VSE-Nachrichten
Aktuelles vom Eisenbahnmuseum Schwarzenberg und von Sonderfahrten im August und September 2012
Kaiserstadt Bamberg
Am Sonnabend, dem 25. August 2012, ging der Museumszug des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde e. V. auf große Fahrt. Vom erzgebirgischen Schwarzenberg und Aue über Zwickau sowie den Vogtlandstädten Reichenbach und Plauen reisten über 260 große und kleine Neugierige in die alte Kaiserstadt Bamberg. Vor dem historischen Zug kam diesmal eine moderne Diesellok der Baureihe ER20 des Reichenbacher Eisenbahnunternehmens IntEgro zum Einsatz. Das sächsische und fränkische Vogtland wurden flott durcheilt und über die fränkische Metropole Nürnberg schließlich der Zielbahnhof erreicht.
Vom Wasser aus konnte die über tausendjährige Stadt, deren Altstadt 1993 als zwölftes Denkmal in Deutschland in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde, besichtigt werden. Schönstes Sommerwetter bot herrliche Ausblicke u. a. auf den viertürmigen Kaiserdom, den Michaelsberg, auf Klein-Venedig, die Fischerhäuser am Ufer der Regnitz sowie das Gelände der Landesgartenschau 2012. Nach der Schiffahrt bestand noch ausreichend Gelegenheit, die historische Altstadt mit ihren denkmalgeschützten Häusern und den verwinkelten Gassen zu erkunden sowie das bekannte Bamberger Bier zu verkosten. Die ebenfalls stattfindende Kirchweih bot zusätzliche Unterhaltungsmöglichkeiten für Groß und Klein. Mit vielen interessanten Eindrücken ausgestattet, traten die Fahrgäste am Abend die Heimreise im Museumszug an. Nicht wenige Gäste lobten erneut das Engagement der beteiligten Vereinsmitglieder und bedankten sich für die gute Organisation und einen reibungslosen Ablauf des Programms. Nicht vergessen werden soll, daß am gleichen Tag selbstverständlich das Eisenbahnmuseum Schwarzenberg geöffnet war und der Lokschuppenbereich sogar noch für zwei Geburtstagsgesellschaften zur Verfügung stand.
Geburtstagsfeiern im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg
Am 25. August 2012 herrschte im Eisenbahnmuseum Hochbetrieb und geschäftiges Treiben. Gleich zwei Geburtstagsgesellschaften mit einem Sonderzug hatten sich angemeldet: Eine Fahrt mit einer Lok der Baureihe 112 und den Museumsreisezugwagen kam aus Großsteinberg und eine zweite aus Schlettau mit einer LVT-Garnitur der BR 772. Dazu waren Führungen bestellt, weiterhin jeweils Mittagessen, Kaffeetrinken und Abendbrot mit Abendveranstaltung im Lokschuppen. Die Versorgung übernahmen, wie schon oft bewährt bei solcherlei Veranstaltungen, renommierte Firmen aus der Region. Die Kaffee-Gesellschaft hatte auch noch einen Clown bestellt, der besonders die Aufmerksamkeit der Kinder erregte. Die „Gaststätte“ wurde diesmal vor den aufgestellten Dampfloks im Bereich der Schuppengleise 7 bis 10 aufgebaut. Besonders am Abend schaffte das eine eindrucksvolle Atmosphäre, als stilechte Beleuchtung der Szene-Kneipe genügten die Loklaternen von 52 8183-7, 58 3049-2, 86 1049-5 und 94 2105-8. Erst nach 21.00 Uhr verließ der letzte Zug das Gelände des Eisenbahnmuseums. Alle Gäste zeigten sich sehr zufrieden, besondere Begeisterung erzeugte die anheimelnde Stimmung im Lokschuppen. Für die anwesenden Vereinsmitglieder war es sehr anstrengend, aber auch schön, zum Veranstaltungsende den Dank der Gäste entgegennehmen zu dürfen.
