Preßnitztalbahn aktuell
Arbeiten am Fahrzeugpark im Februar und März 2009
In der Fahrzeugwerkstatt wurden neben den, in der Winterpause jährlich wiederkehrenden, Wartungs- und Pflegearbeiten an den Lokomotiven und Wagen auch die Fahrzeuggroßprojekte des Vereines weiter bearbeitet. Parallel unterstützten die Mitarbeiter auch bei kleineren Fremdaufträgen die Reaktivierung von historischen Schmalspurbahnfahrzeugen mit. Der bis zum Oktober 2008 wiederaufgebaute Reisezugwagen 970-214 sowie die Rollfahrzeuge 97-03-78 (mit Heberleinbremse) und 97-08-63, beladen mit dem gedeckten regelspurigen Güterwagen, erhielten am Wochenende 21./22. März 2009 die historisch korrekten Anschriften mit Farbe. Die mit Aufkleber angebrachten provisorischen Anschriftenfelder wurden entfernt und die Beschriftung mit Schablonen und einem besonderen Lackierverfahren mit weißer Farbe aufgetragen. An einigen Reisezugwagen wurden die stark beanspruchten Tritt- und Bühnenbretter farblich ausgebessert. Im Packwagen 974-316 erhielt der Fußboden im Stückgut- und Ladeabteil eine Auffrischung mit einem besonders trittfesten Lack. Am offenen Güterwagen 97-23-66 wird derzeit eine bedarfsorientierte Hauptinstandsetzung durchgeführt. An Wagenkasten und Farbgebung sind nur sehr geringe Gebrauchsspuren zu erkennen, drei Fußbodenbretter werden ausgebessert und Arbeiten am Fahrwerk, Bremse und Zugvorrichtungen ausgeführt, die aus Sicherheitsgründen beim Betrieb des Fahrzeuges unumgänglich sind. Anfang Mai 2009 soll der Wagen wieder einsatzfähig verfügbar sein, um in den Zügen am Himmelfahrtstag eingesetzt werden zu können.
Das Großprojekt zur Instandsetzung des Reisezugwagens 970-507 band in den vergangenen Wochen reichlich Arbeitskapazitäten. Momentan ist die originale Inneneinrichtung des Wagens in der Werkstatt in Arbeit. Die Lehnen und Sitze wurden in Handarbeit neu gepolstert. Einige Zierleisten und Verkleidungen waren mühevoll abzuschleifen und neu zu lackieren. Die Aluminiumfensterrahmen werden gerichtet und die Befestigungen für die Aufnahme des Schließgurtes neu ausgerichtet. Der Wagenkasten ist weiterhin in der Tischlerei Hübner in Zwönitz in Arbeit. Mitte Februar 2009 war bereits die Bodenplatte und bis Ende März sogar schon das Grundgerippe für die Seitenwände fertig gestellt. In Jöhstadt wurden die Drehgestelle in ihre Einzelbestandteile zerlegt. Die einzelnen Teile werden nun vermessen und danach schrittweise aufgearbeitet oder erneuert. Am 24. März 2009 gelangte der Fahrzeugrahmen von der Firma „Sandstrahlen mobil & stationär Uwe Werner“ aus Gablenz wieder nach Jöhstadt. Dort wurde dieser nochmals begutachtet. Nach Prüfung der vorhandenen Materialstärke sind nun im Bühnenbereich noch Erneuerungen von Streben erforderlich. Parallel laufen momentan die Verhandlungen mit einem Sponsor zum Einbau einer Ausschankanlage. Der Gestaltung des Tresenbereiches für den neuen Buffetwagen soll dabei unbedingt zur weiteren geplanten Inneneinrichtung des Wagens passen.
Die Diesellok 199 009-2 kehrte am 17. März 2009 wieder zurück auf die heimischen Gleise. In den letzten Monaten wurde die Maschine wieder gründlich instandgesetzt. Die letzten acht Einsatzjahre, für den Arbeitszugverkehr auf der Preßnitztalbahn und auf anderen sächsischen Schmalspurstrecken sowie im wochenendlichen Fahrbetrieb auf der Strecke Jöhstadt – Steinbach hatten an der kleinen Maschine ihre Spuren hinterlassen. Die Aufarbeitung des Motors sowie des Getriebes wurden separat beauftragt. Alle anderen notwendigen Arbeiten sowie die Montage aller Teile erfolgten im Dampflokwerk Meiningen der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH. Die am 30. März 2009 durchgeführte Probefahrt ließ nur kleinere Mängel erkennen, die aber sofort beseitigt werden konnten. Mit der Anbringung der Beschriftung sowie der nachträglichen Installation eines Batterieladegerätes am Folgetag durch die Jöhstädter Werkstatt können die Arbeiten zur Hauptinstandsetzung als beendet betrachtet werden.
Nun stehen wieder alle drei Maschinen (199 007-6, 199 008-4 sowie 199 009-2) für Arbeitszug-, Charterzug- und Rangieraufgaben auf der Museumsbahn zur Verfügung. Auch an den Dampflokomotiven erfolgten in den Zeiten der Betriebsruhe einige Wartungs- und Pflegearbeiten. Einige Loks werden in diesem Jahr auch wieder auf anderen Strecken und Museen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen dieses Jahr zu besichtigen sein. 99 4511-4 wurde für eine Überprüfung durch den Kesselprüfer vorbereitet. Sollte das Ergebnis der Prüfung erwartungsgemäß positiv ausfallen, kann der Kessel für ein weiteres Jahr in Betrieb bleiben. An der Dampflok 99 1715-4 wurden Wartungsarbeiten an den Achsrückstelleinrichtungen und an den Strahlpumpen sowie Farbausbesserungen am Rahmen und am Fahrwerk ausgeführt.
05.04.2009