Regelspur- und Museums-Nachrichten
Chemnitztalbahn
Mit der Postkutsche durchs Chemnitztal
„Reisen um 1800“ - so lautet nicht nur der Untertitel eines Vortrages aus Anlass des diesjährigen Tages des offenen Denkmals bei den Eisenbahnfreunden Chemnitztal. Für den 7. und 8. September laden das Team des Museumsbahnhofes Markersdorf-Taura sowie die Edition Stuckhaus Gruppe zu einer erlebnisreichen Veranstaltung unter dem Motto „Die Post ist da…“ ins Chemnitztal ein. Absoluter Höhepunkt wird für viele Besucher ganz sicher eine Fahrt mit einer original sächsischen Postkutsche sein. Das edle Gefährt steht für Rundfahrten der Besucher und Gäste bereit. Der Bezug zur Postkutsche ist für den Verein nicht so weit her geholt, verfügte das Wirtschaftsgebäude des Bahnhofs doch entsprechend alten Bauplänen früher auch über einen Postraum. Alte Postkarten und Briefe mit Zug- und Streckenstempeln sind weiterführende Zeugnisse der zeitweise auch auf der Chemnitztalbahn betriebenen Bahnpost. Wie an vielen sächsischen Bahnhofsgebäuden gehörte auch hier ein Postbriefkasten immer mit dazu, dessen Umrisse auch heute noch in Markersdorf am Gebäude zu erkennen sind. Nachdem der Verein einen solchen „alten Kasten“ erwerben konnte, soll er, sofern die Restaurierung rechtzeitig abgeschlossen werden kann, bereits zum Tag des offenen Denkmals am Gebäude eingeweiht werden. Doch auch weitere Parallelen ziehen die Eisenbahnfreunde zwischen Bahn und Post. So wurde das Telegrafenwesen, der Vorläufer der heutigen Telekommunikation, einst von der Eisenbahn entwickelt, um einen sicheren Bahnbetrieb durch gute Verständigung zu gewährleisten. Später nutzte die Post die Telegrafenleitungen entlang der Bahnstrecken mit. Und natürlich leitet sich auch die Gestaltung der ersten Eisenbahnwagen ganz schlicht von der Form und Gestaltung der Postkutschen ab. Die Ausstellung und die Museumsbahn können interessierte Besucher an beiden Tagen zwischen 10 Uhr und 18 Uhr besuchen. Mit Kaffee und Kuchen ist für eine kleine Stärkung gesorgt.
Mit einem mehrtägigen Arbeitseinsatz haben die Schüler der Abgangsklassen der „Schule am Taurastein“ in Burgstädt die Museumsbahner der Chemnitztalbahn unterstützt. Am Bahnhof Schweizerthal-Diethensdorf wurde ein neuer Bahnsteig errichtet, um mit dem Zustieg an der Unteren Hauptstraße näher an den Ort „heranzurücken“. Am neuen Standort fällt der Haltepunkt der Musemsbahn im Chemnitztal, der auch noch mit Stationsschild und Fahrplantafel ausgestattet wird, viel mehr in den Blick als am alten Standort. Ganz nebenbei verringert sich auch der Fußweg zum nahen Wasserkraftwerk, welches ebenfalls als Ausflugsziel für Fahrgäste dient.
Für die am Bahnhof Markersdorf-Taura angebrachte sächsische „Nasenuhr“ verfügen die Eisenbahnfreunde Chemnitztal e.V. seit Ende April über authentische Ziergitter. Diese geschwungenen Gussteile sind im Frühjahr von der Firma Trompetter-Guss in Chemnitz neu angefertigt worden. Das dortige Werksgelände hatte einst über einen Anschluss an die Chemnitztalbahn verfügt und viele Jahrzehnte von der Eisenbahn profitiert. Deshalb war es dem Geschäftsführer des Unternehmens eine Freude, nun seinerseits den Eisenbahnfreunden zu helfen. Als Vorlage für den Abguss diente eine baugleiche Uhr des Windbergbahnvereins, der sein Original leihweise zur Verfügung gestellt hatte.
Die Bahnhofsuhr von Markersdorf-Taura hängt übrigens derzeit unverändert ohne Ziergitter am Empfangsgebäude. Im Zuge des voraussichtlich im kommenden Jahr startenden Rückbaus der Fassade in den Ursprungszustand von 1902 wird die Uhr abgenommen, ergänzt und erst dann vervollständigt sowie an ihrem historisch korrektem Ort aufgehängt.
Aktuelle Informationen sind auch auf der Internetseite www.chemnitztalbahn.de abrufbar.
11.08.2013