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Kurz-Rezension: Waggon- und Maschinenfabrik Aktiengesellschaft vorm. Busch Bautzen/Weimar
Freunde der Eisenbahn e. V. (Hrsg)
Waggon- und Maschinenfabrik Aktiengesellschaft vorm. Busch Bautzen/Weimar - Nachdruck Werbekatalog von 1921
200 Seiten A4 quer ISBN: (ohne) Preis: 34,– Euro
Im Jahr 1921 fusionierten die Waggonbau AG Weimar und die Waggon- und Maschinenfabrik AG vorm. Busch in Bautzen. Danach lief die Produktion von Eisenbahn- und Straßenbahnfahrzeugen an beiden Standorten – und unter beiden Namen – weiter. Als Zeichen der gemeinsamen Unternehmensleitung erschien 1921 ein 200-seitiger Werbekatalog im Format A4quer. Der in Ahrensburg bei Hamburg ansässige Verein „Freunde der Eisenbahn e. V.“ ließ diesen in diesem Jahr in einer Kleinauflage nachdrucken und verkauft diese Reprints nun seit Mai. Den Käufer erwarten schwerpunktmäßig in dem Nachdruck ganzseitige Werbefotos von Eisenbahn- und Straßenbahnwagen, teils um grob bemaßte technische Zeichnungen oder Innenaufnahmen auf der gegenüberliegenden Buchseite ergänzt. Die Stärke des Kataloges machen die zahlreichen Aufnahmen und Zeichnungen von in der Sekundärliteratur bisher nicht enthaltenen Fahrzeuge aus. Eine große Schwäche ist es, dass sich die Erklärungen zu den dargestellten Fahrzeugen auf wenige Worte beschränken. So wird dem Leser ein großes Hintergrundwissen abverlangt, wenn er unter einer Aufnahme lediglich „zweiachsiger Abteilwagen 3. Klasse“ liest. Der Betrachter muss dadurch selbst erkennen oder wissen, für welche Bahngesellschaft der betreffende Wagen einst gebaut, unter welcher Gattung er geführt, wann er gebaut wurde und wie viele Exemplare es davon einst gab. Trotzdem ist der Nachdruck eine wahre Fundgrube für Eisenbahnhistoriker. Auf sie wartet eine große Anzahl an Werkaufnahmen von regel- und schmalspurigen sächsischen Fahrzeugen, aber auch von preußischen Wagen, Elektrolokomotiven, Feldbahnfahrzeugen und für das In- und Ausland gebauten Straßenbahnwagen. Die Druckqualität und Verarbeitung des Reprints ist sehr gut, Hintergrund für den vergleichsweise sehr hohen Verkaufspeis ist die niedrige Druckauflage.
07.06.2015