Fotofahrten mit 118 770-7 wurden abgesagt
Ralph Mildner und seine Helfer hatten sich wieder alle erdenkliche Mühe gegeben und ein anspruchsvolles Programm für Foto- und Filmfreunde auf die sprichwörtlichen Beine gestellt. Am Einzahlungsstichtag konnte jedoch nur eine Kostendeckung von ca. zwei Dritteln der veranschlagten Kosten verzeichnet werden. Eine Kürzung des Programms schied leider aus. Deshalb mußten sich Vorstand und Organisationsteam zur Absage der Veranstaltung entscheiden. Wahrscheinlich besteht an einer (kostenpflichtigen) Diesel-Foto-Veranstaltung noch zu wenig Interesse, außerdem kam es zu Terminüberschneidungen mit anderen Veranstaltungen. RM
Ausfall Sonderzugfahrt zur Thüringerwaldbahn
Ebenfalls ausfallen mußten der für den 22. September 2012 geplante Sonderzug von Schwarzenberg nach Gotha und die anschließende Fahrt mit der Thüringerwaldbahn zur Marienglashöhle. Auch hier deckte der Erlös der vorbestellten Plätze leider nicht die veranschlagten Kosten.
Musikfest Erzgebirge zu Gast im Lokschuppen Schwarzenberg
Es sollte etwas ganz Großes werden, das Musikfest Erzgebirge 2012 in der Region. Und es wurde auch etwas Besonderes am 22. September 2012 – sogar mit Eisenbahnbezug. Für ein Konzert der Reihe war vom Intendanten, Prof. Hans-Christoph Rademann (übrigens ein ehemaliger Schwarzenberger), der Lokschuppen in Schwarzenberg auserwählt worden. Dazu wünschte man sich (auf Anregung des VSE) noch einen Sonderzug.
Es erwies sich als besonders schwierig, die Interessen der (selbstverständlich eisenbahnfernen) Künstler, des Vereins und des Eisenbahnbetriebes unter einen Hut zu bringen. Als es eine längere Diskussion über die zu erwartenden Kosten gab, wollte der Veranstalter auch schnell noch ein paar „Helfer“ zusätzlich stellen. Die anschließende Frage des VSE, ob sie dazu auch Lokführer, Zugführer, Schrankenposten und Fahrdienstleiter hätten, mußte leider verneint werden. So lag (wie erwartet) hier die Hauptlast beim VSE. Nicht einfach war es auch, die zusätzlichen Rangierarbeiten (Lokschuppen beräumen) vor und nach dem Konzert abzustimmen. Das Fahrkarten- und Reservierungsmanagement des Bestellers erwies sich auch als verbesserungswürdig, es mußten bei der Fahrt mit dem LVT von Annaberg-Buchholz etliche der Konzertbesucher mit Stehplätzen vorlieb nehmen. Aufgrund guter Beziehungen zum Verein konnte z. B. die Schwarzenberger Oberbürgermeisterin noch am Fahrtag früh eine Platzreservierung ergattern. Das Publikum im Zug war bunt gemischt, auch viele ausländische Kunstinteressierte fuhren erstmals auf der Strecke der Aussichtsbahn mit. Der obligatorische Halt auf dem Markersbacher Viadukt wurde natürlich auch zelebriert: Mit ausgeschalteter Innenbeleuchtung ein besonderes Erlebnis in der Dämmerung hoch über den Dächern von Markersbach. Nach Einschätzung der diensttuenden VSE-Freunde wären sicher 90% der Musikfestgäste sonst nie in das Museum gekommen und viele HABEN nun auch die Absicht geäußert das Gelände bei Tag zu besichtigen. Das Konzert selbst war bemerkenswert, vier Nachwuchsbands interpretierten teilweise experimentell historische Musik. Als Gast weilte auch der Landrat des Erzgebirgskreises, Herr Frank Vogel, mit im Lokschuppen. Durchhalten war für alle Vereinsfreunde angesagt, denn nach Konzertende gab es ab 0.30 Uhr gleich Aufräum- und Abbauarbeiten, die sich bis gegen 06.00 Uhr morgens hinzogen, schließlich mußte bis zur sonntäglichen Museumsöffnungszeit alles wieder an seinem gewohnten Platz stehen. Streßig, aber gut und eine Werbung für Verein und Museum – das ist das Fazit. Und etwas Geld kam natürlich auch in die Vereinskasse.
