Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Museumsfeldbahn Leipzig-Lindenau
Die Mitglieder des Vereins „Museumsfeldbahn Leipzig-Lindenau e.V.“ haben im vorigen Jahr die Gleise bis zu ihrem ehemaligen Endpunkt „Schönauer Lachen“ wieder in Betrieb genommen. Aufgrund des Neubaus einer Straßenbrücke über die 800-mm-Feldbahn war zuvor der Abschnitt Schwarzer Weg – Schönauer Lachen eineinhalb Jahre lang nicht befahrbar. Nach Fertigstellung der „Lyoner Brücke“ legten die Vereinsmitglieder nicht nur unter der Brücke 180 m neue Gleise, sondern sie erneuerten auch den Oberbau bis zum Endpunkt ihrer Strecke. Auf dem Gelände des Museums begann im September 2011 der Bau einer Fahrzeughalle. Im November 2012 war die Montage des Daches und der Seitenwände des ersten Hallenschiffes abgeschlossen Auf den drei überdachten Gleisen sollen zukünftig einmal die bislang im Freien stehenden Lokomotiven und Wagen Platz finden.
Die Museumsfeldbahn Leipzig-Lindenau ist die einzige 800-mm-Museumsbahn in Deutschland. Für den Fahrbetrieb stehen elf Diesellokomotiven zur Verfügung. Die Hauptlast tragen dabei die LKM-Loks vom Typ Ns3. Als nicht betriebsfähiges Ausstellungsstück ist außerdem eine Dampflokomotive vorhanden. Dabei handelt es sich um eine 1928 von Hanomag unter der Fabriknummer 10664 gebaute Bn2t vom Typ GMH. Die 80 PS starke Maschine war bis 1971 für die Klöckner-Werke AG in Georgsmarienhütte als Lok 3 im Einsatz. 1972 stellte sie ein Schrotthändler in Vechta sicher, von 1981 bis 1993 war sie vor der Hanomag-Hauptverwaltung in Hannover als Denkmal aufgestellt bzw. in einer Werkhalle hinterstellt. Seitdem befindet sie sich in Leipzig-Lindenau.
Die betriebsfähige Aufarbeitung von Lok Nr. 6 (eine Diesellok vom Jung-Typ EL110) setzen die Aktiven des Feldbahnvereins nach langer Unterbrechung fort. So haben sie im Vorjahr eine neue Rückwand angefertigt und montiert sowie die komplette Lok (Jung 1948/11357) lackiert. Die Arbeiten an Motor und Getriebe machen Fortschritte. Der vierachsige Sommerwagen Nr. 20 erhielt im Herbst 2012 einen neuen Anstrich. Diesen Wagen mit Dach, aber offenen Seitenwänden haben die Museumsfeldbahner in den neunziger Jahren aus dem Kasten des einst im Netz Dahme eingesetzten 750-mm-Gepäckwagens 974-001 gebaut. Der auf dem Rahmen des einst vierachsigen sächsischen Oberlichtwagens 970-204 entstandene Aussichtswagen Nr. 21 erhielt 2012 auf der Wetterseite eine neue Holzverkleidung. Weiterhin erneuerten die Vereinsmitglieder die Sitzbänke und den Handlauf. Im Rahmen dieser Arbeiten strichen sie alle Holzteile neu.
Am Güterwagen-Kasten Nr. 24 (ex sächsischer Einheits-GGw 97-12-56, Bautzen 1932) hat im Sommer 2012 die Erneuerung des Außenanstrichs begonnen. Bereits neu ist das Holz einer seiner Schiebetüren. Für das erste Halbjahr 2013 sind folgende öffentliche Fahrtage geplant: am 30. März von 12 bis 16 Uhr sowie am 31. März von 10 bis 16 Uhr als Osterfahrtage; am 5. Mai von 10 bis 17 Uhr: Frühjahrsfahrten mit Bahnhofsfest einschließlich Fahrzeugparaden und Schaubaggern; am 2. Juni von 10 bis 17 Uhr als Kinderfahrtag mit Draisinenfahrten, Such-, Find- und Ratetour.
09.02.2013