Preßnitztalbahn aktuell
Arbeiten am Fahrzeugpark im Dezember 2009 und Januar 2010
Hauptarbeitsfeld für die Mitarbeiter der Werkstatt war zweifelsohne die Fertigstellung des neuen Buffetwagens 970-507. Durch zahlreiche technische Besonderheiten hatte sich der Arbeitsumfang bis zuletzt stetig ausgeweitet, auch der Einbau des Tresens bereitete mehr Probleme als erwartet. Dies führte wiederum zu Mehraufwand bei der mehrmaligen Montage und Demontage, bis letztlich alle Installationen ihren richtigen Platz gefunden hatten. Im Dezember und Januar lag der Fokus einerseits in der Fertigstellung der Inneneinrichtung mit Sitzmobiliar, Tischen, Öfen und den notwendigen Zierleisten im „Großraumsitzabteil“ als auch im Einbau des Tresens mit Kühltechnik, Wasseranschluß, Zapfanlage sowie der Elektroinstallation. Das Wagendach wurde wiederum mit Segeltuchleinen bespannt, welches in der Folge einen mehrfachen Teeranstrich bekommen hat. Unter dem Wagenfußboden stand die Fertigstellung der Bremsanlage an. Auch dieser Wagen erhielt im Rahmen der Aufarbeitung, erst als zweites Fahrzeug überhaupt, das duale Bremssystem mit mechanisch entkoppelter Saugluftbremse und Druckluftbremse. Dank beider Bremssysteme kann der Wagen nun wahlweise hinter Lokomotiven mit Saugluft- oder Druckluftbremse eingesetzt werden.
Am 29. Januar konnten die Arbeiten am Wagen abgeschlossen werden. Nach Vorlage der Zulassung für den Betriebseinsatz fand am 6. Februar der erste Einsatz des neuen Wagens auf der Preßnitztalbahn statt.
Im Januar wurden, nach einer kapazitätsbedingten Pause im Dezember, die Arbeiten zur Kesseluntersuchung an der IV K 99 1568-7 fortgesetzt. Zunächst erfolgte der Ausbau der zu erneuernden Stehbolzen. In der Werkstatt am Lokschuppen läuft momentan die Aufarbeitung der Kesselarmaturen. Auch am Fahrwerk fanden weitere Wartungsarbeiten statt, neu angefertigte Schwingen ersetzen jetzt die verschlissenen Altteile.
Bei starkem Frost ereilte am 27. Dezember die beiden Dieselloks 199 009-2 und 199 007-6 ein Motorschaden, welcher kurzerhand durch Einsatz einer dritten Dampflok zu den Fahrtagen über den Jahreswechsel kompensiert werden konnte. Anfang Januar erfolgte die Schadensanalyse und beim Motor der Ns4 199 007-6 die sofortige Demontage zur grundlegenden Fehleranalyse im Motorenwerk in Schönebeck. Die V10C wurde hingegen in der Werkstatt mit einem Tauschaggregat ausgerüstet, damit für die verschiedenen Aufgaben eine Rangierlok zur Verfügung steht. Die dritte Diesellok der Preßnitztalbahn, V10C 199 008-4, weilt zusammen mit den beiden großvolumigen Schotterwagen 97-24-05 und 97-24-06, noch immer zum Bauzugeinsatz auf der RüBB-Schmalspurbahn zwischen Putbus und Göhren.
Mitte Januar begannen im Werkstattstand der Fahrzeughalle die Arbeiten zur leicht vorgezogenen Hauptuntersuchung am Aussichtswagen 970-465, um den Wagen bereits in der in der Sommersaison wieder verfügbar zu haben. Dazu erfolgte die Demontage der Sitze, Tische und Anbauteile (Griffe, Müllbehälter). Neben der Aufarbeitung und teilweisen Erneuerung dieser Komponenten sind ein Umbau des Tresens (bessere Zugänglichkeit für die Wasserversorgung) sowie die notwendigen fahrzeugtechnischen Arbeiten am Fahrwerk, der Zug- und Stoßeinrichtung und an der Bremsanlage vorgesehen.
Auch an der I K Nr. 54 (99 7528) wurden bereits erste Wartungs- und Pflegearbeiten ausgeführt. Nach knapp 500 Laufkilometern machen sich erwartungsgemäß bereits einige Verschleißerscheinungen bemerkbar. Auch Verbesserungen, insbesondere an der Saugluftbremsanlage, sollen in den kommenden Wochen noch umgesetzt werden. Der Einbau der Heberleinhaspel steht ohnehin auf dem Programm. Erste Einsätze der Lok sind im Jahr 2010 zu Ostern auf der Preßnitztalbahn vorgesehen.
07.02.2010