Restaurierung des Talbot-Wagens schreitet voran
Die Arbeiten fanden in den Sommermonaten mit dem Teilabbruch des Blechtrichters ihre Fortführung. An diesem hatte der Zahn der Zeit derart genagt, daß ein kompletter Neubau erfolgen muß. Das Grundgerüst erwies sich als erstaunlich langlebig und kann nach einer gründlichen Entrostung und einem Neuanstrich weiter genutzt werden. In der Priorität der Vereinsaufgaben stehen die Arbeiten am Talbot-Wagen jedoch weit hinten an. Je nach verfügbarer Zeit der Arbeitsgruppe und dem Vorrang anderer Aufgaben gehen sie weiter, werden jedoch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.
Veranstaltungshinweise
- Oktober: Saisonabschlußfahrt „Altenburger Bierexpreß“, Dampfzugfahrt von Schwarzenberg über Aue und Zwickau in die Brauerei Altenburg, Führung, Imbiß und Verkostung inkl., Schwarzenberg ab/an 9.25 Uhr/17.45 Uhr, Erw. 48,- EUR, Kinder (6 – 14 Jahre) 26,- EUR und Familien (2 Erw + 2 Kinder) 144,- EUR
- Dezember: Nikolaus- und Lichterfahrten nach Schlettau, Dampfzug 1: Schwarzenberg ab/an 13.10 Uhr/15.45 Uhr, Dampfzug 2: Schwarzenberg ab/an 18.20 Uhr/20.45 Uhr, Erw. 19,- EUR, Kinder (6 – 14 Jahre) 14,- EUR und Familien (2 Erw + 2 Kinder) 57,- EUR
Informationen und Kartenbestellung unter: VSE e. V. Arbeitsgruppe Sonderfahrten c/o Herr Olaf Gläser Mittelstraße 6 09113 Chemnitz
Tel.: 0371/3302696, Fax: 0371/3159931 E-Mail: fahrkarten@vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de www.vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de
Spendenaufruf „Fahrwerk 50 3616“
Seit ihrer letzten Hauptuntersuchung im Jahre 2009 ist unsere 50 3616 mit ein paar reparaturbedingten Unterbrechungen wieder vor unserem Museumszug im Einsatz. Nun ist sie mit über 70 Jahren doch nicht mehr ganz so taufrisch – und einige kleine und größere Wehwehchen des Bewegungsapparates plagen die ältere Dame seit den letzten Jahren zum Teil ganz schön … Im Rahmen einer ohnehin gesetzlich notwendigen Fahrwerksuntersuchung im Jahr 2014 möchten wir diese „altersbedingten Krankheiten“ gerne heilen bzw. lindern, damit 50 3616 auch noch in ihrem 80. Lebensjahr rüstig über Sachsens Schienen dampfen kann. Da die aus Sonderzugfahrten erzielten Einnahmen für deren Finanzierung bei weitem nicht ausreichen werden, würden wir uns über Ihre Spende zur Durchführung der notwendigen „Reha-Kur“ sehr freuen. Bankverbindung:
Volksbank Erzgebirge e.G., Konto: 126 138 06, BLZ: 870 960 34 Kennwort: „Fahrwerk 50 3616“ IBAN: DE 968 709 603 400 126 138 06, BIC: GENODEFIANA Für Spenden ab 100 € erhalten Sie eine Spendenquittung als Nachweis für das Finanzamt. Der endgültige Spendenstand unserer vorigen Spendenaktion zur Unterstützung der Hauptuntersuchung des historischen Speisewagens: ca. 8500 € Wir möchten uns nochmals recht herzlich bei allen Spendern bedanken!
08.10.2012