Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser, können Sie sich noch erinnern, wann Sie als Kind, Jugendlicher oder Erwachsener das erste und wann das letzte Mal ein Weihnachtsgeschenk mit Eisenbahnbezug bekommen haben? Ein Teil für die Modelleisenbahn, ein Eisenbahnbuch oder irgendetwas anderes, das die Fantasie anregte, sich mit dem Thema Eisenbahn im weitesten Sinne zu beschäftigen? Da Sie ja den „Preß´-Kurier“ in der Hand halten, scheinen Sie ja (glücklicherweise) auch nicht wieder davon abgekommen zu sein. Gehen wir den nächsten Schritt: Wann haben Sie jemandem in Ihrer Verwandtschaft das letzte Mal etwas geschenkt, das genau diese Fantasie beim Empfänger anregen könnte, sich ebenfalls unserem Hobby zu widmen oder die Interessen dahingehend zu verfestigen? Nachwuchsgewinnung in diesem Hobby, egal ob als Modelleisenbahner oder gleich mit dem Direkteinstieg als Park- oder Museumseisenbahner, beginnt mit der richtigen Inspiration. Nachwuchsgewinnung ist auch keine Frage des Alters, man kann Kinder genauso wie Rentner dazu inspirieren. Aber man muss es auch erst einmal versuchen. Die bevorstehende Weihnachtssaison sollte vielleicht einmal wieder dafür genutzt werden, die eigene Inspiration und Begeisterung für dieses Hobby zu teilen. Wer, wenn nicht der interessierte „Preß´-Kurier“-Leser sollte dafür die besten Voraussetzungen mitbringen? Ich freue mich auf die Rückmeldungen – geteilte Begeisterung ist doppelte Begeisterung.
Im Jahr 2017 schaut die Museumsbahn im Preßnitz- und Schwarzwassertal auf 25 Jahre Betrieb zurück. Das wird vom Verein zum Anlass genommen, diesen Meilenstein der eigenen Arbeit mit vielfältigen Aktivitäten zu feiern. Für jeden Monat des Jahres gibt es ein besonderes Schwerpunktthema, das bei den Veranstaltungen aufgegriffen wird. Der Januar steht dabei ganz besonders für das Ende und den Neuanfang. War es doch am Freitag, den 13. Januar 1984, dass der letzte öffentliche Zug der Preßnitztalbahn Jöhstadt verließ. Doch mit dem 10. Januar 1992 wiederum endete dieses lokfreie Zeitalter. Das zeitgleiche Jubiläum „125 Jahre Preßnitztalbahn“ bietet 2017 damit sicherlich ein besonderes Unikum im Reigen der Bahnjubiläumsfeiern, denn zwischenzeitlich war die Schmalspurbahn ja einige Jahre verschwunden. Sie sollten sich das nicht entgehen lassen und schon einmal ihre Besuche im Erzgebirge planen. Einen zusammenfassenden Rückblick auf das Jahr 2016 will ich mir sparen, er kann ohnehin nicht vollständig sein und würde damit auch den vielfältigen Aktivitäten der Eisenbahnfreunde, Mitglieder und freiwilligen Helfer rund um die Museen, Ausstellungen, Vereine und Unternehmen nicht annähernd gerecht werden. Auch 2016 sind wieder unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit und schwer verdienter Euros als Spenden in die Projekte eingebracht worden, über die wir hier im Verlaufe des Jahres berichtet haben. Jedes dieser Projekte hat seine Daseinsberechtigung.
Aber ohne Zweifel sind auch manche Vorhaben gescheitert. Das sollte aber nur mehr den Ansporn liefern, unser gemeinsames Hobby weiter zu befördern. Lachende Kinderaugen und in Erinnerungen schwelgende Erwachsene sind beim Besuch oder der Mitfahrt in den Zügen ein sehr guter Lohn. Ich bedanke mich, auch im Namen aller Redaktionsmitglieder, für die tolle Unterstützung unseres Projektes „Der Preß´-Kurier“ – egal ob durch eigene Zuarbeiten oder das interessierte Lesen – und wünsche ein besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und viel Schwung für neue Projekte im Jahr 2017.
Glück Auf!
07.12.2016