Nachrichten von der Insel Rügen
Rügensche BäderBahn
Hauptsaison erfolgreich verlaufen
Bei der Rügenschen BäderBahn stellen die Sommermonate die am besten frequentierte Zeit des Jahres dar. Mit dem Drei-Zug-Betrieb und dem stündlichen Angebot zwischen den Ostseebädern Binz und Göhren konnte der Fahrgastansturm problemlos bewältigt werden, auch wenn öfter einige Züge ausgesprochen gut gefüllt waren.
Schlaglichter aus dem RüBB-Alltag
Über die gesamte Saison hinweg wurden regelmäßig die RüBB-Informationsflyer an Kurverwaltungen, Veranstalter, Hotels und Pensionen verteilt. Zeitweise konnte der Bedarf bei einigen Partnern kaum gedeckt werden, da das Interesse des Publikums stärker als angenommen war. Die drei Fahrkartenausgaben in Binz LB, Göhren und Putbus LB sowie die zusätzliche Fahrkartenverkaufsstelle in Sellin Ost waren bis in den September hinein sehr gut genutzt. Das Souvenir-Angebot konnte schrittweise erwei-tert werden, mittlerweile gibt es neben Postkarten auch verschiedene Artikel für Kinder sowie Tassen, Schnapskrüge und Untersetzer mit Motiven vom „Rasenden Roland“ für Erwachsene. Weitere Artikel sind für die Saison 2009 in Vorbereitung, eingebunden in ein gerade in Bearbeitung befindliches Souvenir-Konzept. Seit Anfang September boomten erwartungsgemäß die Gruppenreisen in den Zügen richtig, da viele Reiseveranstalter – egal ob Bus- oder Bahntouristik – ihre Reisetermine gerne in den Frühherbst legen. Allein im September gab es über 210 registrierte Gruppenanmeldungen, das sind immerhin sieben pro Tag! Das Verhältnis mit den Kunden ist nicht immer einfach, nicht alle Erwartungen an den „Dienstleister RüBB“ sind in jedem Einzelfall erfüllbar. Einige Reisende mochten sich nicht so recht daran gewöhnen, daß es im regulären Schienenpersonennahverkehr keine Fahrtunterbrechungen bei einer Gesamtrelation von maximal 24 Kilometern gibt. Auch die nicht vorhandenen öffentlichen Toiletten in Putbus und Sellin Ost sorgten für manchen Unmut, vor allem nach Ankunft voll besetzter Reisebusse. In die angelaufenen Planungen für die ansprechende Umgestaltung von Infrastrukturanlagen werden diese Erkenntnisse einbezogen. Verschiedene Hinweise und Anregungen sollen bereits im Rahmen der Vorbereitung für die kommende Saison aufgegriffen werden. Alles was die Information der Reisenden betrifft – angefangen vom Fahrplanaushang über die Tarif- und Beförderungsbedingungen bis hin zur leicht verständlich aufbereiteten Bewerbung von Kombitickets und Sonderangeboten – wird auf den Prüfstand gestellt. Auch die Beschilderung ist mancherorts verbesserungswürdig. In Putbus wurde am 2.10. im Einfahrtbereich ein vom Zug aus gut lesbares, zusätzliches Stationsschild aufgestellt. Bei Schild-Entwurf und -realisierung haben die in Posewald ansässigen „Wandergesellen“ maßgeblich mitgewirkt, dafür ein großes Dankeschön. Außerdem wurden die verschlissenen und teilweise auch defekten Holzschaukästen auf den Stationen Posewald, Seelvitz, Serams, Jagdschloß und Garftitz nach grundlegender Aufarbeitung wieder installiert und nach einheitlichen Regeln ausgestaltet.
Die Führerstandsmitfahrten wurden vom Publikum sehr gut angenommen, sie stellen ein echtes Highlight für Jung und Alt dar. Innerhalb der ersten zwei Monate machten mehr als 40 Rügen-Besucher von der neuen Möglichkeit Gebrauch. Auch die Spätfahrten wurden von den Fahrgästen vergleichsweise gut angenommen, wenngleich bei langfristigerer und gezielter Werbung der Bekanntheitsgrad des Angebotes sicherlich noch weiter erhöht werden kann.
Fahrzeugeinsatz auf der RüBB
Bis Ende September teilten sich die Lokomotiven 99 1773-3, 99 1784-0, 99 1787-3, 99 4801-9 und 99 4802-7 die Bespannung der drei Umläufe. Auch die Lok „Aquarius C“ war im August mehrfach im Zugdienst unterwegs. So fand beispielsweise am 31.8. in Zusammenarbeit mit dem Modellbahn-Club Saßnitz die diesjährige „Zuckertütenfahrt“ als erste Sonderfahrt für diesen Verein unter RüBB-Regie statt. Beide Partner wollen bei der Vermarktung des Traditionszuges künftig kooperieren und durch das gemeinsame Engagement dazu beitragen, daß auch die Liebhaber historischer Fahrten beim „Rasenden Roland“ auf ihre Kosten kommen.
Die RüBB-Lok 99 1782-4 befindet sich noch immer zur Ausführung einer kompletten Kessel- und Fahrwerksuntersuchung im Dampflokwerk Meiningen. Nach der vollständigen Demontage der Lok ergaben sich weitere Probleme durch den Zustand einzelner Teile, die zu einer deutlichen Ausweitung des Leistungsumfanges führten und damit auch mit einer weiteren Kostensteigerung verbunden sind.
Lok 99 1773-3 bespannte am 29.9. mit P 102 ihren letzten Zug beim „Rasenden Roland“, Lok 99 1787-3 wiederum war noch bis zum 4.10. im Göhrener Umlauf mit dem sächsischen Wagenpark eingesetzt. Die sächsischen Fahrzeuge werden in den kommenden Wochen in ihre Heimat zurücküberführt, nachdem der Gepäckwagen 974-378 der Museumsbahn Steinbach – Jöhstadt die Insel Rügen nach mehrmonatigem Einsatz und mit einer Laufleistung von rund 22.300 km bereits am 3.9.2008 verlassen hatte.
17.10.2008