VSE-Nachrichten
Arbeitsgruppe Muldental & Schienentrabifahrten im Juni und Juli 2013
Arbeitsgruppe Muldental
Im vergangenen PK wurde vom mäßigen Frühjahrswetter berichtet, ohne zu ahnen, was noch alles in diesem turbulenten Jahr den Schienentrabifahrbetrieb beeinflussen könnte. Am Wochenende 1./2. Juni war das erste von zwei geplanten Fahrtwochenenden zwischen Penig und Rochsburg vorgesehen. Bereits am Freitag fiel eine bestellte Sonderfahrt dem Regen zum Opfer. Eine Besichtigung des zu befahrenden Streckenabschnittes hinter Rochsburg ergab außerdem, dass einige zum Teil größere entwurzelte Bäume die Strecke blockierten. Das sollte jedoch erst der Anfang sein. Aufgrund des zu erwartenden Wetters verblieben die beiden Gleiskrafträder erst einmal im Lokschuppen Rochlitz. Infolge des Dauerregens am Wochenende verschärfte sich die Hochwasserlage der Mulde von Stunde zu Stunde, um schließlich am Sonntag um 16.30 Uhr die noch eine Woche zuvor gefeierte Rochlitzer Hochwasserschutzwand zu überfluten. Im Stadtgebiet Rochlitz stand das Wasser am Abend etwa 50 cm höher als beim sogenannten Jahrhunderthochwasser 2002. Auch in diesem Jahr hielt die Eisenbahnstrecke dem Hochwasser erneut stand und die angerichteten Schäden waren überschaubar. Eine größere Anzahl umgestürzter Bäume und mehrere überspülte Bahnübergänge waren das Resultat des neuerlichen „Jahrhunderthochwassers“ der Zwickauer Mulde. Doch es sollte für die Einwohner von Rochlitz noch schlimmer kommen. Alle Schäden und Hindernisse an der Strecke waren rasch bis zum kommenden Fahrtwochenende 8./9. Juni beseitigt, so dass einem Fahrbetrieb eigentlich nichts mehr im Wege stehen sollte. Der Wetterbericht meldete jedoch für Sonnabendnachmittag örtlichen Starkregen. Der Himmel verfärbte sich zu Beginn der Nachmittagsfahrt schwarz und noch im Stadtgebiet Rochlitz setzte der angekündigte Regen ein. Es blieb nichts anderes übrig, als die Fahrt unter der Brücke am ehemaligen Landratsamt in Rochlitz zu unterbrechen. Das Sirenengeheul der Feuerwehren, die die Zwickauer Straße absperrten, ließ nichts Gutes erahnen. Von der Muldebrücke aus konnten die Teilnehmer der Fahrt miterleben, wie sich eine ca. 50 cm hohe Schlamm- und Wasserwelle die Zwickauer Straße herein über den Mühlenplatz ergoss und binnen Minuten alle nach dem Hochwasser begonnene Instandsetzungsarbeit wieder zunichte machte. Am Sonntag wiederholte sich das „Schauspiel“ noch einmal.
