VSE-Nachrichten
Aktuelles vom Eisenbahnmuseum und Sonderfahrten im April und Mai 2015
Osterfahrbetrieb und Chartereinsätze
Die Fahrtsaison 2015 begann mit einem Charterzug am Ostersonnabend, dem 4. April 2015. Von Schwarzenberg ging die Fahrt über Thalheim und Chemnitz nach Braunsdorf-Lichtenwalde. Dort stiegen die Fahrgäste aus und statteten dem Schloss Lichtenwalde einen Besuch ab, während der Zug zur Abstellung nach Frankenberg weiterfuhr. Am Ostersonntag hatte der VSE zur traditionellen Ostersonderfahrt eingeladen. In diesem Jahr stand das Flöhatal auf dem Programm. Von Schwarzenberg dampfte der vereinseigene Museumszug über Thalheim, Chemnitz und Flöha zunächst bis Lengefeld-Rauenstein. Die Fahrgäste begaben sich am dortigen Haltepunkt auf die österliche Wanderung durch das Tal der Ölmühlen bis Pockau-Lengefeld. Unterwegs hatte der Osterhase natürlich für die kleinen Fahrgäste bereits seine Überraschungen versteckt, die mit großem Hallo erspäht und fleißig eingesammelt wurden. Inzwischen erreichte der Zug ebenfalls Pockau-Lengefeld, von wo aus die Ausflügler wieder die Heimreise antraten. Die VSE-Dampflok 50 3616-5 hat den Saisonauftakt gut gemeistert. Während der Zug in der Ferne unterwegs war, nutzten viele Erzgebirgs-Touristen das Osterwochenende und die Ferien zu einem Museumsbesuch in Schwarzenberg. Der 9. Mai stand erneut im Zeichen eines Chartereinsatzes für den VSE-Museumszug, diesmal gezogen von 112 565-7 der PRESS. Auch hier bildete der Bahnhof Schwarzenberg (Erzgeb) den Ausgangspunkt für die vormittägliche Fahrt über den Markersbacher Viadukt und Annaberg-Buchholz Süd bis Cranzahl und von dort weiter mit der Fichtelbergbahn in Richtung Oberwiesenthal. Nachdem der Schmalspurzug am Nachmittag wieder in Cranzahl eintraf, erfolgte der Umstieg der Fahrgäste in den VSE-Museumszug und dessen Rückfahrt nach Schwarzenberg. ESD
Eisenbahnmuseum als Theaterbühne
In diesem Frühjahr jährte sich ein Kuriosum der Geschichte zum 70. Mal. Am Ende des Zweiten Weltkrieges blieben der damalige Kreis Schwarzenberg und Teile des Kreises Stollberg für sechs Wochen unbesetzt. Die amerikanischen Truppen zogen sich vereinbarungsgemäß zurück, die sowjetischen rückten (noch) nicht nach. So organisierten die Einwohner das tägliche Leben in dieser schweren Zeit zunächst selbst. Mit seinem Roman „Schwarzenberg“ hat Stefan Heym dieser kurzen Episode ein literarisches Denkmal gesetzt. Was lag also näher, als das Thema am Ort des Geschehens in Szene zu setzen? Am Abend des 9. Mai fand eine lange Vorbereitungsphase ihren Abschluss. Das Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz inszenierte das Stück „Schwarzenberg“, das eigens für die Stadt Schwarzenberg geschrieben wurde, im Lokschuppen des Eisenbahnmuseums. Das Ensemble wurde zusätzlich durch Laiendarsteller aus Schwarzenberg und Umgebung verstärkt. Loks und Wagen bezog der Regisseur ins Spiel ein. Die Beleuchter rückten die Handlung ins rechte Licht und unterstrichen diese damit auf besondere Weise. Erwartungsgemäß groß war das Interesse des Publikums, das den Lokschuppen bis auf den letzten Platz ausfüllte und die Aufführung genoss. Dafür spendete es dem Theaterensemble am späten Abend den verdienten Beifall. So einmalig die Nutzung des Heizhauses als Theaterbühne ist, so groß war für den Verein auch der Aufwand. Das Freiziehen der benötigten Flächen, der Aufbau und die Proben im „Theater auf Zeit“ erforderten eine mehrtägige Schließung des Museums für Besucher. Am Tag der Aufführung reiste das Publikum mit dem Triebwagen 772 367-9 vom Bahnhof ins Theater und wieder zurück. In dem LVT begrüßte ein Plakat „Das Theater beginnt am Bahnsteig!