Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Parkeisenbahn Wuhlheide
Die BPE erhielt vor längerer Zeit finanzielle Mittel aus dem „Topf“ der aufgefundenen „Parteienmittel Ost“. Damit wurden mehrere Projekte verwirklicht:
- die Vollsanierung des Empfangsgebäudes Eichgestell,
- die Oberbausanierung Hauptbahnhof (FEZ) – Badesee (1,3 km).
- die Beschaffung einer Neubaulokomotive,
- die Beschaffung einer 20-t-Hubanlage für die Eisenbahnfahrzeuge.
Bei der Oberbausanierung – von Oktober 2011 bis März 2012 – erfolgte der Einbau von Betonschwellen mit Schienen des Profils S33 in Schotter. Die Hubanlage wurde im Dezember 2011 von der Fa. „Hywema“ geliefert. Mit viel Aufwand wurden die in den Abmaßen kleinste dort je gebaute Hubanlage mit vier 5-Tonnen-Hebern und besondere Lastaufnahmen und Traversen für die BPE entwickelt, die auf die Fahrzeuge und Hallen in Berlin abgestimmt sind.
Für die Neubaulok gab es eine Ausschreibung mit umfangreichem Lastenheft. Das einzige Angebot gab anschließend die Fa. Schöma ab. In Zusammenarbeit mit der BPE entwickelte das Unternehmen die neue Parkbahnlok, der als Muster die Lok 6006 der Chemnitzer Parkeisenbahn diente. Die neue Diesellokomotive wurde Anfang Mai an die BPE ausgeliefert. Bereits die ersten Probefahrten bestätigten, daß das Konzept gut umgesetzt wurde. Das Ziel, die als 199 105 in den Bestand eingereihte Lok zum Kinderfest am 2. Juni (Kindertag) im Freizeit und Erholungszentrum Wuhlheide in Betrieb zu nehmen, wurden geschafft. Der Einbau eines großen Motors war nötig, um alle bei der BPE benötigten Nebenbetriebe wie größerer Luftverdichter für die Knorrbremse und zwei Lichtmaschinen (jeweils für die Lok- und die Wagen-Stromversorgung) betreiben zu können. Das Wandlergetriebe hat drei Gänge.
Technische Daten 199 105:
- Typ CFL 60
- Bauart B-dh (dieselhydraulisch)
- 130-PS-Motor von Fa. Deutz
- Bremsbauart Kdi
- LüP 6,64 m,
- Lokgewicht 13 t, Bremsgewicht 11,2 t
- Höchstgeschwindigkeit 20 km/h elektronisch geregelt
Die Lok reizt das Lichtraumprofil weitgehend aus, auffallend ist der besonders großzügige Endführerstand. In diesem Führerhaus können auch große Lokführer auf dieser kleinen Spur bequem stehen. Die großen Fensterflächen bieten eine hervorragende Streckensicht. Da die Lok gleichermaßen in beiden Richtungen fahrend eingesetzt wird, sollte der Triebfahrzeugführer einen ergonomisch günstigen Arbeitsplatz erhalten. So ist je Fahrtrichtung ein Fahrpult vorhanden, wodurch es auch zu den diagonal liegenden Türen kam. Zur Sicherheitseinrichtung gehört eine SiFa. Im Rangierbetrieb kann die Lokomotive mit einer Funk-Fernsteuerung bedient werden. Am Führerstandsende gibt es eine Steckdose für eine Steuerleitung. Damit wäre es künftig auch möglich, die Lokomotive von einem Steuerwagen aus zu fahren. Als zweite Lok erhielt 199 105 die neue Parkbahnkupplung Bauart Wuhlheide. Diese wurde von der MaLoWa-Bahnwerkstatt gebaut. Mit der Kupplung können alle Kupplungssysteme der BPE ohne Adaptierung gekuppelt werden.
Bei den Wagen ist gegenwärtig der 6310 (ex Nauen) zur HU zerlegt. Der Wagenkasten des ehemals Wustermarker Wagens wurde nun im Bw aufgestellt. Der Salonwagen wartet weiterhin auf eine HU. Die übrigen Wagen stehen dem Betrieb zur Verfügung. Die Loks 199 102 und 199 103 sowie Lowa 44 „Klaus“ und „Luise Las“ sind einsatzfähig. Die Dampflok „Merapi“ ist im Zusammenbau. Die Brigadelok 1138 wartet auf den Abschluß letzter Arbeiten. Hier stehen MaLoWa und BPE nunmehr im Wettbewerb, welche Lok zuerst fertig wird.
11.06.2012