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Rezensiert: Kohlebahnen im Meuselwitz-Rositzer Revier
Frank Barteld
Kohlebahnen im Meuselwitz-Rositzer Revier
192 Seiten im Format 23 x 21 cm, Festeinband mit 151 Schwarzweiß- und 65 Farbfotos sowie 53 Karten und Plänen, beigelegt sind zusätzlich zwei gefaltete Streckenkarten ISBN 978-3-935961-15-8 Preis: 29,90 Euro
Die Braunkohlenfördergebiete um Meuselwitz-Rositz durchzogen einst zahlreiche regel-, vor allem aber 900-mm-spurige Kohlebahnen. Ihnen setzt nun das neue Buch von Frank Barteld ein würdiges Denkmal. Akribisch hat der Autor so viel wie möglich Wissen über die Gleisanlagen und Fahrzeuge in Mumsdorf, Haselbach, Regis und Schleenhain gesammelt und sehr ansprechend in ein 192-seitiges stabiles Buch im handlichen Format gebracht. Natürlich spielt die Braunkohle in dem Werk ebenfalls eine große Rolle, aber Zielgruppe sind wirklich wir Eisenbahnfreunde – und wir finden darin eine phantastische Fülle an Aufnahmen hochinteressanter Dampf-, Diesel- und Ellokomotiven. So stellt Barteld die ersten für einen Braunkohlenbergbau gelieferten Zahnraddampfloks ebenso detailreich vor wie die beeindruckenden Gelenk-Dampflokomotiven der Bauart Henschel – beide Typen mit 900 mm Spurweite! Leider fehlen aber zum Verbleib solcher Fahrzeuge jegliche Angaben, wie es auch schade ist, dass bei den vorbildlich mit Fabriknummer und Baujahr aufgelisteten Lokomotiven keine Aussagen zur Bauart zu finden sind. So müssen Leser solche Dinge mühsam selbst recherchieren, bis hin zum Punkt, hinter welchen Loknummern sich Dampf- und hinter welchen sich Diesel- oder Elloks verbergen. Aber auch Wagenfreunde kommen in dem Buch nicht zu kurz. Sie bekommen sogar einen ehemaligen Beiwagen der Leipziger Straßenbahn im Bild gezeigt.
Vorgestellt werden in dem Buch die Gruben „Phönix“ in Mumsdorf, „Kraft II“ in Deutzen, „Leonhard“ und „Fürst Bismarck“, die Werke Regis und die Grube Blumroda, das DEA-Imperium, die Tagebaue „Marie“, die Grube „Gertrud“ in Zechau, die Tagebaue Haselbach, Schleenhain, Groitzscher Dreieck sowie die Verbindungs- und Anschlussbahnen. Kleine typographische Schwächen (Linke-Hoffmann anstatt Linke-Hofmann, fehlende Bindestriche, falsche Setzung von Streckenstrichen etc.) schränken die Aussagekraft des gelungenen Buches nur unwesentlich ein.
Fazit
Ein Nachschlagewerk, wie man es sich wünscht. Die umfassenden und beeindruckenden Illustrationen – vor allem die Gleispläne und Karten – lassen über die wenigen Mängel des Buches rasch hinwegsehen. Die knapp 30 Euro ist das Buch unbedingt wert!
08.12.2013