Editorial
Liebe Preß´-Kurier-Leser,
eigentlich ist das zweite Heft des Jahres Anfang April in den vergangenen Jahren immer voller Frühlingsimpressionen und mit Berichten über zahlreiche Aktivitäten im Freien gefüllt gewesen. Doch selbst zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe hat der Winter das Land noch fest im Griff – und der Ausblick lässt noch keine Auswirkungen von Frühling im Land erahnen. Das Osterfest in Weiß ist zwar nun keine absolute Sensation, aber eine derartig anhaltend kalte Witterung hat sicherlich viele Menschen vom Ausflug und Besuch der Veranstaltungen bei Museumseisenbahnen und Eisenbahnmuseen abgehalten.
Seit ihrer feierlichen Indienststellung am 4. Juli 2009 hatte die I K Nr. 54 über 1360 Tage dank engagierter Arbeit des Betreuungsteams bei der Preßnitztalbahn betriebssicher und zuverlässig ihren Dienst getan. Am Karsamstag 2013 endete diese Serie beim Einsatz zwischen Oschatz und Mügeln mit einem Triebwerksschaden, der den bis Ostermontag vorgesehenen Betrieb auf der Döllnitzbahn und den folgenden zusätzlichen Verkehr auf der Weißeritztalbahn leider obsolet werden ließ. Zwar gab es schnell diverse Vermutungen, doch die umfangreiche Ursachenanalyse zeigte einmal mehr, dass der Teufel im Detail stecken kann und die Ermüdung einer Presspassung des linken Treibzapfens den Ausschlag für den Schaden gegeben hat. Nun müssen Lösungen gefunden und umgesetzt werden, die diese Fehlerursache künftig ausschließen und die Zuverlässigkeit weiter verbessern.
Es bleibt trotz des geringen Alters des Fahrzeuges eine Konstruktion aus dem 19. Jahrhundert. Zwar wissen wir heute nicht mehr, wie oft damals ein derartiger Mangel aufgetreten ist (vielleicht war er auch einfach zu simpel oder zu häufig, als dass man es für würdig befand, viel Papier darüber zu beschreiben), doch diese Gattung stand erst am Anfang der Lokentwicklung und hat wohl auch wegen vieler an späteren Loktypen beseitigter Konstruktionsmängel die 1920er Jahre im Betriebsalltag in Sachsen nicht überstanden. Diesen Umstand sollte man nicht vergessen.
Der Winter wird nicht ewig anhalten, die kommenden Wochen bieten den Eisenbahnfreunden eine große Vielzahl an Veranstaltungen. Das „Himmelfahrt“-Wochenende bildet dabei einen Höhepunkt, zwingt es doch den Eisenbahnfreund, sich zu entscheiden. Die Freunde der Prignitzer Schmalspurbahn „Pollo“ feiern mit einem umfangreichen und eisenbahntechnisch interessanten Programm in einer Festwoche das 20. Jubiläum der Vereinsgründung. Rund 200 Kilometer nordöstlich steht das Bahnhofsfest in Putbus auf dem Programm, während der VSE in Schwarzenberg seine traditionellen Eisenbahntage veranstaltet. Diese Stichworte stellen nur einen kurzen Auszug dar, weitere Empfehlungen sind wie immer hier im Heft zu finden.
Aber wie immer kann es nur heißen: Egal wo Sie hingehen – nur durch den Besuch einer dieser Veranstaltungen und die Nutzung der Angebote helfen Sie den vor Ort Aktiven, ihr jeweiliges Projekt zu erhalten und auszubauen.
Glück Auf
07.04.2013