“ die Gäste. Unter ihnen befanden sich Landrat Frank Vogel, Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer sowie einige Stadträte. Nach der Veranstaltung hinterließ ein Großteil der Gäste eine Spende für das Museum. Die Veranstaltung war einmalig vom Aufwand und vom Erlebnis her – und soll es auch bleiben. ASS
23. Schwarzenberger Eisenbahntage
Vom 14. bis 17. Mai fanden die 23. Schwarzenberger Eisenbahntage am und um den historischen Lokschuppen statt. Fast 2500 Besucher aus nah und fern genossen die familiäre Atmosphäre des „Eisenbahnmuseums im Grünen“. Die schon zu den Stammgästen zählende Firma Railsystems RP brachte die drei in der Tschechoslowakei gebauten Dieselloks 107 018-4, T435.0554 und T458.1513 sowie mit 215 001-9 eine Diesellok in Bundesbahnlackierung mit. Aus Zwickau kamen von DB Schenker Rail AG Deutschland die Ellok 155 128-2 und die Diesellok 261 043-4. Beide Triebfahrzeuge repräsentierten den gegenwärtigen Güterverkehr der Deutschen Bahn. Die Vogtlandbahn stellte sich und ihre Verkehre mit dem Triebwagen VT55 (Baureihe 650) vor; der von einem Privatmann für das Fest bereitgestellte Zweiwegetraktor vom Typ Fortschritt ZT 303 demonstrierte innerbetriebliche Transportmöglichkeiten auf Anschlussbahnen. Die DB Erzgebirgsbahn, die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft mbH, der Verkehrsverbund Vogtland sowie die Bundespolizei stellten ihre Angebote und Aufgaben an Infoständen vor. Für Freunde der kleinen Eisenbahnen fand ein Modellbahntauschmarkt statt. Das traditionelle Sonderpostamt bot Sondermarken und -stempel an. Die Schwarzenberger Feuerwehr war mit einem Drehleiterfahrzeug vor Ort. Ganz oben in der Gunst des Publikum rangierten natürlich die Mitfahrmöglichkeiten auf dem Führerstand der vereinseigenen Dampflok 50 3616-5. Während der vier Ausstellungstage informierte die Kohlenhofprinzessin des Deutschen Dampflokomotiv-Museums, Sarah I., über das DDM. Erstmalig fand am 17. Mai auch eine „historische Modenschau“ statt, bei der neben bürgerlicher Kleidung der vergangenen 150 Jahre auch Reichsbahnuniformen der 1950er bis 1980er Jahre aus der Sammlung des VSE präsentiert wurden. Eine Fotoausstellung informierte über 25 Jahre Vereinsgeschichte. Am 16. Mai hatte der Vereinsvorstand Vertreter aus Politik und Wirtschaft zu einer kleinen Feier geladen. Dabei bedankte sich nicht nur die Schwarzenberger Oberbürgermeisterin für die geleistete Arbeit der zurückliegenden Jahre; das VSE-Serviceteam sorgte mit regionalen Spezialitäten für das leibliche Wohl der Besucher. In den nächsten Monaten ist das Eisenbahnmuseum wie gewohnt von Montag bis Freitag zwischen 10 und 14 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Dann sind auch die beiden oben genannten Dieselloks T435.0554 und T458.1513 zu besichtigen. Während erstere als Leihgabe im Museum bleibt, ist letztere für etwa ein Jahr dort abgestellt. TSD
Danksagung
Der Vorstand des VSE dankt allen Partnern, die den Verein bei Vorbereitung und Durchführung der Eisenbahntage unterstützt haben. Ebenfalls geht ein herzliches Dankeschön des Vorstandes an alle zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung aktiven Vereinsfreunde, Helfer und deren Angehörige.
