Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Museumsfeldbahn Leipzig-Lindenau e. V.
Nach Einstellung der 750-mm-Schmalspurbahn Meißen – Lommatzsch – Döbeln verkaufte die Deutsche Reichsbahn die Kästen zahlreicher Reisezugwagen und gedeckter Güterwagen an interessierte Betriebe, Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) oder Anwohner. So gelangte der Kasten des am 19. November 1968 ausgemusterten vierachsigen Gepäckwagens 974-312 (Gotha 1912, erste Betriebsnummer 1416K, DRG K1800) auf das Grundstück von Familie Till nach Mochau. Hier nutzte der langjährige Zugführer der WG-Linie den Aufbau mit seiner Frau als Geräteschuppen im Garten. Altersbedingt – Frau Till fuhr vor der Vertreibung als kleines Mädchen in Ostdeutschland noch mit den Pillkaller Kleinbahnen, ihr Mann ist inzwischen verstorben – gaben die Tills vor mehreren Monaten das Grundstück auf. Die neuen Nutzer stellten den Schmalspurwagenkasten im Juni 2016 bei Ebay-Kleinanzeigen ein. Den Zugschlag erhielt letztendlich der Verein Museumsfeldbahn Leipzig-Lindenau e. V. Dieser betreibt am westlichen Rande der Messestadt eine 800-mm-Feldbahn, auf der er bereits den ursprünglich aus Sachsen stammenden 970-204 (vierachsiger Oberlichtwagen der lfd. Nr. 715/716, E.W. 1900, zuletzt Netz Dahme), umgebaut zum Aussichtswagen, einsetzt und die Kästen der sächsischen GGw 97-12-56 und 97-13-79 als Lagerräume nutzt. Bei der Bergung des Gepäckwagenkastens in Mochau am 17. September regnete es ununterbrochen. Erst vom Abladen in Leipzig-Lindenau gibt es vorzeigbare Fotos. Der Kasten von 974-312 soll nun zunächst neben dem grau lackierten GGw 97-13-79 als Lagerschuppen verwendet werden. d
14.10.2016