Medienschau
Neue Mitglieder in der MDR-Führungsmannschaft
Am 27. September bestätigte der MDR-Rundfunkrat die Vorschläge für vorgesehene Personalveränderungen im MDR-Direktorium. Der bisher für den Programmbereich Familien- und Tagesprogramm zuständige Sandro Viroli wird per 1. Oktober kommenden Jahres neuer Direktor des Landesfunkhauses in Sachsen, der bisherige Leiter der Sportredaktion des MDR-Fernsehens, Wolf-Dieter Jacobi, wird zum gleichen Termin neuer Fernsehdirektor. Über die Neubesetzung des Chefredakteurpostens entscheidet der Intendant direkt in eigener Verantwortung. Welche Auswirkungen diese Personalentscheidungen auf die Berichterstattung über das umfangreiche tourismusrelevante Eisenbahnangebot im Heimatsendegebiet des MDR haben wird, ist noch nicht einzuschätzen. Während Herr Viroli mit Sendungen wie „Auf kleiner Spur“ und „Auf schmaler Spur“ bereits (in leider nur homöopathischer Dosis) die Interessenlage von Eisenbahnfreunden unter den Zuschauern bediente, ist bei Herrn Jacobi noch keine „Eisenbahnaffinität“ bekannt geworden. Einen wesentlichen Vorteil haben die Neubesetzungen aber auf jeden Fall: Sie sind durch ihre bisherige Arbeit „näher am Zuschauer“, als die bisherigen Amtsinhaber.
Wünschen wir den Neuen im Direktorium bei der Vorbereitung ihrer Amtsübernahme, bei der Neugestaltung von Programmschwerpunkten und -inhalten ein gutes Händchen − wir werden die Entwicklung im Auge behalten.
Auf kleiner Flamme
Anfang September war der MDR mal wieder „Auf schmaler Spur“ unterwegs, das zweite Mal in diesem Jahr, was eher Sparflamme bedeutet. Vom 6. bis 10. September gab es wieder fünfminütige Einspieler im Nachmittagsprogramm zu sehen, die Lößnitzgrundbahn bildete den Kern der Kurzbeiträge, die natürlich wieder allerhand touristische Sehenswürdigkeiten und Attraktionen entlang der Strecke mit vorstellten. Im Rahmen der „Mehrfachverwertung“ wurden ein halbstündiger moderierter Zusammenschnitt der Beiträge wieder einmal zur traditionellen Eisenbahnsendezeit am Freitag, dem 17. September, um 15.30 ausgestrahlt.
Warum der MDR mit diesem Produktionsstil nur auf kleiner Flamme kocht, bleibt weiterhin unverständlich. Boten sich doch auch in den zurückliegenden Monaten seit der Erstauflage zum Pfingstfest 2010 bei der Preßnitztalbahn genügend Themen an, über die Eisenbahn und die jeweilige Tourismusregion zu berichten.
Auch die Berichte über die Lößnitzgrundbahn werden zahlreiche Fernsehzuschauer inspiriert haben, dem „Lößnitzdackel“ einen Besuch abzustatten - nötig hätten diese „Wirtschaftsförderung“ viele Regionen. Am 31. Oktober wird der MDR in der „Langen Nacht der Eisenbahn“ hoffentlich diesen Aspekt aufgreifen, es sind auch aktuelle Beiträge vorgesehen.
Nagelprobe „Benefiz Historik Mobil“
Zu einer besonderen Nagelprobe wird die Veranstaltung „Benefiz Historik Mobil“ vom 15. bis 17. Oktober für den MDR werden. Denn weder die Veranstaltung im August noch die für die Veranstalter verheerenden Auswirkungen der Wassermassen waren dem MDR eine Berichterstattung wert. Heimatsender zu sein definiert sich offensichtlich anders. Die Veranstalter haben für die Abendveranstaltung am 16. Oktober neben dem Ministerpräsidenten auch Vertreter des MDR-Direktoriums persönlich eingeladen. Mal sehen, wie es mit einer Präsenz in Zittau aussieht - den Fragen zu ihrer Verantwortung für eine ausgewogene und regelmäßige Berichterstattung zum Tourismus und den Eisenbahnen werden sich die Geladenen wohl stellen müssen.
Auch eine ansprechende Berichterstattung in den Vortagen zur Veranstaltung würde dem großen ehrenamtlichen Engagement gebührend Rechnung tragen - das Verstehen wir zumindest unter Heimatverbundenheit und regionaler Kompetenz.
Kleine Episoden im Zusammenhang mit der Aktion „Rettet die Bahnzeit“ lassen die Hoffnung nicht schwinden, daß die Bemühungen letztendlich zum Erfolg führen werden. Wir brauchen nicht die Fernsehreihe „MDR-Bahnzeit“ retten − wir müssen für die regionalen Eisenbahnaktivitäten die notwendige Zeit im Fernsehen retten!
10.10.2010