VSE-Nachrichten
Informationen von der EAB, Eisenbahnmuseum Schwarzenberg, Muldental im April und Mai 2016
EAB „Mit Volldampf in den Frühling“
Am 23. und 24. April 2016 startete die Erzgebirgische Aussichtsbahn (EAB) „Mit Volldampf in den Frühling“. In Anlehnung an Fausts Ostersparziergang mochte man meinen, der Winter hatte nochmals „ohnmächtige Schauer körnigen Eises über die grünende Flur“ geschickt. So bedeckte zwischen Schwarzenberg und Annaberg-Buchholz streckenweise frisches Weiß die erzgebirgische Natur. Der guten Stimmung bereiteten diese äußerlichen Bedingungen keinen Abbruch. Traditionell kam der mit 50 3616-5 bespannte Museumszug des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde e. V. (VSE) zum Einsatz. Unter den 1470 Fahrgästen befanden sich auch Frauen und Männer aus den Niederlanden, der Tschechischen Republik und aus der Ukraine. Zum Auftakt der Saison hatten die Organisatoren – die Anliegerkommunen, die Erzgebirgsbahn, der TVE und der VSE – zu einer kurzen Pressekonferenz in den Bahnhof Schlettau geladen. Dabei bekundeten sie erneut ihren Willen zur weiteren Zusammenarbeit. SLA/AM
24. Schwarzenberger Eisenbahntage
Vom 5. bis 8. Mai 2016 lud der VSE zu den 24. Schwarzenberger Eisenbahntagen ins Erzgebirge ein. Mehr als 3900 Besucher folgten der Einladung und kamen bei schönem Frühlingswetter ins Eisenbahnmuseum. Ein besonderer Anziehungspunkt war für viele die Dampflok 86 1333-3, mit der sich die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH (PRESS) präsentierte. Diese im vergangenen Jahr nach Sachsen heimgekehrte Dampflok gehörte zu den Publikumsmagneten, war sie doch bis 1988 beim Bw Aue stationiert. Aus Gotha rollte „Stammgast“ V75 018 mit zwei weiteren Dieselloks (218 480-2 und 291 034-7) der Firma Railsystems RP GmbH an. Letztere stellte mit ihrer ausgefallenen Lackierung einen Blickfang dar. DB Cargo präsentierte die Diesellok 261 021-0 und die Ellok 145 055-0. Buchstäblich leergefegt war das Museumsgelände jeweils zur moderierten Fahrzeugparade am Sonnabend und Sonntag. Dann verfolgten fast alle Gäste die Fahrzeuge in Aktion. Auf dem Museumsgelände gab es jedoch nicht nur Lokomotiven zu bestaunen. So lud der Schienentrabi zu Mitfahrten ein und wem das nicht ausreichte, der konnte ihn im Maßstab 1:120 und 1:87 kaufen und mit nach Hause nehmen. Außerdem stand das Stellwerk 3 zur Besichtigung offen und es fand ein Modellbahntauschmarkt statt. Am Nachmittag des 7. Mai lud der von 50 3616-5 geführte VSE-Museumszug zur „Dampfschnupperfahrt“ nach Thalheim ein. Über 120 Fahrgäste nutzten die Gelegenheit zu einem Abstecher in das Heimatmuseum „Knochenstampfe“ Dorfchemnitz und ins Heimateck „Rentners Ruh“ nach Thalheim. Am Vortag hatte die Railsystems RP GmbH zum „Betriebsausflug“ mit der V75 und zwei VSE-Reko-Wagen nach Annaberg-Buchholz und zurück eingeladen. Von diesem Angebot machten auch viele VSE-Mitglieder Gebrauch. TSD
Was sonst noch passierte
