Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH
Die Hauptuntersuchung der GmbH-eigenen Kleindiesellok vom Typ V 10 C (ex LMBV Nr. 101-04) in der Werkstatt Bad Doberan ist weitestgehend abgeschlossen. Im Rahmen der Werkstatteinweihung wurde sie auf den Namen „Otto“ getauft. Die Lok wird die Betriebsnummer 199 014-2 erhalten. Derzeit läuft das Zulassungsverfahren. Die V 10 C des Vereins zur Traditionspflege des Molli e. V., die ehemalige LMBV-Lok Nr. 52, ist ebenfalls fast fertiggestellt. Am 2. Dezember 2004 wurde der Motor erstmals angelassen.
Im Mai 2005 soll die Lok lackiert und komplettiert werden. Für sie ist die Betriebsnummer 199 015-9 vorgesehen. Am 29. Dezember 2004 fand die erste öffentliche Sonderfahrt des 100jährigen Zuges statt. Damit war nach fast 25 Jahren erstmals wieder ein Zug bestehend aus sechs nicht rekonstruierten Wagen im Einsatz. Zukünftig sind mit dem Zug im Jahr etwa vier öffentliche sowie weitere Charter-Fahrten vorgesehen. Die Restaurierung des von einer Privatperson aus einem Waldstück geborgenen Kastens des gedeckten Güterwagens (GGw) 98-02-10 wurde mit dem Anbringen der DR-Beschriftung abgeschlossen. Im Sommer 2005 ist nun die Restaurierung des zweiten aus einem Wald geborgenen Wagenkastens (GGw 98-01-53) vorgesehen.
Bahnanlagen Am 21. Dezember 2004 erfolgte mit einem Festakt die Einweihung der neuen Werkstatt in Bad Doberan. Nach Komplettierung der Ausstattung soll ab Mitte Januar der volle Betrieb auf vier Arbeitsständen sowie in der mechanischen Werkstatt mit Dreherei und Gießerei aufgenommen werden. Die Neueinstellung von zwei versierten Lok- bzw. Wagenschlossern ist noch für 2005 geplant. Derzeit werden bei der MBB Molli die letzten großen Investitionsmaßnahmen realisiert. Ziel ist es, die mit Fördergeldern ermöglichten Bauvorhaben bis zum Saisonstart im April 2005 abzuschließen: Vom 22. November bis zum 12. Dezember 2004 erfolgte die Gleisrekonstruktion auf dem Streckenabschnitt Kühlungsborn Ost – Kühlungsborn West. Dank des Kreuzungsgleises war der planmäßige Zugverkehr bis Kühlungsborn Ost möglich. Zum Einbau kamen Betonschwellen und Schotterbettung, die S49-Schienen wurden wiederverwendet. Weiterhin wurden fünf Bahnübergänge saniert und das Streckenkabel verlegt. Die Arbeitszüge, bestehend aus zwei Schotterwagen, zog die Dampflok 99 2331-9. Von der Sanierung ausgenommen blieb ein etwa 500 m langer Abschnitt im Bereich Kühlungsborn Mitte, da hier im Zusammenhang mit einer im Jahr 2006 geplanten Straßensanierung eine Verschwenkung der Gleisachse erwogen wird. Seit Anfang November 2004 liefen auf dem Bahnhof Bad Doberan die Arbeiten zur Gleisanbindung der neuen Werkstatthalle. Dabei kam auch eine neu hergestellte Doppelkreuzungsweiche zum Einbau. Die erste Befahrung fand am 21. November 2004 statt. Neben der Wagenabstellhalle werden derzeit drei neue Abstellgleise errichtet. Weiterhin werden ein Zufahrtsgleis zur alten Werkstatt und einige Weichen saniert. Die Toreinfahrten der alten Werkstatt werden ebenfalls erneuert, um das Gebäude zu Abstellzwecken und für langwierige Restaurierungsarbeiten an Fahrzeugen weiter nutzen zu können. Bis Ende März soll das Vorhaben abgeschlossen werden, zu dem noch der Neuanschluß verschiedener Medien, die Erneuerung der Gleisfeldbeleuchtung, die Befestigung der Zufahrtsstraße und einer Parkplatzfläche sowie die Umzäunung des Betriebsgeländes gehören. Damit soll der Bahnhof Bad Doberan dann seinen Endzustand erreichen. Seit 25. September 2004 herrscht auch auf dem Bahnhof Kühlungsborn West rege Bautätigkeit. Hier ist die Sanierung des Lokschuppens und des alten Wagenschuppens vorgesehen. Der Lokschuppen erhält zwei neue Arbeitsgruben. Gleichzeitig werden alle Fußböden, die Heizungs- und E-Anlage sowie die Rauchabzüge erneuert und alle Sozialräume renoviert. Der Wagenschuppen erhält eine neue Außenwand auf der Südseite, da die alte auf Grund des verfaulten Fachwerkes stark einsturzgefährdet war. Zur Vergrößerung der Unterstellkapazität wird die Halle vorn um 21 m verlängert, erhält eine für Loks geeignete Einfahrtshöhe und ein neues Tor. Eine kürzlich erworbene ehemalige Gartenfläche neben der Halle wird zum Freilager und Arbeitsplatz für den Verein zur Traditionspflege hergerichtet. Die letzten beiden beim Molli vorhandenen Altbau-Weichen mit Gelenkzungen werden im Zuge der Gleisanpassung ausgebaut, da sie stark abgängig sind. Teile sollen museal erhalten werden. Auf Grund des hohen Alters und schlechten Gesamtzustandes mußte auch die gesamte Pappelreihe auf dem Bahnhofsgelände abgeholzt werden. Ersatzpflanzungen sind jedoch vorgesehen.
30.01.2005