Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
es war für mich und sicher auch manch anderes Vereinsmitglied am Sonnabend des Pfingstwochenendes ein bewegendes Gefühl, eine neue „Bewohnerin“ des Jöhstädter Heizhauses zu begrüßen. Dass die 99 1594-3 als vierte vereinseigene IV K dabei eher auf „leisen Sohlen“, unangekündigt und quasi als Überraschungsgast erstmals in der neuen alten Heimat auftrat, tut diesem Ereignis keinen Abbruch. Selbst viele Aktivmitglieder und die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle informierten wenige Tage vor dem Fest noch wissenskonform über die Nichtanwesenheit dieser Lok.
Die Stationierung der „594“ in Jöhstadt macht einmal mehr klar, dass die Preßnitztalbahn die Heimat der „Viere Ka“ ist. Vier betriebsfähige Maschinen dieser Gattung aus der Chemnitzer Lokomotivschmiede Richard Hartmanns und seiner Nachfahren gibt es aktuell nirgends sonst.
Die kurzfristige Ankunft der 99 1594-3 erinnerte auch an die Anfänge der IG Preßnitztalbahn e. V.: Vor fast genau 27 Jahren konnte mit der 99 1568-7 die erste Rückkehrerin zur Freude und Überraschung der vielen Besucher des ersten Bahnhofsfestes des Jöhstädter Vereins unter Dampf erlebt werden. Nachdem im Herbst 1992 die 99 1590-1 und 1993 dann die 99 1542-2 nach Jöhstadt gekommen waren, vergingen weitere 26 Jahre, bis sich das Quartett komplettiert vorstellen konnte – auch und gerade weil die „594“ schon damals ganz oben auf der Wunschliste stand. Willkommen zu Hause! Das ist damit auch ein Zeichen der Hartnäckigkeit, Vehemenz und Nachhaltigkeit, die für viele Aspekte des Lebens notwendig ist, um ein Ziel zu erreichen. Diese Zielstrebigkeit gilt es in Jöhstadt auch in Zukunft fortzusetzen.
Mein Dank gilt heute den vielen Vereinsmitgliedern und deren Angehörigen, den Freunden der Interessengemeinschaft und den Mitgliedern der vielen anderen Vereine, die zu Pfingsten nach Jöhstadt gekommen sind, um gemeinsam den Jahreshöhepunkt der Preßnitztalbahn abzusichern.
Im Vorfeld einer neuen Ausgabe des PK ist es auch für die Redaktionsmitglieder immer wieder spannend, welche neuen Ereignisse es von anderen Bahnen und Vereinen zu berichten gibt. Ähnliche Emotionen wie oben geschildert gibt es glücklicherweise auch von anderen Orten des persönlichen Engagements für Bahnen und historische Fahrzeuge zu berichten, wie auch in dieser Ausgabe wieder zu lesen ist. Viele Eisenbahnfreunde, mit denen ich zu Pfingsten ins Gespräch gekommen bin, berichteten mir gerade auch von ihrem Interesse, über die vielen anderen Aktivitäten neben denen von Preß’ und VSE im PK zu lesen – und schon mancher fand auf diesem Informationsweg eine neue Hobbybetätigung. Das sind die Momente,in denen man sich natürlich ebenso freut.
In den kommenden Sommermonaten sind landauf, landab wieder vielfältige Veranstaltungen auf den Schienen und in den Heizhäusern zu erleben. Nutzen Sie doch bitte reichlich diese Angebote, denn viele Besucher sind die beste Motivation für jeden aktiven Mitstreiter, der dieses Hobby bei den Bahnen oder Museen engagiert ausübt.
Glück Auf
Jörg Müller
10.06.2019