Preßnitztalbahn aktuell
Die Museumsbahn im Februar und März 2012
Während die erste Hälfte des Monats Februar besonders durch eine Kältewelle mit Temperaturen unter minus 20 Grad geprägt war, behinderte bis Mitte März eine Schneedecke intensivere Arbeiten an der Strecke. Dementsprechend standen zur Sicherstellung des Fahrbetriebes wieder regelmäßige Schneeberäumungen an den Bahnsteigen und Bahnübergänge auf dem Programm.
Doch die an allen Wochenenden im Februar stattfindenden WinterDampf-Fahrtage wurden dabei nicht beeinträchtigt, auch wenn von allen Beteiligten hoher Einsatz abverlangt wurde. Mit rund 1800 Fahrgästen an den acht regulären WinterDampf-Fahrtagen im Februar etablierte sich dieses Angebot mit einer weiteren Steigerung der Nachfrage gegenüber den Vorjahren, auch wenn zwischen einzelnen Wochenenden teils erhebliche Schwankungen in den Fahrgastzahlen festzustellen sind.
Infrastrukturarbeiten
In Vorbereitung der in diesem Jahr Anfang April anstehenden Osterfahrtage begannen bereits Mitte März mit dem Schwinden der Schneedecke an der Strecke und auf den Bahnhöfen erste Arbeiten zum vorgezogenen Frühjahrsputz. Besonders an den Streckenabschnitten in direkter Parallellage zur Straße sind immer wieder erhebliche Müllberge zu beräumen.
Stellenweise wurden an der Strecke in Folge durchgeführter Kontrollen Laschenbolzen und Schwellenschrauben nachgezogen. Auch durch den Winter entstandene Beschädigungen und Verunreinigungen, zum Beispiel an einzelnen Signaltafeln, konnten bereits beseitigt werden.
Im Lokschuppen in Jöhstadt stand im März eine intensive Renovierung auf dem Plan. Die angebrachte Holzverkleidung wurde demontiert, um dem gesamten Aufenthaltsraum einen neuen Anstrich verschaffen zu können. Die intensiv genutzte Kücheneinrichtung wurde teilweise erneuert, nachdem sich an den Schränken und der Arbeitsplatte bereits deutliche Gebrauchsspuren der vergangenen Jahre abzeichneten.
Um die vor allem im Stand 3 des Lokschuppens stattfindenden Arbeiten an Fahrzeugen durch eine bessere Beheizbarkeit des Raumes zu unterstützen, wurde in den Durchgang zum Schuppenstand 2 eine Holzschiebetür eingebaut.
Durch die Baugesellschaft am Scheibenberg mbH wurde als verbliebene Restleistung aus dem Vorjahr auch die im Bauvertrag zur Erneuerung der Abdeckung des Regenrückhaltebeckens noch offene Leistung an der Laderampe des Bahnhofes Jöhstadt ausgeführt. Dabei wurde ein bei der Errichtung der Brauchwasserzuleitung zum Rückhaltebecken über die Geländeoberkante herausragender Schacht tiefergelegt.
Die im Rahmen des durch die Landesdirektion Sachsen betriebenen Plangenehmigungsverfahrens für das Projekt der Stadt Jöhstadt zur Umfeldgestaltung an der Fahrzeughalle erforderliche öffentliche Auslegung der Planungsunterlagen hat von Mitte März bis Mitte April stattgefunden. Dabei konnten durch Anwohner und Organisationen Einwendungen zur Planung vorgebracht werden, die nun in den kommenden Wochen zusammengestellt und durch Änderung der Planungen bzw. durch Festlegungen der zuständigen Fachbereiche der Landesdirektion bearbeitet werden sollen.
Das Vorhaben umfaßt dabei neben der Erneuerung des Paschweges parallel zur Ausstellungs- und Fahrzeughalle auch die Errichtung einer neuen Brücke über das Schwarzwasser für die Straße und die Gleise der Preßnitztalbahn sowie einen Busparkplatz neben der Lagerhalle. Erst wenn eine Auswertung der öffentlichen Auslegung der Unterlagen vorliegt, kann eine weitere Abschätzung über die Dauer des Verfahrens bis zur Vorlage der Plangenehmigung vorgenommen werden. Die Plangenehmigung beinhaltet die Genehmigung für die Bauausführung mit den notwendigen zusätzlichen Auflagen für gegebenenfalls erforderliche Ausgleichsmaßnahmen. Sie ist notwendige Voraussetzung dafür, Fördermittel für die Umsetzung des Vorhabens zu beantragen.
Die Stadt Jöhstadt hatte zur Erarbeitung der Antragsunterlagen in direkter Abstimmung mit der Preßnitztalbahn verschiedene Ingenieurbüros mit der Erarbeitung von Einzelleistungen sowie das Büro Klamra Trinks in Chemnitz mit der Zusammenführung und dem Projektmanagement des Planungsprozesses beauftragt. Für das Brückenbauwerk hatte die Preßnitztalbahn das Ingenieurbüro Zierl gewinnen können.
Derweil werden auch die Vorplanungen für das zweite Brückenprojekt der Preßnitztalbahn in Schlössel konkreter. Im Rahmen der regelmäßigen Brückenprüfungen wurde festgestellt, daß auch die in der Einfahrt zum Bahnhof Schlössel befindliche Brücke mit Mittelpfeiler nicht mehr langfristig genutzt werden kann. Mit entsprechenden regelmäßigen Unterhaltungsarbeiten ist noch ein mittelfristiger Weiterbetrieb möglich, allerdings benötigt ein notwendiger Ersatzneubau auch entsprechenden Vorlauf in der Planung. Mit einer Realisierung dieses Projektes wird in den kommenden drei bis fünf Jahren zu rechnen sein.
Fahrbetrieb zu Ostern
Mit Gastlok 99 1781-6 der Rügenschen BäderBahn stand zu Ostern ein besonderer Blickfang auf der Museumsbahn im Einsatz. Nach ihrer umfangreichen Hauptuntersuchung im vergangenen Jahr kam die Lok damit früher als erwartet an ihren ehemaligen Heimatort der Jahre 2006 bis 2010 zurück. Vor diesem Hintergrund sorgte die Lok auch als werbewirksamer Aufhänger für die Bekanntmachung der Osterfahrtage auf der Preßnitztalbahn. Zusammen mit der IV K 99 1542-2 bestritt die „VII K“ den Zweizugbetrieb.
Trotz eher widriger Wetterbedingungen kamen rund 3400 Fahrgäste an den vier Fahrtagen zwischen Karfreitag und Ostermontag nach Jöhstadt, dabei war am Ostersonntag mit rund 1000 Fahrgästen der Spitzenwert des verlängerten Wochenendes erreicht.
Aber natürlich war auch der Osterhase für die kleinen Besucher der Museumsbahn wieder kräftig im Einsatz. Insgesamt drei verschiedene Osterhasen/Osterhäsinnen (darunter erstmals auch eine „singende Häsin“) sorgten für strahlende Kinderaugen, wenn das Geschenk gefunden oder direkt aus dem Ostereierkorb überreicht wurde.
15.04.2012