VSE-Nachrichten
Wieder Personenverkehr über das Markersbacher Viadukt - als „Erzgebirgische Aussichtsbahn“
Von Schwarzenberg nach Annaberg-Buchholz – so hatten am 3. Februar im Markersbacher „Kaiserhof“ nicht nur die Bürgermeister der Städte und Gemeinden Platz genommen, sondern so verläuft auch eine alte Bahnstrecke der Erzgebirgsbahn. Allerdings wurde die als „BSg-Linie“ bekannte Strecke im Jahre 1997 für den Personenverkehr stillgelegt, nachdem der zuständige Zweckverband die ÖPNV-Mittel für auf dieser Relation strich. Anläßlich des 120. Jubiläums der Eisenbahnstrecke Annaberg-Buchholz – Schwarzenberg haben sich die anliegenden Kommunen nun in einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, an diesem Zustand der vergangenen zwölf Jahre etwas zu ändern. Unter dem Namen „Erzgebirgische Aussichtsbahn“ soll die Bahnlinie 2009 für Sonderzugfahrten wieder in Betrieb genommen werden. Thomas Strömsdörfer, Vorsitzender des VSE e.V. erläuterte zur Namensgebung: „Die Eisenbahnstrecke bietet hervorragend Aussichten auf die Sehenswürdigkeiten im Erzgebirge. Wer schon mal vom Markersbacher Viadukt den Blick hier über das Tal genossen hat, insbesondere natürlich über das weihnachtlich erleuchtete Erzgebirge, der wird den Namen dann schon für sehr berechtigt und aussagekräftig finden.“ Zwar war der Name „Erzgebirgische Aussichtsbahn“ bereits eng mit der Strecke Zwönitz – Scheibenberg (ZS) verbunden, da diese aber schon 1968 nach Betriebseinstellung und Abbau endgültig verschwunden war, ist die Übernahme dieses Begriffs für die „BSg“ legitim.
Zunächst fahren an fünf Wochenenden historische Triebwagen. Den Gästen wird so die Möglichkeit geboten, verschiedene erzgebirgische Feste und Veranstaltungen zu besuchen. So setzt sich die Bahn erstmalig am 9. und 10. Mai in Bewegung. Der Anlaß hier: der 1. Regionale Kirchentag Erzgebirge in Annaberg-Buchholz. Weitere Termine sind dann der 13. und 14. Juni, der 11. und 12. Juli sowie der 19. und 20 September. Ihren letzten Einsatz im Jahr 2009 hat der touristische Personenverkehr am 3. und 4. Oktober zum Annaberger Bauernmarkt. Die Idee für diesen Betrieb entstand bereits im Jahr 2007. Allerdings gehört zur Verwirklichung der guten Idee auch das nötige Kleingeld. Zur Kofinanzierung des Betriebes haben sich nun die Anliegerkommunen von Schwarzenberg bis Annaberg zusammengetan, da keine Finanzhilfen des Bundes, des Freistaates Sachsen bzw. des Verkehrsverbundes zu bekommen waren. Der erwartete besondere Effekt für den Tourismus in dieser zentralen Achse des Erzgebirges war ausschlaggebendes Argument für das Engagement der Kommunen. Verbindlich festgelegt wurde die anteilige Beteiligung der jeweiligen Stadt bzw. Gemeinde in einem Dienstleistungsvertrag zwischen den Kommunen und dem Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde. Partner der Vereinbarung ist aber auch die DB Erzgebirgsbahn, die als Eisenbahninfrastrukturunternehmen vor allem mit der schrittweisen Sanierung des Markersbacher Viaduktes die in den vergangenen Jahren die Voraussetzungen für die Aufnahme des Betriebes geschaffen hat.
07.02.2009