Preßnitztalbahn aktuell
Die Museumsbahn im Dezember 2014 und Januar 2015
Die Monate vor und nach dem Jahreswechsel können in ihrem Aufgabenspektrum bei einer Museumsbahn kaum abwechslungsreicher sein. Advent und Weihnachtszeit binden viel Arbeitskraft für den umfangreichen Fahrbetrieb an jedem Wochenende sowie für zusätzlich bestellte Fahrten. Der Nikolaus muss dabei natürlich kontinuierlich mit Präsenten für die kleinen Fahrgäste versorgt werden, wofür in der Weihnachtssaison 2014 über 1000 Päckchen gepackt worden sind. Gänzlich anders ist die Situation im Januar, der knapp vier Wochen ohne Zugbetrieb einherkommt und damit Freiraum für zahlreiche Arbeiten bietet, für die sonst Personal und Zeit fehlt. Der Winter kam mit ordentlich Schnee erstmals nach den Weihnachtsfeiertagen zum Zuge, bis Anfang Januar war dieses weiße Intermezzo aber erst einmal wieder weg. Doch pünktlich zu den angekündigten ersten planmäßigen Wintereinsatztagen der I K Nr. 54 am 31. Januar und 1. Februar war der Schnee dann wieder da und sorgte für das passende Winterwunderlandflair.
Silvesterfeier der Preßnitztalbahn
Am 31. Dezember fand unter reger Teilnahme der zu den Fahrtagen dienstleistenden und zahlreicher örtlich ansässigen Vereinsmitglieder die Silvesterfeier 2014 statt. Nach dem öffentlichen Zugbetrieb reisten sie stilgerecht mit einem Dampfzug nach Steinbach, wo im Güterboden zusammen mit weiteren Steinbacher Einwohnern die eigentliche Feier stattfand. Gegen 1.30 Uhr rollte der erste Zug des neuen Jahres von Steinbach nach Jöhstadt zurück. Das besondere Engagement der Familien Fiedler und Ziegler/Rothe aus Steinbach sowie von Harald Ulrich sorgte für einen besonders gelungenen Abend, für den sich der Verein auch auf diesem Wege noch einmal besonders bedankt.
Marketingaktivitäten
Der Vorstand der IG Preßnitztalbahn e. V. und weitere interessierte Vereinsmitglieder treffen sich in regelmäßigen Abständen, um die Aktivitäten für das Marketing der Museumsbahn kontinuierlich zu verbessern. Neben konkreten Aktionen wird dabei auch über strategische Schwerpunkte der Arbeit gesprochen. Eine weitere Beratung fand dazu Mitte Januar in der Steinbacher Gaststätte „Am Wildbach“ statt. Aber auch für den direkten Kundenkontakt war im Januar bereits wieder Gelegenheit. Schon traditionell ist die Preßnitztalbahn bei der Modellbahnschau des MC Kreischa beim Sächsisch-Böhmischen Bauernmarkt in Röhrsdorf/Borthen in der Nähe von Dresden mit einem Informations- und Souvenirstand vor Ort gewesen. Vertreten war der Verein hier durch Roland Müller, Frank Richter und die Familie Berge. Weitere öffentlichkeitswirksame Präsentationen sind auch wieder in den kommenden Monaten geplant, für die der Verein gern weitere Mitstreiter gewinnen möchte.
