Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH
Triebfahrzeuge
Die aktuell laufende Hauptuntersuchung an der Lok 99 2321-0 im Dampflokwerk Meiningen soll bis zum Beginn der Hauptsaison beim Molli am 1. April abgeschlossen sein. Die Lok 99 2331-9 wird wegen umfangreicher Arbeiten an den Radsätzen und Achslagern voraussichtlich erst ab Mitte Februar wieder zum Einsatz kommen. Der Torso der 2000 erworbenen und seither abgestellten V10C Nr. 1 (Fabriknummer 250547) wird in Kürze zerlegt, Motor und Getriebe erhalten dann eine Aufarbeitung und werden als Ersatzteile eingelagert.
Wagen
Die MBB-Werkstatt hat die Hauptuntersuchung des Wagens 990-320 abgeschlossen. Derzeit wird 990-002 bei der Küstenbus GmbH aufgearbeitet, 990-101 steht dort ebenfalls schon für Arbeiten bereit. In der Werkstatt der MBB haben inzwischen die Arbeiten zur Hauptuntersuchung am Buffetwagen 22 alias 990-302 [T] begonnen. Für 2010 wurde der Umbau des letzten im Originalzustand befindlichen Flachwagens der Bauart Altenburg (ex LMBV Nr. 33) in das Arbeitsprogramm aufgenommen. Das Fahrzeug soll im Rahmen von Untersuchungsarbeiten dann auch die übliche Zug- und Stoßvorrichtung der anderen Fahrzeuge erhalten.
Bahnbetrieb
Am 21. Januar fand in Zusammenarbeit mit der Rostocker Straßenbahn AG mit deren Aufgleistechnik eine Übung statt. Dazu wurde die 99 332 des Vereins zur Traditionspflege des Molli e.V. probeweise wieder aufgegleist. Nachdem letztmalig im Januar 1996 so viel Schnee gefallen war, daß an drei aufeinanderfolgenden Tagen Schneeräumtechnik beim Molli eingesetzt werden mußte – damals im Einsatz 99 2331-9 mit Anbauschneepflug – war es in diesem Jahr wieder so weit. Sturmtief „Daisy“ sorgte bereits Anfang Januar für reichlich Verwehungen bei an sich relativ wenig frisch gefallenem Schnee. Dadurch konnten am 10. Januar keine Züge verkehren, am 11. Januar war die Strecke aber am Mittag bereits wieder frei. Am Mittwoch, 27. Januar, schneite es erneut am Nachmittag sehr kräftig. Daher wurde abends eine Kontrollfahrt mit dem SKL „Rolba“ gemacht. Mit dem leichten Pulverschnee wurde das schwere Fahrzeug aber leicht fertig, die Schneefräsen waren noch nicht notwendig. Vom Freitag, dem 29., zum Sonnabend, dem 30. Januar, gab es nochmals kräftige Schneefälle mit heftigem Wind. Der SKL „Rolba“, den die DDR-Braunkohlenindustrie u.a. für den schweren Winterdienst beschafft hatte, mußte nun seine Leistungsfähigkeit im Schnee beweisen. Das Fahrzeug wurde zwar schon 1999 von der MBB Molli gekauft und die Fräsen waren auch jeden Winter montiert worden, brauchten aber mangels weißer Pracht nie eingesetzt werden. Einige Spötter und Klimawandel-Anhänger fragten schon regelmäßig, wozu die Fräsen wieder angebaut würden. Problematische Abschnitte gibt es an der Strecke kaum, das Gleis liegt meist in leichter Dammlage. Durch die vorangegangenen Schneefälle und die verbliebenen leichten Schanzen der letzen Verwehungen waren nun aber doch längere Abschnitte mit 20 – 30 cm feuchtschwerem Schnee bedeckt. An den Bahnübergängen gibt es die Hinterlassenschaften der Straßenpflüge, besondere Sorgen bereiteten aber schon immer die Stadtbereiche. Hier landet der Schnee der benachbarten Gehwege und vom Straßenschneepflug regelmäßig im Gleisbereich. Diesmal waren stellenweise 60 cm zusammengekommen – keine Chance für einen Dampfzug, der hier langsam fahren muß. Trotz intensiver Bemühungen zur Freihaltung der Strecke entgleiste 99 2323-6 am 2. Februar im Stadtgebiet von Bad Doberan. Die Spurrillen der Gleise waren durch den Straßenverkehr so verstopft, daß die Lok bei einer Lz-Befahrung der Gleise (ohne Wagen) entgleiste. Nach dem Wiedereingleisen der Lok und intensiver Reinigung der Spurrillen wurde die Lok zur Prüfung auf Schäden in die Werkstatt nach Bad Doberan gebracht.
07.02.2010