Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Weißeritztalbahn
Anfang März 2016 begannen verschiedene Unternehmen im Auftrag der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) zwischen Dippoldiswalde und Kurort Kipsdorf mit dem Wiederaufbau des vom Augusthochwasser 2002 zerstörten oberen Abschnittes der Weißeritztalbahn. Nach der öffentlichen Ausschreibung bekamen dafür die Firmen Hentschke Bau aus Bautzen, Sersa aus Dresden und Gleisbau Bautzen den Zuschlag. Am Bahnhof Kipsdorf wird aktuell die Stützmauer zur B 170 bis zum Stellwerk erneuert, dazu ist die Bundesstraße auf der Gleisseite halbseitig gesperrt. Die Gleisanlage im Bahnhof ist talseitig einschließlich der Einfahrtsweiche am Stellwerk abgebaut. Das bisher noch vorhandene Streckengleis in Richtung Dippoldiswalde wird ebenfalls erneuert.
In Kipsdorf hat zugleich die Sanierung des Lokschuppens begonnen. Dort arbeiten die Holzbauer und Dachdecker am Gebäude. Die beiden Gleise im Vorfeld des Lokschuppens haben die Firmen im Auftrage der SDG zurückgebaut. Bei einem Arbeitseinsatz der IG Weißeritztalbahn e. V. vor sieben Jahren hatten die Eisenbahnfreunde im Vorfeld des Lokschuppens deutliche Erdabsenkungen festgestellt. Daher muss an dieser Stelle das Gleisfeld verdichtet und verfestigt werden. Die Trasse des neben dem Lokschuppen talwärts führenden Streckengleises – vor wenigen Wochen noch unbegehbar, da die Natur diese Fläche zurückerobert hatte – ist nunmehr freigelegt. Wo es noch Altschotter gibt, soll er entfernt werden. Dies geschieht bereits auf dem Abschnitt der Weißeritztalbahn neben der B170 in Richtung Schmiedeberg, auf dem das Hochwasser das Planum teils völlig zerstört hatte. Dort entsteht ein neuer Untergrund für die Gleise.
An der beim Hochwasser zerstörten Weißeritzbrücke vor dem Haltepunkt Buschmühle wird noch nicht gearbeitet, allerdings wurden die Gleise dorthin entfernt, damit die Baufahrzeuge Zugang bekommen. Zwischen dem Hp. Buschmühle und Schmiedeberg wird noch nicht am Streckengleis gearbeitet. Doch in Schmiedeberg werden derzeit die Bahnhofsgleise saniert. Zwischen Schmiedeberg und Ulberndorf wird derzeit nicht gebaut. Der sanierte Brückenüberbau für die Überquerung der Weißeritz in Obercarsdorf liegt einsatzbereit auf dem Bahnhofsareal in Obercarsdorf. Ursprünglich diente diese Brücke an der Ratsmühle in Dippoldiswalde; im Zuge des Wiederaufbaus im unteren Abschnitt wurde sie jedoch in Obercarsdorf abgelegt. Nun soll sie hier zum Einbau kommen. In der Ortslage von Ulberndorf wird aktuell das Gleisplanum wiederhergestellt. Das ist hier etwas aufwändiger, da sich bei Bauarbeiten an der B170 auf mehreren Abschnitten eine Umgehungsstraße befand. Gegenüber dem Ärztehaus in Ulberndorf sind die Arbeiten zum Neubau der Strecke im Gange. Die Trasse wird hier die Bundesstraße kreuzen und auf der anderen Straßenseite Richtung Dippoldiswalde führen. Der Bau des erforderlichen Bahnübergangs hat noch nicht begonnen. Der anschließende Abschnitt in Richtung Dippoldiswalde wird bis über die Weißeritzbrücke ein kompletter Neubau, da die Strecke ursprünglich weiter östlich der Bundesstraße verlief. Es ist vorgesehen, den Gleisbau bis zum September 2016 zu vollenden. Über den Baufortschritt informiert zum Beispiel die IG Weißeritztalbahn e. V. auf den Websites www.aufbau.weisseritztalbahn.de.
11.04.2016