Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Eisenbahnfreunde Chemnitztalbahn e. V.
Grund zu feiern gab es am früheren Bahnhof in Göritzhain am zweiten Sonnabend im August. Nach sehr langer Zeit ziert nun wieder eine Bahnhofsuhr die Fassade des historischen Empfangsgebäudes im Lunzenauer Stadtteil. Ab 1902 rollten die Züge der Chemnitztalbahn durch den Ort und wurden auch hier pünktlich nach Fahrplan und Bahnhofsuhr durch den aufsichtführenden Fahrdienstleiter auf die Reise geschickt. „Nach der Stilllegung des Zugverkehrs wechselten die Eigentümer des alten Bahnhofsgebäudes mehrfach“, erläutert Nicol Thierbach die Hintergründe. „Irgendwann war dann auch die Uhr verschwunden.“ Vor einigen Jahren erwarb schließlich Nicol Thierbach das Gebäude und hat es seitdem zu einem Schmuckstück hergerichtet. „Einzig die Bahnhofsuhr vermissten viele der Besucher“, ergänzt der Göritzhainer. Also ließ der neue Bahnhofseigner in Zusammenarbeit mit dem Chef des Uhrenmuseums in Chemnitz eine solche sächsische Nasenuhr nachbauen. Während sie von außen einen historischen Anblick bietet, ist im Inneren eine moderne Funkuhr installiert. Die originalgetreue Nachbildung wurde nun mit dem ersten Göritzhainer Uhrenfest eingeweiht. Das Uhrenfest hat Thierbach zusammen mit dem Eisenbahnverein in Chemnitz-Markersdorf organisiert.
Zuckertütenfahrten
Alle Schulkinder – und ganz besonders die zukünftigen Erstklässler – werden von den Museumsbahnern der Chemnitztalbahn am Bahnhof Markersdorf-Taura am dritten Augustwochenende 15. und 16. August recht herzlich eingeladen. „Bereits von unserem Aussichtswagen aus können die Kinderaugen nach dem Zuckertütenbaum neben der Strecke und der prächtigsten Zuckertütenfrucht Ausschau halten“, verspricht Evelyn Helmert. „Doch auch schon allein die Fahrt durch das berauschende Schweizerthal ist einen Familienausflug wert!“ Für hungrige Mäuler halten die Hobbyeisenbahner Kaffee und Kuchen bereit und kreative junge Köpfe dürfen sich unterdessen gern beim Malen und Basteln probieren. An beiden Tagen verkehrt der Zuckertütenexpress zwischen 13 und 18 Uhr.
Die Eisenbahnfreunde Chemnitztal e. V. betreiben auf einem knapp zwei Kilometer langen Abschnitt der ehemaligen Eisenbahn zwischen dem Museumsbahnhof Markersbach-Taura und dem früheren Haltepunkt Schweizerthal-Diethendorf eine Museumsstrecke. Dieses Streckenstück ist der einzige noch verbliebene Rest der einstigen Eisenbahn zwischen Wechselburg und Chemnitz-Küchwald (der Abschnitt zwischen Chemnitz-Glösa und Chemnitz-Küchwald wird noch als Anschlussbahn u. a. für das Heizkraftwerk in Chemnitz-Glösa genutzt). Die Eisenbahn durch das Tal des Flusses Chemnitz hin zur Zwickauer Mulde wurde 1902 eröffnet und diente dabei vorrangig dem Güterverkehr für die zahlreichen Fabrikanlagen im Chemnitztal. Am 11. Dezember 2001 wurde durch das EBA die Stilllegung der Strecke zwischen Wechselburg und Chemnitz-Glösa genehmigt.
16.08.2015