Am 13. und 14. Juli sorgten die Schienentrabis endlich für den lang ersehnten Betrieb auf dem Abschnitten Penig – Amerika und Amerika – Rochsburg. Bei schönstem Sommerwetter mussten die Fahrzeuge einmal mehr Höchstleistungen vollbringen. Am Sonnabend hatte Kl 2001 am Nachmittag eine Panne. Eine altbekannte Schwachstelle, die linke Gelenkwelle brach wiederum an der gleichen Seite wie bereits im Juni 2011 schon einmal. Die damalige provisorische Schweißnaht hielt immerhin über zwei Jahre den ganzen Belastungen stand. Doch nun hat die Welle endgültig ausgedient und wurde umgehend durch eine von Vereinsfreund Wolfgang „Sepp“ Seidel angefertigte ersetzt. Nach etwa zwei Stunden stand der reparierte Kl wieder fahrbereit am Bahnsteig in Amerika. Bedingt durch die vielen bestellten Sonderfahrten wird noch bis Mitte September jedes Wochenende Verkehr auf dem Abschnitt Rochlitz – Göhren stattfinden. TTE
Sommerfest und Schienentrabifahrten am Haltepunkt Amerika
Das diesjährige Sommerfest des Fördervereins Muldentalbahn e.V. am Haltepunkt der Muldentalbahn in Amerika bei Penig und die Schienentrabifahrten des VSE fanden am 13./14. Juli bei herrlichem Sommerwetter statt. Der kleine Peniger Ortsteil, etwas versteckt an der Zwickauer Mulde, konnte von den Besuchern zu Fuß, mit dem Auto, der Bus-Bahn oder dem Schienentrabi erreicht werden. Letzterer pendelte, in der Regel voll besetzt, an beiden Tagen alle 30 Minuten zwischen Penig und dem Veranstaltungsort. Am Samstag fuhr um 10 Uhr der erste Schienentrabi erstmalig von Penig über Amerika nach Rochsburg. Als Ehrengäste begleiteten die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Penig, Carolin Schneider-Delau, und der Bürgermeister der Stadt Lunzenau, Ronny Hofmann, die Fahrt. Der Haltepunkt in Amerika hat an den beiden Veranstaltungstagen so viele Fahrgäste wie seit Jahren nicht gesehen. Die Personale der Fahrzeuge hatten Mühe, alle Reisenden zu befördern. Der Andrang riss bis Veranstaltungsschluss nicht ab. Viele Besucher wünschten sich eine Wiederholung dieser Fahrten noch in diesem Jahr. Beide Vereine wollen prüfen, ob im Herbst nochmals Schienentrabifahrten auf dieser Strecke stattfinden können.
Begrüßen konnte unser Förderverein auch einen Gast aus Treuchtlingen. Das Mitglied des Fahrgastverbandes PRO Bahn e.V. Bayern, Siegfried Wagenländer, stellte am Sonnabend den Verband und seine Ziele vor. Die historische Handhebeldraisine der Eisenbahnfreunde aus Großsteinberg/Böhlen war eine weitere eisenbahnhistorische Besonderheit. Per Muskelkraft haben unter Anleitung viele Besucher das Fahrzeug in Bewegung gebracht. Mit dabei waren auch wieder Mitglieder der Traktorengruppe des Vereins historische Nutzfahrzeuge Hartmannsdorf e.V. als Betreiber des Sächsischen Nutzfahrzeug-Museums mit einer kleinen Ausstellung historischer Fahrzeuge. Außerdem gab es ein umfangreiches musikalisches und kulturelles Programm. Zum Gelingen der Veranstaltung trug wieder die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Penig, der Rochsburger Fleischerei, der Schienentrabigruppe des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde e. V. aus Schwarzenberg, der Eisenbahnfreunde aus Großsteinberg sowie dem Sächsischen Nutzfahrzeug-Museum Hartmannsdorf bei. CB
Schienentrabi auf Brückenbergbahn Zwickau
Vier von insgesamt fünf Fahrtagen auf der Brückenberg-Kohlenbahn in Zwickau sind inzwischen absolviert, allesamt bei bester Schienentrabi-Witterung und gutem Besucherverkehr. So verkehrte auch am 21. Juli der Kl 2010 auf der derzeit 1,5 km langen Strecke zwischen der Reinsdorfer Straße und dem Sammelbahnhof Pöhlau im 20-Minuten-Takt. Unterwegs informierten die Mitglieder des Fördervereins die Fahrgäste über die Geschichte der Brückenbergbahn, da vieles aus der Zeit des Bergbaus nicht mehr existent ist und größtenteils nur noch erahnt werden kann. Nach Abschluss der Fahrten gab es vielfach spontanen Applaus an die Mitglieder des Fördervereins Brückenbergbahn Zwickau e.V. für die Ausführungen zur Bergbau- und Streckengeschichte. Inzwischen mehren sich die Anfragen der Fahrgäste, die sehnsüchtig auf einer Verlängerung der Strecke in Richtung Stadt Zwickau warten. Bis es soweit ist, wartet jedoch auf die Mitglieder des Fördervereins noch eine ganze Menge Arbeit. Die letzte Möglichkeit zur Mitfahrt auf dieser Strecke in diesem Jahr besteht am 29. September. TTE
11.08.2013