Fahrbetrieb
Den Adventsfahrbetrieb bestritten die IV K 99 1542-2 und die VI K 99 1715-4. Erstmals im Dezember kam zum zweiten Advent anlässlich der an diesem Wochenende stattfindenden Mettenschicht im Andreas-Gegentrum-Stolln auch die „Ausflugslinie Preßnitztal“ zwischen Wolkenstein und Steinbach mit Bussen zum Einsatz. Die Preßnitztalbahn beförderte an den speziell für Kindereinrichtungen im Erzgebirgskreis ausgerichteten Nikolausfahrten am 5. Dezember insgesamt 564 zumeist junge Fahrgäste. Insgesamt zählte der Verein in den Zügen der Museumsbahn im Advent etwa 3900 Fahrgäste. Zusätzliche Fahrten für private Weihnachtsfeiern ergänzten das umfangreiche Fahrtprogramm im Dezember. Bei den Fahrtagen zum Jahreswechsel vom 27. Dezember bis zum 4. Januar führten die IV K 99 1590-1 und die VI K 99 1715-4 die Züge. Rund 3400 Fahrgäste kamen in diesen Tagen zur Preßnitztalbahn. Damit festigte sich einmal mehr die Tendenz, dass im Jahresschnitt betrachtet allein im Dezember knapp 20 % der Fahrgäste zwischen Steinbach und Jöhstadt befördert werden, was für die besondere Attraktivität der Dampfeisenbahn in der Vorweihnachts- und Jahreswechselzeit spricht. Dank rechtzeitig wieder zurückgekehrter winterlicher Bedingungen mit geschlossener Schneedecke entsprach der „Winter-Dampf“ Anfang Februar tatsächlich der jahreszeitlichen Erwartung. Zu diesen beiden Fahrtagen kamen rund 500 Fahrgäste, die an diesem Wochenende auch den erstmaligen Einsatz der I K Nr. 54 in einem fahrplanmäßigen Wintereinsatz erleben konnten.
Statistik 2014
Nach vorliegendem Stand bei der Auswertung des Fahrbetriebes 2014 verkehrten die Züge der Museumsbahn Steinbach – Jöhstadt an 136 Tagen. Dabei beförderte die Preßnitztalbahn im vergangenen Jahr 33 766 zahlende Fahrgäste. 326 von ihnen nutzten dazu die ErzgebirgsCard, die Touristen die Möglichkeit bietet, zahlreiche Attraktionen im Erzgebirge für verschiedene Zeiträume preiswerter zu nutzen. Aufgrund eines besonderen Tarifs für Bürger aus der Tschechischen Republik, die ihre Fahrkarten in Tschechischen Kronen erwerben können, sind 684 Reisende eindeutig als Besucher aus dem Nachbarland nachweisbar. Da viele Tschechen jedoch inzwischen in Euro bezahlen, ist ihr tatsächlicher Anteil deutlich höher. Insgesamt an 17 Verkehrstagen stand im Jahr 2014 die Sonderbuslinie „Ausflugslinie Preßnitztal“ für die Anbindung der Museumsbahn an die Züge der DB Erzgebirgsbahn zur umweltfreundlichen Anreise von Fahrgästen zur Verfügung. 1202 Fahrgäste nutzten dieses Angebot, das eigenwirtschaftlich im Auftrag der Preßnitztalbahn betrieben wird und bei dem an ausgesuchten Tagen im Jahr auch besondere historische Busse verkehren. Gegenüber 2013 hielten sich damit fast alle Zahlen auf gleichem Niveau: Ein Jahr zuvor beförderte die Preßnitztalbahn 33 661 Fahrgäste, 364 setzten die ErzgebirgsCard zur Bezahlung ein und 568 Fahrgäste erwarben die speziellen Fahrscheine in Tschechischen Kronen. Das Angebot der Ausflugsbuslinie wurde 2013 an 16 Fahrtagen von 1241 Fahrgästen genutzt. Die Schwankungen bei den einzelnen Werten lassen sich aufgrund der geringen Differenzen nicht statistisch bewerten, da die Einflussfaktoren für Fahrgastzahlen an Betriebstagen der Museumsbahn ein großes Spektrum umfassen (z. B. Wetterbedingungen, Verkehrseinschränkungen, andere Veranstaltungen, Intensität der Werbung, Präsenz von Reisegruppen in der Region etc.). Im Gegensatz zu differierenden statistischen Erfassungsmethoden auf anderen Schmalspurstrecken, die zumeist durch die jeweiligen Verkehrsverbünde vorgegeben sind, werden in der statistischen Erfassung bei der Preßnitztalbahn ausschließlich verkaufte Fahrkarten (und damit die tatsächliche Personenzahl) gezählt. Familienkarten werden so nur mit maximal drei Personen gezählt, da dies der Minimalwert ist, ab der sich dieser Tarif lohnt. Hin- und Rückfahrkarten werden ebenfalls nur als ein Fahrgast gewertet. Besucher von Ausstellungen, kulturellen Veranstaltungen, privaten Festen sowie der Bahnhofsfeste werden in dieser Statistik der Fahrgäste gleichfalls nicht ausgewiesen.
15.02.2015