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Rezensiert: Geschichte … der sächsischen Schmalspurbahn Goßdorf-Kohlmühle – Hohnstein
Wolfram Wagner, Reinhart Hupfer, Karlheinz Uhlemann
Geschichte und Geschichten der sächsischen Schmalspurbahn Goßdorf-Kohlmühle – Hohnstein und des Schwarzbachbahnvereins
Broschüre, Format DIN A4, 92 Seiten, 100 Abbildungen sowie acht Grafiken und Tabellen, Eigenverlag Schwarzbachbahn e.V. ISBN: (ohne) Preis: 19,90 Euro (zuzüglich Versand)
Rechtzeitig zu seinem 3. Bahnhofsfest in Lohsdorf brachte der Schwarzbachbahnverein e.V. eine aktualisierte Neuauflage seiner im November 2003 erstmals erschienenen und längst vergriffenen Broschüre über die einzige Schmalspurbahn in der Sächsischen Schweiz heraus. Der Rezensent erwartete dieses Druckerzeugnis mit Spannung, kannte er die im PK 76 (Heft 1/2004) besprochene Erstauflage doch bisher nur vom „Querlesen“, da sie ihm im Bücherschrank leider fehlt. Er wurde nicht enttäuscht – in angenehm zu lesender Weise erhielt er zahlreiche interessante Informationen zur Schmalspurbahn Goßdorf-Kohlmühle – Hohnstein, zur Entwicklung sowie über die Aktivitäten des Schwachbahnvereins, aber auch zur Historie des Amtes Hohnstein im Einzugsgebiet der Bahn. Die neue Auflage beinhaltet acht Seiten mehr als die Erstausgabe, welche den Aktivitäten des Vereins in den vergangenen acht Jahren gewidmet sind. Die Abschnitte zur Bahngeschichte wurden im wesentlichen nur berichtigt. Inhaltliche Fehler sind dem Rezensenten, abgesehen von Winzigkeiten (Pmg statt Gmp), nicht aufgefallen. Im PK 76 angesprochene sachliche Mängel wurden in der Neuausgabe richtiggestellt. So ist jetzt der Verbleib von 99 606 korrekt dargestellt, wie auch überhaupt der aktuelle Wissensstand zum Lokomotiveinsatz auf der KH-Linie eingearbeitet ist. Der historische Teil der Broschüre ist um ein neues Bild vom ehemaligen Lokschuppen in Goßdorf-Kohlmühle ergänzt. Positiv zu erwähnen ist das angepasste und verbesserte Layout sowie die deutlich optimierte Bildwiedergabe. Auffälligster Mangel der neuen Broschüre über die KH-Linie ist die Rechtschreibung und Grammatik. Sei es der plötzliche Wechsel von der Vergangenheitsform in den Perfekt und einige Zeilen später wieder zurück (Seite 11), die Erwähnung des Lockpersonals (Kasten Seite 40) oder die falsche Übernahme des auf einer Abbildung eindeutig erkennbaren Eigennamens in die Bildunterschrift (Seite 44 – Schuhfabrik Dittrich), um drei Beispiele zu nennen. Hier muß dem Herausgeber angeraten werden, vor einer eventuellen weiteren Auflage die Broschüre in dieser Hinsicht nochmals kritisch gegenlesen zu lassen.
Fazit: Trotz einzelner nach wie vor bestehender Mängel ist das Engagement der Redakteure bei der Erstellung der umfangreichsten Chronik über die KH-Linie unbedingt zu würdigen – die Broschüre ist auch ein Anreiz für eine eisenbahnarchäologische Entdeckungstour durch das Schwarzbachtal und sei zum Kauf empfohlen.
16.10.2011