Mansfelder Bergwerksbahn e.V.

Am 12. April fand auf dem Bahnhof Hettstedt Kupferkammerhütte die feierliche Enthüllung der Stationsschilder statt. Damit weihte der „Mansfelder Bergwerksbahn e.V.“ im Beisein von Presse und Politik den in den vergangenen Jahren mit großem Aufwand neu gebauten Endpunkt der von Benndorf kommenden Museumsbahn offiziell ein. Seit April dürfen die vom Verein betriebenen Personenzüge nun mit Fahrgästen zur ehemaligen Kupferkammerhütte fahren bzw. Reisende hier ein- und aussteigen. Das seit 1723 durch den Bergwerksbetrieb kontaminierte Gelände war Anfang der 1990er Jahre für den öffentlichen Verkehr gesperrt worden. Erst nach Abschluss eines „Ökologischen Großprojektes“ im Jahre 2007 durfte der Neubau einer Bahnhofsanlage beginnen. Am Sonntag, dem 13. April, waren die von Dampflok 20” geführten Züge auf der nunmehr 10761 m langen Museumsbahn gut gefüllt. Die Ursprünge der Schmalspurbahn gehen in Hettstedt übrigens bis ins Jahr 1880 zurück. Damit verkehrten auf der Bergwerksbahn bereits vor der Weißeritztalbahn (und auch vor der Linie Wilkau-Haßlau – Kirchberg) die ersten Züge.

Der älteste erhaltene originale Mansfeld-Personenwagen, der 1901 in Breslau gebaute vierachsige 0056, steht seit Mitte April wieder auf seinen zuvor aufgearbeiteten Drehgestellen. Umfangreicher als ursprünglich angenommen gestaltete sich die originalgetreue Rekonstruktion der Aussenbeblechung. Diese Arbeiten dauern noch an. Mit dem Abschluss der HU wird im Oktober 2013 gerechnet.

Dem Abschluss einer grundhaften Hauptuntersuchung blickt Reisezugwagen 0093, ein sächsischer Traglaster, entgegen. Nachdem der Wagen 1997 sein zweites Leben auf den MBB-Gleisen begann, war nun auch die Inneneinrichtung einer kompletten Aufarbeitung zu unterziehen. Nach Probefahrten in der 33. KW soll das Fahrzeug im Mehrzugbetrieb zu den „Modelldampftagen“ am 17. und 18. August wieder eingesetzt und bestaunt werden können. Auch zu den Infozügen am 5. Oktober wird das Fahrzeug eingesetzt. Eines der größeren Projekte der letzten Jahre wird in den Wochen bis zum 30. November umgesetzt: Die Wiedererrichtung des Bahnhofes Zirkelschacht. Auf der Fläche des bis ca. 1970 als Personenbahnhof genutzten Areals werden zwei Weichen mit einem Überholgleis sowie Außenbahnsteige errichtet, um zukünftig die Flachhalde des ehemaligen Zirkelschachtes (1896-1927) von der Schmalspurbahn aus besser touristisch erschließen zu können. Somit wird ein weiterer Bereich der MBB attraktiv gestaltet und es entsteht eine zusätzliche Kreuzungsmöglichkeit, die im Mehrzugbetrieb eine höhere Zugdichte ermöglicht.

Thomas Fischer

11.08.2013