Preßnitztalbahn aktuell
Meldung von der Infrastruktur im Februar und März 2008
Nach der Erneuerung zahlreicher Sitzlatten an den Bänken erhielten diese auch einen neuen Anstrich und konnten kurz vor Ostern wieder entlang der Strecke aufgestellt werden. Im Bahnhofsgebäude Jöhstadt wurde der Ausbau der Räumlichkeiten im ersten Obergeschoß fortgesetzt. Nachdem die Fußbodendämmung erneuert wurde und die Wände vorgerichtet sind nimmt inzwischen auch der neue, größere Klubraum langsam Gestalt an. Die Türen wurden durch eine Jöhstädter Tischlerei erneuert und die Zimmer mit neuen Heizkörpern ausgestattet. Parallel dazu wurde bis zum 31. März im Kellergeschoß die noch aus der Zeit des Umbaus des Bahnhofsgebäudes 1986 stammende Elektroinstallation vollständig erneuert. Die nächsten Arbeiten werden sich nun auf den Bau einer Entwässerungsanlage konzentrieren, da durch Oberflächenwasser bei starkem Regen sowie durch drückendes Grundwasser gelegentlich Nässe in das Bauwerk eindringt. Spätestens im Sommer soll dann auch äußerlich mit der Trockenlegung des Fundamentsockels des Empfangsgebäudes begonnen werden. Nach umfangreicheren Wartungs- und Einstellungsarbeiten funktioniert auch die historische Bahnhofsuhr am Empfangsgebäude wieder korrekt und zeigt jetzt beidseitig eine übereinstimmende Zeit an.
Im Bereich der Fahrzeughalle und der Lagerhalle in Schlössel liefen notwendige Arbeiten ebenfalls weiter. Während zunächst noch die Fertigstellung des Schwerlastregales im Keller der Lagerhalle erfolgte, konnte bis Mitte März an der Ausstellungs- und Fahrzeughalle sowohl das Geländer an der behindertengerechten Rampe angebracht als auch eine bisher noch fehlende Fundamentsockelabdeckung auf der Hangseite der Halle montiert werden. Des weiteren behob eine Firma mehrere kleinere Schäden an den Toren der Halle, unter anderem durch den Tausch schadhafter Teile.
Der März begann mit besonderer Windstärke und diese führte wieder einmal zu umfangreichen Schäden an den Gleis- und Kommunikationsanlagen der Preßnitztalbahn. Durch eine Windhose des Sturms „Emma“ wurden im Bereich des Streckenkilometer 21 insgesamt 56 große Bäume umgeknickt, ein Großteil davon verteilte sich über Gleis und Streckenfernsprechleitung. In mehreren Arbeitseinsätzen am 3. März sowie an den folgenden Tagen mußten die Baumstämme zerschnitten und mit der Hilfszugtechnik per Schiene aus dem Wald gefahren werden. Unterstützung der Arbeiten durch die Forstverwaltung kam erst fünf Tage nach dem Sturm – zu diesem Zeitpunkt war die Strecke aber bereits wieder befahrbar. (Fotogalerie auf www.pressnitztalbahn.de)
Am 15. März unterzogen neun Männer von einem Bauzug aus insgesamt vier Brücken der Museumsbahn zwischen den Streckenkilometern 15,5 und 16,7 mit Wasserstrahl und Besen einer Intensivreinigung. Insbesondere die Brückenfahrbahnen, Kammerrahmen und Widerlager waren durch Laub, Staub und Moosbewuchs verunreinigt, denen mit viel Wasser begegnet werden konnte. Zuvor wurden Anfang März durch einen Gleisbautrupp die im Herbst 2007 unterbrochenen Arbeiten zum Wechseln von schadhaften Einzelschwellen zwischen Schmalzgrube und Steinbach fortgesetzt und im Anschluß mehrere Stöße nachgestopft. Auch die Altschwellen und die letzten Altschwellenstapel aus dem Jahr 1982 wurden entsorgt. In Jöhstadt erfolgte an der Doppelkreuzungsweiche das Wechseln und Umrüsten weiterer Abschnitte auf den noch stabileren K-Oberbau. Weitere Aktivitäten entlang der Strecke dienten insbesondere der Säuberung von Unrat, der Ausbesserung von Wegen und Bahnsteigen sowie der Pflanzung von Frühjahrsblumen in den „Gartenbereichen“.
Übernahme des Bahnhofsgebäudes
Am 1. April schloß der Vorstand des Vereins die langwierigen Übernahme- und Kaufverhandlungen mit der Stadt Jöhstadt über das Bahnhofsgebäude sowie das dazugehörige, den Lokschuppen und die Gleisanlagen bis zur Anschlußweiche der Fahrzeughalle einschließende Grundstück mit der gemeinsamen Unterzeichnung des notariellen Kaufvertrages ab.
In den sich zuvor über längere Zeit hinziehenden Verhandlungen mußten neben dem Verkehrswert für Grundstück und Gebäude auch die in den vergangenen 10 Jahren durch den Verein aufgebrachten Investitionen sowie die Behandlung des im Bereich des Gleisplanums und der Ladestraße befindlichen Wassersammlers mit einbezogen und berücksichtigt werden. Der vereinbarte Kaufpreis wird über einen längeren Zeitraum entsprechend einer Ratenzahlungsvereinbarung mit der Stadt beglichen, um den Verein weiterhin hinsichtlich laufend notwendiger Arbeiten und Investitionen handlungsfähig zu halten. Die Unterhaltsverpflichtungen für das Gebäude gehen damit ebenfalls komplett auf den Verein über.
06.04.2008