Editorial
Liebe Preß´-Kurier-Leser,
im ersten Halbjahr dieses Jahres berichteten wir in den Ausgaben des PK über das verstärkte Interesse der Abgeordneten des Sächsischen Landtages an der Zukunftsfähigkeit der Schmalspurbahnen. Immerhin hatte die Koalitionsregierung dieses Thema ja sogar in ihr Regierungsprogramm aufgenommen, worüber hier verschiedentlich berichtet wurde. Der entsprechende Auftrag an das Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit wurde von Mai bis September, auch unter Einbeziehung der Betroffenen, durch die Verwaltung und externe Berater bearbeitet. Mitte Oktober ging dem Landtag ein erstes Ergebnispapier zu.
Die Erkenntnisse daraus sind, zumindest für die Insider der Materie, nicht neu.
Wichtig wäre, daß die Beschäftigung mit dem Thema auf der parlamentarischen Ebene von Dauer wäre. Mit der Bereitstellung eines separaten Haushaltspostens für die „…Unterstützung bei Instandhaltung und Wartung von Fahrzeugen und Netzinfrastruktur aller Schmalspurbahnen…“ in Sachsen im Landeshaushalt für die Jahre 2013 und 2014 verbindet sich zumindest eine berechtigte Hoffnung auf eine entsprechende Position.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, zumindest bei der Weißeritztalbahn mag man ja den Glauben daran auch nicht verlieren, daß manche Mühlen einfach nur sehr langsam mahlen. Nichts desto trotz fehlt es nach wie vor an einem Betriebskonzept, das dem Abschnitt zwischen Dippoldiswalde und Kurort Kipsdorf mehr Verkehr als nur gelegentliche Alibizugleistungen zugesteht.
Wenn man die Zeit des Jahreswechsels üblicherweise für ein Resümee nutzt, dann ist für 2012 sicherlich die Erkenntnis angebracht, daß zahlreiche Anbieter von Eisenbahnverkehr – egal ob touristisch oder im öffentlichen Personennahverkehr – inzwischen erkannt haben und dies auch praktisch umsetzen, daß es eine Zusammenarbeit mit vermeintlichen Konkurrenten und regionalen Partnern geben muß. Die DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen ist dafür ein gutes Beispiel, sie steht aber gleichwohl noch immer am Anfang einer Entwicklung, das Marketing auf das Heranholen von Besuchern zu fokussieren und im Land dann „nur“ eine Orientierungshilfe im reichhaltigen Angebot zu geben.
Über viele Projekte, voranbringende Ergebnisse und Vorhaben haben wir in diesem Jahr wieder hier in unserer Zeitschrift „von Eisenbahnfreunden für Eisenbahnfreunde“ berichtet. Das wollen wir selbstverständlich fortsetzen.
Ich möchte mich bei allen Lesern des „Preß’-Kuriers“, bei allen Foto- und Informationsbeitragenden und den Mitstreitern in der Redaktion ganz herzlich bedanken und eine erholsame Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr wünschen.
Glück Auf
09.12.2012