Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Weißeritztalbahn
In der zweiten Augusthälfte fanden im Lokschuppen Freital-Hainsberg Vermessungsarbeiten statt, aus diesem Grund mußten alle Fahrzeuge, unter anderem die VI K 99 713, die Einheitslok 99 1746-9, sowie die V10 C der IG Weißeritztalbahn e.V., vorübergehend außerhalb des Heizhauses abgestellt werden. Als zweite Infrastrukturmaßnahme im Stadtgebiet Freital begann in der zweiten Oktoberwoche der Bahnsteigneubau in Freital-Coßmannsdorf.
Bis Ende September waren alle Brückenüberbauten im Rabenauer Grund an ihrem vorgesehenen Platz, die Brücken 13 (km 4,41), 14 (km 4,55), 15 (km 4,65) und 16 (km 4,73) erhielten abschnittsweise ihre Gleise. An einigen Brücken bleiben die Veränderungen gegenüber den früheren Bauwerken sichtbar, weil durch leichte Neutrassierungen oder Veränderung in der Gleisgradiente entsprechende Anpassungen oder Ausgleiche an den Widerlagern geschaffen werden mußten. In der 34. Kalenderwoche begannen an der Steinbogenbrücke über das Tal der Roten Weißeritz (Brücke 21, km 8,48) kurz vor der Einfahrt Seifersdorf die Sanierungsarbeiten. Bereits Ende September verlegten die Baufirmen dort die neuen Gleisjoche. Bis Anfang Oktober wurde auch auf der Brücke 11 (km 4,20) der neue Schienenstrang montiert.
Am 21. August wurden in Dippoldiswalde die ersten Schotterwagen der PRESS GmbH beladen, welche entsprechend dem Baufortschritt gezogen von der Lxd2 L45H 358 Richtung Hainsberg talwärts gezogen werden. In der Nacht zum 21. August traf eine Gleisstopfmaschine aus der Tschechischen Republik in Dippoldiswalde ein, die am 1. September ihre Arbeit aufnahm. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Lxd2 mit ihren Schotterzügen bereits Malter erreicht, während sich die Gleisbauspitze aus Richtung Dippoldiswalde zwischen Malter und Seifersdorf (bei gleichzeitigem Gleisbau von Seifersdorf aus) befand. Der Lückenschluß in diesem Baulos Nr. 3 erfolgte Ende September, so daß die Plasser & Theuer-Stopfmaschine ab dem 25. September bereits in Seifersdorf aktiv war. Anfang Oktober erreichte die talwärtige Bauspitze der Gleismontage den Haltepunkt Spechtritz. Entlang der Strecke sind für die Baumaßnahmen mehrfach Gleise an Stellen demontiert worden, wo eigentlich keine Beschädigungen durch das Hochwasser zu registrieren waren. Dies ist dem Umstand geschuldet, daß allein über die Bahntrasse die Zufahrt zu einigen Bauabschnitten möglich ist. In einigen Abschnitten im Grund sind die räumlichen Verhältnisse nicht vorhanden, den Wanderweg als Baustellenzufahrt zu nutzen. Außerdem wären dafür auch Aufwendungen für die Wiederherstellung der Wege notwendig geworden. Soweit noch verwendbar, wird das altbrauchbare Material, stellenweise auch Stahltrogschwellen, wieder eingebaut. Bei der Erneuerung von Gleisanlagen konnten endlich auch einige Bausünden der Vergangenheit korrigiert werden, die sicherlich zu den Beschädigungen mit beigetragen haben. Hangseitige Bahngräben und mehrere Kaskaden in den Zuflüssen von zeitweilig wasserführenden Bächen zwischen Kilometer 11,6 und 12,4 sollen jetzt den Bahnkörper vor Schlammlawinen schützen. Währenddessen erfolgte in den letzten Wochen der Gleisbau im unteren Teil des Rabenauer Grunds nur punktuell entsprechend den Vorleistungen am Streckenplanum und an den Brücken.
Spätestens Anfang Dezember wird aber auch hier das Streckengleis durchgehend befahrbar sein, soll doch am Wochenende 13./14. Dezember die feierliche Wiederinbetriebnahme des Streckenabschnittes Freital-Hainsberg – Dippoldiswalde – verbunden mit dem diesjährigen Kleinbahnfest, daß extra für diese Feier um zwei Wochen verschoben wurde – begangen werden. Weitere Informationen zu den Wiedereröffnungsfeierlichkeiten sowie unter anderem der ab 14. Dezember gültige Fahrplan können den Seiten www.weisseritztalbahn.de (IGW e.V.) oder www.weisseritztalbahn.com (SDG) entnommen werden. Täglich zwischen 7.42 Uhr mit der Abfahrt des ersten und 20.26 Uhr mit der Ankunft des letzten Zuges in Freital-Hainsberg wird es dann wieder Eisenbahnbetrieb auf der Weißeritztalbahn geben – aber eben nur bis Dippoldiswalde. Für wie lange ist momentan völlig ungewiß.
(Unter Nutzung des Bautagebuches der IG Weißeritztalbahn e.V.)
17.10.2008