Schnupperfahrt verbindet Eisenbahnmuseen
Ein Höhepunkt der 23. Schwarzenberger Eisenbahntage war die schon traditionelle Dampfschnupperfahrt, welche diesmal am 16. Mai stattfand. Mit Zustiegsmöglichkeit am Bahnsteig des Eisenbahnmuseums ging die Fahrt über den Bahnhof Schwarzenberg, dem Tal der Brücken folgend, zunächst bis nach Markersbach. Hier konnte die Dampflok 50 3616-5, die am Zugschluss von 107 018-4 unterstützt wurde, eine kurze Verschnaufpause einlegen und die Fahrgäste einen entgegenkommenden Sonderzug der Erzgebirgsbahn auf dem Viadukt über dem Ort bestaunen. Nach Eintreffen des Gegenzuges im Bahnhof setzte der VSE-Museumszug seine Bergfahrt fort. Bei Passieren des Viaduktes ließen die Fahrgäste nicht nur den Blick über das Tal der Brücken schweifen, vielmehr hatten am gegenüberliegenden Hang auch unzählige Fotografen Position bezogen und im Bahnhof verfolgten die Fahrgäste des anderen Sonderzuges nunmehr den Dampfzug hoch über dem Ort auf seinem Weg über den Viadukt. Im Haltepunkt Walthersdorf angekommen, fand eine Besichtigung des mit viel Mühe in die Zeit der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen zurückversetzten Bahnhofes statt. Im Anschluss genossen die Fahrgäste an den bereitstehenden Tischen einen leckeren Kesselgulasch, dafür dankt der VSE dem Team vom „Haus des Gastes“ aus Bermsgrün. Ein besonderer Dank gilt auch Claus Schlegel, der an diesem Tag seinen Museumsbahnhof für die zahlreichen Gäste des Dampfzuges geöffnet hatte. Am 20. Juni wird der VSE-Museumszug erneut auf die Reise gehen. Dann hat die Dampflok eine Pause, denn in den Spreewald zieht eine moderne Diesellok den Zug. TSD
VSE-Dampfzug in Franken unterwegs
Anlässlich der traditionellen Pfingstdampftage im Deutschen Dampflokomotiv-Museum (DDM) in Neuenmarkt-Wirsberg verkehrte vom 23. bis 25. Mai 2015 der VSE-Museumszug auf der wegen ihrer starken Steigungen bekannten Eisenbahnstrecke „Schiefe Ebene“ von Neuenmarkt-Wirsberg nach Marktschorgast. Diese Fahrten werden bereits seit vielen Jahren in enger Zusammenarbeit zwischen dem Verein der Freunde des DDM e. V. und dem VSE organisiert. Auf der anstrengenden Bergfahrt bot die Dampflok 52 8079-7 (Dampf Plus), die vor dem Museumszug die Schwarzenberger Reko-50 vertrat, einen Eindruck von ihrer Kraft. Die Wagen boten dazu den Reisekomfort der 1960er bis 1980er Jahre. Die Fahrten bereicherten damit die gelungene Ausstellung des vor einigen Jahren komplett umgestalteten Museums um das Live-Erlebnis „Dampfzugfahrten“. Im Zug selbst bewirtete das VSE-Serviceteam die Fahrgäste mit fränkischen und erzgebirgischen Imbiss- und Getränkespezialitäten. Im Museumsgelände bot ebenfalls traditionell der VSE-Infostand einen Überblick über das Eisenbahnmuseum Schwarzenberg, die Sonderzug- und Schienentrabifahrten des Vereins und natürlich auch die Fahrten der Erzgebirgischen Aussichtsbahn. Immer wieder auf großes Interesse bei den Besuchern stößt dabei die Ergänzung um das Werbematerial des Tourismusverbandes Erzgebirge e. V. und der Stadt Schwarzenberg. Streckenkarte und -fahrplan der DB Erzgebirgsbahn empfehlen eine Anreisemöglichkeit mit den modernen Zügen zur historischen Eisenbahn des Erzgebirges. TSD Die Überführung des Museumszuges von Schwarzenberg nach Neuenmarkt wurde gleichzeitig zum Transport des Informationsmaterials genutzt. Im Museumsgelände entladen Martina Haas und Gerd Welkerling den Gepäckwagen. Foto: Thomas Strömsdörfer
Veranstaltungen 2015
- Juni „Spreewaldexpress“ – Achtung: Fahrt entfällt! (geplant war eine Sonderzugfahrt nach Raddusch mit Kahnfahrt und Besuch der ältesten Gaststätte des Spreewaldes, der „Dubkower Mühle“)
- 4./5. Juli: Fahrtage Erzgebirgische Aussichtsbahn „Erzgebirgische Eisenbahn- und Oldtimer-Erlebnistage – da BAHN(t) sich was an!“
- 15./16. August: „Mit der EAB zum 22. Schwarzenberger Altstadt- und Edelweißfest“
- August: „Freundschaftsexpress nach Karlsbad“ Sonderzugfahrt mit Diesellok 107 018-4 von Schwarzenberg über Johanngeorgenstadt nach Karlovy Vary (Karlsbad)
- 12./13. September: Fahrtage Erzgebirgische Aussichtsbahn „Unterwegs mit und entlang der EAB: Festmeile & Wanderlust“
- September: Erzgebirgsrundfahrt „75 Jahre 50 3616“: Dampfsonderzug von Schwarzenberg über Aue, Zwönitz, Thalheim, Chemnitz, Annaberg-Buchholz nach Schwarzenberg und weiter nach Thalheim
- 3./4. Oktober: Fahrtage Erzgebirgische Aussichtsbahn: „Traditionelles Abdampfen zum Saisonabschluss EAB 2015“
07.06.2015