Am 10. Mai fand die alljährliche „Chemische Vegetationskontrolle“ auf den Gleisen des Eisenbahnmuseums statt. Vorangegangen waren der gemeinsame Vertrag mit DB Netz und der DB Erzgebirgsbahn und eine 18-seitige Genehmigung der Aufsichtsbehörde, ergänzt um einen zweiseitigen Nachtrag. Ein Zwei-Wege-Fahrzeug der Firma Spieß-Urania brachte das nach den strengen Umweltkriterien ausgewählte Mittel aus, damit sich nicht zu viel schädigender Bewuchs in den Gleisen ausbreitet. Im Übrigen verfügt die Firma als Partner der DB Netz über alle erforderlichen Zulassungen, um die Mittel auszubringen. Besonderer Höhepunkt war diesmal das – von den begleitenden Fotografen unbemerkte – Drehen des Fahrzeuges auf der Drehscheibe des Eisenbahnmuseums, damit das aus Richtung Buchholz eingetroffene Nebenfahrzeug nach dem Einsatz beim VSE weiter nach Johanngeorgenstadt fahren konnte. Auf Bestellung von DB Netz und DB Bahnbau fand am 11. Mai (ein bedeutender, aber heute fast unbekannter Tag bei der Eisenbahn – am 11. Mai 1936 erreichte die Dampflok 05 002 mit 200,4 km/h einen Weltrekord) eine Sonderfahrt für eine Arbeitsgruppe PZB statt. Stationen waren das Eisenbahnmuseum Schwarzenberg mit dem extra besetzten und ausführlich durch Henry Hunger erläuterten Stellwerk Bauart Gaselan (was bei fast allen Teilnehmern bisher unbekannt war), Schlettau mit dem (alt-neuen) mechanischen Riegelwerk und Annaberg-Buchholz Süd mit dem ESTW-A (diese beiden Stellwerke erläuterte Michael Freudenberg von der Erzgebirgsbahn). Danach ging es bis Cranzahl, von wo die Schmalspurbahn die Teilnehmer zum Tagungsort brachte. Während der Fahrt informierte der Geschäftsführer des VSE über Strecke und Landschaft. Nach den guten Kritiken der Fahrgäste hofft der VSE auf weitere derartige Bestellungen. ASS
VSE-Dampfzug im DDM
Wie in jedem Jahr unterstützte der VSE auch in diesem Jahr die traditionellen Pfingstdampftage im Deutschen Dampflokomotiv-Museum Neuenmarkt-Wirsberg mit Dampfzugfahrten über die Schiefe Ebene. Vor dem VSE-Museumszug kam dabei erneut die Dampflok 52 8079-7 von Dampf Plus zum Einsatz. Das Angebot zu einer Fahrt über die 160-jährige Steilstrecke nutzten sehr viele Eisenbahnfreunde. Lediglich am Sonnabend und am späten Montag fanden sich noch einige freie Sitzplätze. TSD
Aussichtsbahn traf Wanderwoche
Am 28. und 29. Mai waren erstmals in dieser Saison die historischen Triebwagen 772 155-8, 972 771-0 und 772 312-5 auf der Erzgebirgischen Aussichtsbahn im Einsatz. Mensch und Maschine trotzten den zum Teil extremen Witterungsbedingungen erfolgreich. Von den angekündigten schweren Unwettern blieb der gut besetzte Zug auf der Aussichtsbahn verschont. Am Sonnabendmorgen startete eine geführte Wanderung am Bahnhof Schwarzenberg zu einer aussichtsreichen Tour über den Emmler bis nach Scheibenberg. Von Scheibenberg aus nutzten die fast 30 Wanderfreunde dann die Triebwagen für die Rückfahrt und konnten so ihre Wanderstrecke aus einer anderen Perspektive erleben. Ebenfalls an Bord war die Gruppe der „Stadtführer in Ausbildung“ aus Schwarzenberg. Innerhalb einer gemeinsamen Exkursion fuhren diese nach Annaberg-Buchholz und nahmen dort an einer kostümierten Stadtführung teil. Dabei konnten sich die künftigen Gästeführer von der EAB und vom Stadtführungsangebot in der Kreisstadt ein Bild machen. Sowohl die in den Zügen angebotenen Getränke und kleinen Snacks als auch der Aufenthalt im Bahnhof Schlettau standen wieder hoch in der Gunst der Fahrgäste. Neben der Besichtigung der historischen Stellwerkstechnik und der Ausstellung zur Bahnhofsgeschichte lud der dortige Verein ebenfalls zum Imbiss ein. SLA
Arbeitsgruppe Muldental
