Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Traditionsverein Kleinbahn des Kreises Jerichow I e.V.
Im August schlossen die Mitglieder des Traditionsvereins den Umbau der Gleisanlagen an der Ausfahrt des Bahnhofes Magdeburgerforth in Richtung Lumpenbahnhof ab. Die Gleislage entspricht dort nun nahezu dem historischen Vorbild. Im Rahmen der Arbeiten banden die Eisenbahnfreunde das Bahnsteiggleis 2 an, was nun zunächst als Abstellgleis genutzt wird. Bereits am 2. Juni begann das Verlegen des Streckengleises vom Bahnhof in Richtung des geplanten Haltepunktes Magdeburgerforth Lindenstraße. Nach der Reparatur ihres Getriebes steht dafür seit Anfang Juli auch die Diesellok vom Typ Ns3 als Bauzuglok zur Verfügung. Am 13. Juli überquerte sie erstmals die etwa 100 m vom Bahnhof Magdeburgerforth entfernte Brücke über das Flüsschen Gloine. Im September konzentrierten sich die Arbeiten auf den Bau der Zufahrt vom Bahnübergang am Kleinbahnhof zu einem anliegenden Privatgrundstück. Dazu legten die Vereinsmitglieder zwischen die Schienen Rasengittersteine und nach außen jeweils Betonplatten. Wann die Bauspitze den geplanten Haltepunkt Lindenstraße erreicht und wann der neue Streckenabschnitt im nächsten Jahr eröffnet werden kann, ist momentan noch nicht absehbar. Interessenten, die den Verein beim Gleisbau unterstützen wollen, sind gern gesehen. Abgeschlossen ist indes die Hauptuntersuchung des modernisierten sächsischen Personenwagens 970-823, am 9. August erfolgte die bahnamtliche Abnahme des Vierachsers. Die Einweihung des von der SOEG ausgeliehenen Wagens erfolgte zum Bahnhofsfest am 20. und 21. September, bei dem dann die Sonderzüge erstmals regulär mit zwei Wagen (KB4 970-823 + KS3 973-001) im Einsatz waren. Komplettiert werden soll der Museumszug demnächst durch den vierachsigen gedeckten Güterwagen 97-64-41 (ex 97-11-18 aus Mügeln), dessen Fertigstellung für das Frühjahr 2015 geplant ist. Am 20. September besuchte der Verkehrsminister Sachsen-Anhalts, Thomas Webel, den Traditionsverein. Er nahm in Magdeburgerforth dabei den Stand der Streckenverlängerung in Augenschein und übergab den Eisenbahnfreunden anschließend einen Fördermittelbescheid des Landes für den Bau einer Wagenwerkstatt. Diese soll rechts vom Lokschuppen in einer historisierenden Bauweise entstehen. Bei einer Größe von ca. 11 x 16 m wird sie auf zwei Gleisen je einem Fahrzeug Platz bieten können, die Bauarbeiten beginnen bereits in diesen Tagen. Mit der Halle werden sich die Arbeitsbedingungen bei der Wartung und Restaurierung der Wagen wesentlich verbessern – bisher erfolgten alle Arbeiten im Freien. Das neben dem Lokschuppen vorhandene Abstellgleis wird in die geplante Halle integriert. Obwohl es sich der Verein zum Ziel gesetzt hat, den Bahnhof Magdeburgerforth in seiner historischen Gestalt wiederaufzubauen, haben sich die Vereinsmitglieder auf diesen Kompromiss geeinigt. Früher fand die Unterhaltung der Fahrzeuge in Burg statt, was sich außerhalb der im Aufbau befindlichen Museumsbahn befindet. Um die vorhandenen Werkzeuge und Maschinen für die Instandhaltung von Lokomotiven und Wagen gleichermaßen nutzen zu können, fiel die Entscheidung, die Wagenwerkstatt neben dem Lokschuppen zu errichten. Die Anfang des Jahres für den 1. November angekündigte Halloweenfahrt entfällt, der nächste öffentliche Fahrtag findet am 6. Dezember statt.
14.10.2014