IG Weißeritztalbahn e.V. - 4. Schmalspurfestival am 14./15. Juli

SDG, VVO und IG Weißeritztalbahn e. V. laden am Wochenende 14./15. Juli zum 4. Schmalspurbahnfestival entlang der Weißeritztalbahn ein. Es verkehren zusätzliche Sonderzüge, wofür der Radebeuler Traditionszug und z. B. 99 1608-1 eingeplant sind. Im Bahnhof Freital-Hainsberg werden voraussichtlich an beiden Tagen Führerstandsmitfahrten angeboten.

Im April 2012 jährte sich im Weißeritztal eine in Sachsen einmalige Umtrassierung: Im Rahmen des 1909 begonnenen Baus der Talsperre Malter wurde es notwendig, die Schmalspurbahn von der Sohle des Tals der Roten Weißeritz an den östlichen Berghang zu verlegen. Hinter dem Bahnhof Spechtritz ließen die K.Sächs.Sts.E.B. deshalb eine neue Trasse anlegen, um die knapp 5 km lange Steigung bis oberhalb der Staumauer zu bewältigen. Der so entstandene Rampenabschnitt weist eine kontinuierliche Steigung auf, wozu viele Felsbereiche zuvor abgetragen worden waren. Dabei entstanden die Bahnhöfe Seifersdorf und Malter neu. Unterhalb der Ratsmühle mündete die Neubautrasse in das bestehende Gleis von 1882. Die alte Trasse blieb zur Anlieferung von Baumaterialien für den Talsperrenbau noch bis 1912 in Betrieb. Zwischen Seifersdorf und der Staumauer ist sie bis heute als Wanderweg erhalten. Auf diesem Abschnitt befindet sich neben der ehemaligen Kreuzung mit der Seifersdorfer Ortsstraße die älteste Stampfbetonbrücke Deutschlands, die einen kleinen Mühlgraben überbrückt. Die Eröffnung der neu gebauten Trasse fand am 24. April 1912 statt.

Vom 12. bis 15. April 2012 wurde an dieses Ereignis mit Sonderfahrten und Ausstellungen in Seifersdorf und Malter erinnert. 99 1608-1 pendelte aus diesem Anlaß zwei Mal mit der Altbauwagengarnitur über die Jubiläumsstrecke. Für diesen Sonderzugverkehr war von SDG, VVO und IG Weißeritztalbahn e.V. ursprünglich die Premiere der I K Nr. 54 auf der Weißeritztalbahn vorgesehen. Aus Kostengründen wurde dieser I K-Einsatz kurzfristig abgesagt.

Während der vier Festtage zeigten Mitglieder der IGW im Güterschuppen des Bahnhofs Seifersdorf eine Foto- und Posterausstellung. In der großen Schalterhalle des Bahnhofs Malter drehten Echtdampfmodelle sächsischer Schmalspurlokomotiven von IGW-Mitglied Jörg Nickl viele Dutzend Runden. Dabei zogen sie sowohl schmalspurige als auch aufgebockte regelspurige Modellgüterwagen. Im Vorfeld dieses Jubiläums brachten die Mitglieder der AG Seifersdorf der IGW die seit mehreren Jahren fehlenden, nun aber nachgefertigten Stationsschilder am Güterschuppen wieder an. Außerdem erhielt die Laderampe des Schuppens eine neue Holztreppe und ein Kettengeländer. Zum Fest wurden das EG und der Güterschuppen mit Girlanden geschmückt. Die Arbeiten am Bahnhof Seifersdorf sind damit übrigens fast abgeschlossen. Offen sind lediglich noch diverse Kleinarbeiten wie die Erneuerung verschiedener Fensterkreuze sowie die Entwässerung an Gleis 1. Indes ist Presseveröffentlichungen zu entnehmen, daß ein Beginn des Wiederaufbaus zwischen Dippoldiswalde – Kurort Kipsdorf in diesem Jahr ausgeschlossen sei – und selbst über die Modalitäten eines Baubeginns 2013 werde inzwischen kontrovers diskutiert …

Michael Voigt André Marks

11.06.2012