Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
IV K Nr. 145 wieder in Sachsen
Am 24. Juli kehrte die IV K 145 (99 555) des IV Zittauer Schmalspurbahnen von der Hauptuntersuchung bei der MaLoWa aus Benndorf zurück. Dort wurde die Lok, nach über 25jähriger Abstellzeit unter anderem im thüringischen Söllmnitz, einer intensiven Aufarbeitung unterzogen. Um den anspruchsvollen Terminplan der vorgesehenen Fertigstellung halten zu können, wurden durch Uwe Jachmann als verantwortlichen Projektleiter zahlreiche Baugruppen und Teile an weitere Lieferanten zur Bearbeitung übergeben. Die Wasserkästen wurden so zum Beispiel in der Werkstatt der Firma Metallbau Schreiter in Steinbach –direkt am Gleisende der Preßnitztalbahn – gefertigt. Durch regelmäßige Betreuung des Fahrzeuges vor Ort in Benndorf konnte die Einhaltung des gesetzten Zieles erreicht werden, obwohl durch zahlreiche „Rückbauten“ an der Lok zusätzliche Anforderungen entstanden. Durch die Beschaffung von zwei originalen Friedmann-Injektoren, einem Speisedom auf dem Langkessel hinter dem Schornstein und „Altbau-Führerhaus“ kann die Lok jetzt bedenkenlos als beste Näherung an die originale „Altbau-Ausführung“ der IV K bezeichnet werden. Direkt nach ihrer Ankunft in Zittau-Vorstadt begannen die Probefahrten mit der Lok auf der Strecke. Diese dienten in besonderem Maße auch, das dafür vorgesehene Personal der SOEG auf diesem Fahrzeug zu schulen, da längere Zeit keine Lok dieser Gattung mehr auf den Zittauer Schmalspurbahnen stationiert war. Die in den letzten Jahren gelegentlich anwesenden Gastlokomotiven, zuletzt im Jahr 2007 die 99 1590-1 der Preßnitztalbahn, wurden vom Personal der Lokeigentümer bedient. Bis zum 30. Juli war 99 555 mit „Schleier“ auf der Strecke zu beobachten, sollten die ersten „richtigen“ Fotos der neuen Lok doch auch erst mit der Einweihung am 31. Juli möglich werden.
Nach einigen Probe- und Personalschulungsfahrten wurde die Lok offiziell am 31. Juli – zum Auftakt der Veranstaltung „HistorikMobil 2009“ – eingeweiht. Die IV K ist für mehrere Jahre an die SOEG verliehen. Die Aufarbeitung wurde auch von dieser finanziert.
Passend zur nun im Stil der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen lackierten und als Nr. 145 bezeichneten Lok mit Baujahr 1908 wurden die ebenfalls vereinseigenen Wagen 970-403 und 974-112 entsprechend in die Epoche I umlackiert. Am Einheitswagen 970-454 erfolgte im Juli durch die BMS GmbH die aufwendige Reparatur der Längsträger. Nun kann der Neuaufbau des Wagenkastens beginnen, bei der der Verein auf zahlreiche Spenden angewiesen ist. Aus diesem Grund wurde die Spendenaktion „Zu schade für den Schrott! Hauptuntersuchung 970-454“ gestartet. Im Empfangsgebäude des Bf Bertsdorf konnten die Räume der Übernachtungsmöglichkeit im ersten Stock des EG noch rechtzeitig vor dem Festival fertiggestellt werden. In der Endphase gaben sich die Handwerker und Vereinsmitglieder praktisch gegenseitig die Klinke in die Hand, um alle Arbeiten zu erledigen. Die Übernachtungsmöglichkeit ist im Stil einer Ferienwohnung eingerichtet und soll in Zukunft auswärtigen Vereinsmitgliedern oder Eisenbahnfreunden die Möglichkeit einer Unterkunft bieten. Weitere Informationen zum Verein und zur Spendenaktion für den Einheitswagen 970-454 sind unter www.zoje.de abrufbar.
09.08.2009