaft abgestellt ist. Die gute Zusammenarbeit zwischen dem „Verein der Freunde des DDM e. V.“ und dem VSE macht seit vielen Jahren die gemeinsame Durchführung der Dampfzugfahrten zwischen Neuenmarkt-Wirsberg und Marktschorgast möglich. Viele einheimische Eisenbahnfreunde und auswärtige Gäste nutzten das Feiertagswochenende im Rahmen des Museumsbesuches zu einer Fahrt über die bekannte „Schiefe Ebene“. Als zusätzlicher Programmpunkt des jährlichen Festes übernahm die 107 018-4 Führerstandsmitfahrten und „dieselte“ von früh bis spät über die Museumsgleise. Zur Vermeidung von Rangierarbeiten trat der Zug die Heimreise in einer besonderen Zusammenstellung an: Die 107 018-4 übernahm als Zuglok den VSE-Museumszug und am Zugende fuhr die Dampflok 35 1097-1 mit dem mitgeführten Übernachtungswagen. Trotz der schweren Gewitter an diesem Abend über Franken und Sachsen kam der Zug pünktlich nach Sachsen zurück.
EAB-Fahrten im Juni
In den zurückliegenden Jahren war die Erzgebirgische Aussichtsbahn (EAB) in den Sommermonaten oft bei sehr heißem Wetter unterwegs. Der 15. Juni 2019 bildete da keine Ausnahme. Erst der Sonntag meinte es mit den Fahrgästen, dem Personal und der Technik besser. Zum ersten Mal in diesem Jahr kamen die „Ferkeltaxis“ zum Einsatz, die beiden Triebwagen 772 367-9 und 772 312-5 wurden ergänzt vom Steuerwagen 972 771-0. Besondere Attraktion war an diesen beiden Tagen die seltene Besichtigungsmöglichkeit des Pumpspeicherkraftwerkes Markersbach (PSW). Daher waren die dafür zur Verfügung stehenden Karten bereits frühzeitig ausverkauft. Für die Gäste verkehrte ein Sonderbus zwischen Bahnhof und Kraftwerksgelände. Insgesamt mehr als 670 Fahrgäste, darunter einige Reisegruppen, nutzten an diesem Wochenende das touristische Angebot der Projektpartner und genossen zwischen Schwarzenberg und Annaberg-Buchholz die Aussichten auf das Erzgebirge. Am Sonnabend überschattete ein Ereignis in Schwarzenberg am Bahnübergang Emmlerweg den ansonsten reibungslos ablaufenden Fahrbetrieb: Gegen 15.30 Uhr überquerte ein Pkw trotz mehrmaliger Warnsignale kurz vor dem Zug den Überweg. Die sofort eingeleitete Schnellbremsung verhinderte Schäden an den Fahrzeugen. Allerdings erlitt eine Frau, die auf der ersten Sitzbank hinter dem Führerstand den Beinahezusammenstoß erlebte, einen Schock. Sie wurde daraufhin von der touristischen Reiseleiterin und vom Zugpersonal betreut. Die Bundespolizei nahm die telefonische Anzeige auf und übertrug die weiteren Ermittlungen an die Landespolizei. Die Beamten des Reviers Aue waren dann am Abend im Museum sowie am Bahnübergang und nahmen alles zu Protokoll. Da das erkannte Kfz-Kennzeichen keinem zugelassenen Fahrzeug gehört, wird gegen Unbekannt ermittelt.
Änderungen im Sonderzugprogramm
Eigentlich sollte der VSE-Museumszug am 29. Juni 2019 ins fränkische Würzburg rollen. Allerdings kam die Mindestteilnehmerzahl nicht zustande und so sagte der Vereinsvorstand die Sonderfahrt ab. Im August haben die Tschechischen Bahnen (ČD) Gleisbauarbeiten im Raum Karlovy Vary (Karlsbad) angekündigt, dadurch kann die Strecke von Johanngeorgenstadt nach Karlovy Vary nicht befahren werden und für die am 24. August 2019 geplante Fahrt nach Plzeň (Pilsen) musste eine Alternativroute über das Vogtland gefunden werden. Da in dieser Zeit nun auch zwischen Kraslice (Graslitz) und Sokolov (Falkenau) gebaut wird, kommt dafür nur noch die Hauptstrecke über Zwickau, Plauen, Bad Brambach und Cheb (Eger) infrage. Die ursprünglich als Zuglok geplante Diesellok 107 018-4 kann aufgrund ihrer geringen Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h auf der wesentlich längeren Umleitungsstrecke die notwendigen Fahrzeiten nicht erreichen, daher wird nun eine schnellere Diesellok den Museumszug bis Cheb bringen. Dort übernimmt die tschechische Dampflok 475.111 des „Iron Monument Club Plzeň“ den Zug. Eine Anfrage der ČD zur gemeinsamen Organisation und Vermarktung eines Sonderzuges von Schwarzenberg nach Lužná u Rakovníka am 21. September 2019 führte zu einer weiteren Änderung des VSE-Jahresprogrammes. Nun steht ein Besuch des dortigen Eisenbahnmuseums der ČD auf dem Plan. Das ursprünglich vorgesehene Fahrtziel, das Raumfahrtmuseum in Morgenröthe-Rautenkranz, wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
04.08.2019