Am 16. April begann die 9. Schienentrabisaison auf der Muldentalbahn. Erneut machte jedoch das Wetter einen Strich durch die bisherigen Planungen – die Mehrzahl der Fahrten fiel buchstäblich ins Wasser. Beim ersten Einsatz des Kl 2010 auf der Brückenbergbahn in Zwickau zeigte sich das Wetter am 23. April ebenfalls nicht von seiner besten Seite. Die noch andauernden Bauarbeiten an der Uferbefestigung des Bachlaufes waren ohne Einfluss auf die Fahrten, dafür hatten aber die Baumaschinen ihre Spuren hinterlassen. Das stürmische Wetter bescherte den Aktiven im Muldental bei Rochlitz vor Himmelfahrt noch etwas Arbeit. Im Einschnitt der Fischheimer Borstel stürzte eine ältere Birke samt Wurzelwerk um und verfing sich in einer weiteren Birke. Beide Bäume hingen nur noch von Ästen eines weiteren Baumes gehalten über dem Gleis und stellten somit eine Gefahr für die Schienentrabifahrten dar. Mit Hilfe eines Forstfachmannes konnten beide Birken fachmännisch gefällt werden. Nach den traditionellen Herrentagsfahrten in Rochlitz reiste Kl 2001 zu den Schwarzenberger Eisenbahntagen in das heimische Museum. Für eine Verlängerung der Fahrtstrecke sorgte in diesem Jahr Jens Hanisch, der die noch vorhandenen Schienen bis zum Gleisende am km 0,6 freilegte. Somit beträgt die Fahrtstrecke inzwischen wieder ca. 600 m je Richtung. Wie oft der Kl an den beiden Fahrtagen gedreht wurde, haben die anwesenden Vereinsmitglieder nicht gezählt. Die Pfingstfahrten in Amerika gestalteten sich wetterbedingt sehr unterschiedlich. Am Sonnabend waren die Fahrten mit Regenunterbrechungen recht gut besucht, während sich am Sonntag – infolge des immer schlechter werdenden Wetters – nur noch wenige Fahrgäste in das Muldental verirrten. Nach einem durchziehenden Graupelschauer konnten sogar Schneebälle geworfen werden. Am Pfingstmontag reiste Kl 2001 nach Lommatzsch. Die Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie GmbH (NRE) hatte die vom Lommatzscher Eisenbahnverein organisierten Fahrten in diesem Jahr bis nach Ziegenhain ermöglicht. Damit ist die hier befahrbare Strecke auf acht Kilometer angewachsen. Schon weit vor dem eigentlichen Fahrtag waren alle Einsätze ausverkauft. Krankheitsbedingt stehen im Moment nicht alle Fahrer zur Verfügung, so dass die verbliebenen mit den planmäßigen Fahrten alle Hände voll zu tun haben. Sonderfahrten finden deshalb derzeit nur in einem sehr beschränkten Umfang statt. Am Kl-Beiwagen 4153 wird dadurch im Moment kaum gearbeitet. Auf Hinweis eines DB-Mitarbeiters ist es gelungen, einen der Konstrukteure des Kl 4153 ausfindig zu machen. Demnach ist der Bau dieses Kl einem Neuerervorschlag von Mitarbeitern der damaligen Baumechanik Radebeul zu verdanken. Entstanden ist das Einzelstück dann bei der Bahnmeisterei Freiberg. Ausgeliefert an die Bahnmeisterei Aue, verblieb es dort bis zu seiner Ausmusterung. TTE
LOWA-Mitteleinstiegswagen Typ E5
Die betriebsfähige Aufarbeitung des E5-Mitteleinstiegswagen ist in den vergangenen zwei Monaten im Werk Delitzsch weitergeführt worden. Bei der Befundung der genieteten Altbaudrehgestelle der Bauart „Görlitz III leicht“ stellten die dort Beschäftigten Risse an den Rahmen fest, die durch Schweißen nicht reparabel sind. Daraufhin ließ der VSE kurzfristig die beiden bisher noch in Schwarzenberg vorhandenen Drehgestelle eines E5-Spenderwagens, der um 2002 in einem Tagebau bei Bitterfeld zerlegt worden war, nach Delitzsch transportieren. Dabei handelt es sich um geschweißte Neubaudrehgestelle aus dem Jahre 1955. Nachdem die Hauptverwaltung Wagenwirtschaft der Deutschen Reichsbahn in den 1970er Jahren angeordnet hatte, sämtliche mit achshalterlosen Drehgestellen versehene Wagen aufgrund der besseren Laufeigenschaften mit Drehgestellen der Bauart „Görlitz III leicht“ zu versehen, war dieser Tausch beim späteren Schwarzenberger Museumswagen ausgeführt worden. Seitdem war er mit Drehgestellen aus den 1930er Jahren unterwegs, an denen die lange Betriebszeit ihre Spuren hinterlassen hat. Aktuell werden die Ersatzdrehgestelle vorsichtig demontiert und anschließend befundet. Die Aufarbeitung der Achsen samt Lager ist bereits abgeschlossen. Dazu waren alle Rollenlager erneuert und die Achswellen beschliffen worden. Anschließend haben diese Bauteile alle vorgeschriebenen Prüfungen bestanden. RRR
Spendenaufruf
Baustein für Baustein zur Hauptuntersuchung der Dampflok 50 3616-5
Baustein 2: Die 50er bekommt eine neue Rauchkammer
Die Rauchkammer ist der vordere Teil eines Dampflokkessels. Im vorletzten Jahr musste unsere Dampflok aufgrund zunehmender Verschleißerscheinungen der Rauchkammer öfter pausieren. Zwar haben Vereinsmitglieder einen Teil der Schäden notdürftig behoben, aber um eine dauerhafte Abhilfe zu schaffen, ist eine komplette Erneuerung der Rauchkammer unerlässlich. Diese planen wir nunmehr im Rahmen der Hauptuntersuchung durchführen zu lassen und rechnen hier mit Kosten von ca. 12 500 Euro
Wir haben uns deshalb entschlossen, den zweiten Baustein unserer Spendenaktion unter dieses Motto zu stellen. Die Aktion startet am 1. Juni und endet am 31. Dezember 2016. Ihre Spende hilft uns dabei, den vom Verein aufzubringenden Eigenanteil zu reduzieren:
Bank: Volksbank Chemnitz e.G. IBAN: DE91 8709 6214 0012 6138 06 BIC: GENODEF1CH1 Kennwort: „Die 50er bekommt eine neue Rauchkammer“
Unser Verein ist vom Finanzamt Schwarzenberg als gemeinnützig anerkannt. Für alle Spenden ab 100 Euro erhalten Sie eine Spendenquittung, unter 100 Euro genügen die Einzahlungsquittung bzw. der Kontoauszug zur Vorlage für das Finanzamt. Bitte übermitteln Sie uns dazu bei der Überweisung Ihre Anschrift. Im Eisenbahnmuseum und in der Zeitschrift „Der Preß´-Kurier“ soll eine Namensliste der Spender veröffentlicht werden. Falls Sie mit der Nennung Ihres Namens und Wohnortes zur Würdigung Ihrer Spende nicht einverstanden sind, teilen Sie uns das bitte mit. Der Baustein 1 erbrachte eine Summe von 11 945,50 Euro. Der Verein dankt allen Spendern!
Vorschau 2016
- August Sonderzugfahrt „Mit V 75 nach Komotau ins Depot des Nationaltechnischen Museums Prag“
- Oktober Sonderzugfahrt Schwarzenberg – Altenburg
- November Von Schwarzenberg ins Deutsche Dampflokomotiv-Museum (DDM) Neuenmarkt-Wirsberg
- Dezember Nikolaus- und Lichterfahrt nach Schlettau
Fahrtage Erzgebirgische Aussichtsbahn 2016
2./3. Juli Dieseltriebwagen 20./21. August Dieseltriebwagen 10./11.September Dieseltriebwagen 1./2. Oktober Dampfzug
Schienentrabi-Termine 2016
Rochlitz – Göhren
25./26. Juni 9./10., 23./24. Juli 6./7., 20./21. August 3./4., 17./18. September
Penig – Amerika – Rochsburg
2./3. Juli (Sommerfest) 10./11. September
Brückenbergbahn Zwickau
16./17. Juli
14.06.2016